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Tai-Pan

Tai-Pan

Titel: Tai-Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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England kommen. Und Ah Sam und Lim Din.« Ein leichtes Stirnrunzeln. »Aber wir zurück nach China kommen? Sehr oft?«
    »Ja. Vielleicht.«
    »Gut. Natürlich kommen wir zurück.« Wieder der Anflug eines Lächelns. »Yin-hsi sehr vollkommen. Ist sie nett im Bett?«
    Struan kniff die Augen belustigt zusammen. »Ich habe sie mir nicht genommen, wenn du das meinst.«
    »Bitte?«
    »Ich bestimme gern selbst, wen ich in mein Bett nehme und wann.«
    »Sie war in deinem Bett und du sie dir nicht genommen?«
    »Nein.«
    »Ich schwöre bei Gott, Tai-Pan, ich dich niemals verstehen. Du kein Verlangen nach ihr?«
    »O doch. Aber ich bin zu dem Schluß gelangt, daß heute nicht die richtige Zeit dafür ist. Vielleicht heute nacht. Oder morgen. Wann ich es für richtig halte. Nicht früher. Aber ich erkenne deine Umsicht, an.«
    »Ich schwöre zu Gott, du bist seltsam. Oder vielleicht du nur so erschöpft von einer dreckigen Hure, daß du nicht können. He?«
    »Jetzt hör aber auf!«
    An der Tür klopfte es.
    »Ja?«
    Lim Din kam hereingewatschelt. »Tai-Pan, Maste' hier. Tai-Pan sprechen. Können?«
    »Was für ein Maste'?«
    »Maste' Pennijwort.«

46
    Im Schatten der dachlosen, verlassenen Kirche stehend sah Brock Struan den Weg heraufkommen, der zur Kuppe führte. Er bemerkte das zusammengelegte Kampfeisen und fühlte Übelkeit in sich aufsteigen. Dennoch freute er sich, daß es endlich, nach so langer Zeit, zu einer Abrechnung kommen sollte. Er rückte die Schlaufe seines eigenen Kampfeisens zurecht, griff mit der Linken nach seinem Messer und trat vor.
    Im selben Augenblick sah Struan Brock. Sofort vergaß er den Plan, zu dem er sich entschlossen gehabt hatte. Er blieb stehen. Jetzt konnte er an nichts anderes mehr denken als daran, daß dies sein Feind war, den er vernichten mußte. Nur mit Mühe gelang es Struan, einen kühlen Kopf zu bewahren; er ging weiter den Pfad bergauf, alle Muskeln gespannt vor Erregung.
    Schließlich standen die beiden Männer einander gegenüber.
    »Sie haben die Entführung und das Duell geplant, was?« knirschte Brock.
    »Ja.« Struan ließ das zusammengelegte Kampfeisen auseinanderklappen. Es gab einen bösen, stählernen Ton von sich. Wieder machte es ihm Mühe, sich an das zu erinnern, was zu sagen er beschlossen hatte.
    Brock umklammerte den Griff seines Kampfeisens, trat einen Schritt vor und holte aus.
    Nur Struans Augen bewegten sich. »Ich bedauere, daß Gorth auf solche Weise den Tod gefunden hat«, sagte Struan. »Es wäre mir eine Freude gewesen, ihn umzubringen.«
    Brock antwortete ihm nicht. Aber unmerklich verlagerte er sein Gewicht von dem einen Fuß auf den anderen. Der Ostwind zerzauste sein Haar.
    Plötzlich hatte Struan ein Messer in seiner Linken und duckte sich leicht. »Tess hat die Krankheit.«
    Brock stand wie erstarrt. »Is' nich' wahr. Der Doktor hat gesagt, Culum is' gesund.«
    »Ärzte kann man kaufen«, entgegnete Struan und spürte dabei, wie Mordlust in ihm aufwallte. »Sie wurde vorsätzlich angesteckt!«
    »Was, Sie …« Brock holte gewaltig mit dem Kampfeisen aus und sprang auf Struan zu. Der Stachel verfehlte Struans Auge um den Bruchteil eines Zolls. Struan wich nach hinten aus und stieß zu. aber Brock machte einen Satz zur Seite. Wie zwei Tiere begannen sie einander zu umkreisen.
    »Bei Gott! Genau das hatte Gorth beabsichtigt!« rief Struan. Er wollte das Gerede hinter sich haben. »Hören Sie mich? Das hat Gorth angerichtet!«
    In Brocks Kopf klopfte das Blut. Er konnte an nichts anderes mehr denken, als seinen Feind zu packen und ihn zu töten. Wieder droschen sie mit den Kampfeisen aufeinander ein. Brock parierte einen Dolchstoß von Struan, der sofort wieder zurücksprang. Er wußte, daß er sich nicht mehr lange beherrschen und auf die Verteidigung beschränken konnte.
    »Gorth hat gewollt, daß Culum sich ansteckt!«
    »Gott strafe Sie für Ihre Lügen!« Brock schlich sich geduckt an Struan heran.
    »Gorth hat Culum etwas ins Glas getan. Und dazu ein Mittel, damit er richtig scharf wird. Gorth hat ein Bordell bezahlt, damit man Culum dort ein verseuchtes Weib gibt. Er hat gewollt, daß Culum sich ansteckt. Das war Ihr verdammter Sohn! Verstanden?«
    »Lügner!«
    »Aber Gott sei Dank hat sich Culum nicht angesteckt – ich habe das nur gesagt, damit Sie verstehen, warum ich Gorth habe umbringen wollen. Culum ist nicht krank. Tess auch nicht.«
    »Was?«
    »Ja. Das ist vor Gott die Wahrheit.«
    »Teufel! Gotteslästerer! Lügen tun Sie auch noch

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