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Tai-Pan

Tai-Pan

Titel: Tai-Pan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Clavell
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drei mit Ronalda, der einzigen Frau, mit der er verheiratet gewesen war. So verschieden alle. Und doch waren sie in mancher Hinsicht einander ähnlich. Er fragte sich, warum die drei Asiatinnen ihn mehr erregten als Ronalda, die er geliebt hatte – bis er May-may kennenlernte. Er fragte sich auch, was Liebe überhaupt sei.
    Er wußte, daß die drei Chinesinnen vieles gemein hatten: die unvorstellbare Zartheit der Haut, das ungemein freundliche Wesen, die Anhänglichkeit und die außerordentliche Lebensklugheit, wie er dies bei keiner anderen Frau jemals erlebt hatte. Jedoch übertraf May-may auch darin die anderen. Sie war vollkommen.
    Zärtlich berührte er Yin-hsi. Sie bewegte sich, erwachte jedoch nicht. Vorsichtig stand er auf und blickte aus dem Fenster, um den Himmel zu prüfen. Die Bewölkung war dichter geworden. Er zog sich an und ging nach unten.
    »So«, sagte May-may. Sie setzte sich im Bett auf, und Struan sah, wie schön sie war.
    »So«, sagte er.
    »Wo ist meine Schwester?«
    »›Die Erste Dame schickt mich.‹«
    »Pfui!« rief May-may und warf den Kopf zurück. »Du nichts weiter als wollüstige Lügenhaftigkeit, und du betest deine alte Mutter nicht mehr an.«
    »Richtig«, antwortete Struan, um sie zu necken. Sie war schöner denn je. Es stand ihr sogar, daß ihr Gesicht so schmal geworden war. »Ich denke daran, dich wegzuschicken!«
    »Ajiii jah! Als ob mir das etwas ausmachen!«
    Er lachte und nahm sie in seine Arme.
    »Sei vorsichtig, Tai-Pan«, sagte sie. »Hat Yin-hsi dir gefallen? Das freut mich so sehr. Ich sehe es dir an.«
    »Was würdest du dazu sagen, Tai-tai zu werden?«
    »Bitte?«
    »Na schön, wenn es dich nicht interessiert, brauchen wir nicht mehr darüber zu reden.«
    »Aber nein, Tai-Pan! Du wirklich meinen Tai-tai? Richtige Tai-tai, so wie üblich? Oder du mich nur ärgern wollen? Bitte nicht scherzen in so wichtigen Dingen.«
    »Ich scherze nicht, May-may.« Er saß auf dem Stuhl und hielt sie in den Armen. »Wir fahren nach Hause. Zusammen. Wir nehmen den ersten Klipper, der zu haben ist, und lassen uns auf der Heimreise trauen. In ein paar Monaten.«
    »Oh, wie herrlich!« Sie schmiegte sich an ihn. »Laß mich einen Augenblick los.«
    Er gab sie frei, und ein wenig schwankend ging sie zum Bett hinüber. »So. Ich bin jetzt fast wieder gesund.«
    »Mach jetzt, daß du wieder ins Bett kommst«, befahl er.
    »Meinst du wirklich heiraten? Ganz euren Bräuchen entsprechend? Und meinen?«
    »Ja. Wenn du es wünschst, nach beiden.«
    Graziös kniete sie vor ihm nieder, berührte mit der Stirn den Teppich und machte Kotau. »Ich schwöre, ich werden würdig sein, Tai-tai zu werden.«
    Rasch hob er sie hoch und legte sie wieder ins Bett. »Tu doch so etwas nicht, meine Kleine.«
    »Ich kotauen, weil du mir das riesigste, phantastisch größte Gesicht auf Erden gibst.« Wieder schmiegte sie sich an ihn, stieß ihn dann ein wenig weg und lachte. »Wie dir das Geburtstagsgeschenk gefallen, heja? Heiratest du deshalb deine arme, alte Mutter?«
    »Nein und ja. Aber du bist auf dem richtigen Weg.«
    »Sie ist nett. Ich sie mögen, sehr reizvoll viel. Ich bin froh, du sie auch mögen.«
    »Wo hast du sie gefunden?«
    »Sie war Konkubine im Haus eines Mandarins, der vor sechs Monaten gestorben. Habe ich dir gesagt, sie achtzehn Jahre? Sein Haus schlechte Zeiten durchmachen, so hat Tai-tai einen Heiratsvermittler gebeten, eine gute Verbindung für sie zu finden. Ich habe von ihr gehört und dann mit ihr gesprochen.«
    »Wann denn? In Macao?«
    »Aber nein. Vor zwei, drei Monaten.« May-may drängte sich dichter an ihn. »Ich zu ihr in Kanton reden. Jin-kwas Tai-tai mir von ihr sprechen. Als ich mit Kind ging, habe ich gedacht: ah, sehr gut, und so ich sie kommen lassen. Weil mein Mann so wollüstig ist und anstatt zu Hause zu bleiben vielleicht in Hurenhaus gehen. Du versprochen haben, nicht zu gehen, aber du gestern Hurenhaus gewesen. Schmutzige Schildkrötenexkremente!«
    »Ich bin gar nicht zu einem der Mädchen gegangen. Ich wollte nur Aristoteles sprechen.«
    »Pah!« May-may fuchtelte mit einem Finger vor seinem Gesicht herum. »Das deine Geschichte. Habe nichts gegen Huren, aber nicht die da. Na gut, diesmal ich dir glauben.«
    »Danke dir vielmals.«
    »Yin-hsi ist besonders nett, du also keine Hurenhäuser brauchen. Ach, ich so glücklich. Sie schön singen und viele Instrumente spielen und hübsch nähen und sehr schnell lernen. Ich bringe ihr Englisch bei. Sie wird mit uns nach

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