Take me to Heaven (Band 1) (Clones) (German Edition)
dass sie Grayson nicht über den Weg lief und er sie
nur via Memos kontaktieren würde. Mrs. Van Houten hatte ihr
einige einfache Aufgaben zugewiesen, aber selbst damit war sie heute
überfordert. Grayson mied den Kontakt zu Max, da er nicht nur
ihr Boss, sondern auch der Zeuge ihres Fehlverhaltens war.
Max
arbeitete langsam wegen ihrer Kopfschmerzen. Sie konnte sich
überhaupt nicht konzentrieren, wo sie doch wusste, dass Grayson
eine Tür weiter saß. Der Fehlerteufel schlich sich ein und
sie datierte Verträge und Bestellungen falsch.
Ein
Bildschirm blinkte auf dem Desktop ihres Laptops auf:
‚ Miss
Synnot,
Wenn
Sie nicht in der Lage sind, vernünftig zu arbeiten, dann sagen
Sie mir das und machen Sie nicht alles falsch. Wegen Ihnen habe ich
nun doppelt so viel Arbeit auf meinem Schreibtisch.‘
Max
seufzte. Dieses ungehaltene Memo kam von Mrs. Van Houten. ‚Es
tut mir leid, Mrs. Van Houten. Ich werde mich nochmal darum kümmern.‘
~
~ ~
Um
13:30 Uhr ging Grayson in den Konferenzraum und trug die Sache dem
Betriebsrat vor. Er hatte sogar Fotos von Max gemacht, als sie trotz
ihres Attestes einer anderen Arbeit nachgegangen war. Gemeinsam mit
den Betriebsratsmitgliedern einigte er sich darauf, Max bloß
abzumahnen und nicht zu kündigen, denn er wollte sie als seine
persönliche Assistentin behalten.
Um
14:00 Uhr kam Max zu dem Besprechungsraum und klopfte vorsichtig an.
Eine Dame, Max schätzte sie auf Mitte vierzig, öffnete ihr
die Tür. »Kommen Sie herein.«
Max
nickte ihr zu. Dann betrat sie den Raum mit einem mulmigen Gefühl
in der Magengegend. »Guten Tag«, sagte sie leise. Als sie
Grayson sah, stockte sie.
Es
war eine Runde von zehn Personen, es waren neun Männer und eine
Frau. Grayson schaute auf die Tischplatte.
Max
blieb stehen und atmete schwer. Sie hatte Angst.
Ein
älterer Mann eröffnete das Gespräch. »Miss
Synnot?«
Sie
nickte. »Ja?«
»Sie
waren in der letzten Woche krankgeschrieben … Stimmt es, dass
Sie in dieser Zeit in einem Lokal gearbeitet haben?«, fragte
er.
Max
atmete tief durch. Sie war zu ehrlich, um nun zu lügen. »Ja,
das war ein Freundschaftsdienst für eine Freundin, die krank
wurde, und sie hatte niemanden, der sie vertreten konnte. Als ich es
mir hier genehmigen lassen wollte, hat niemand das Gespräch
angenommen«, antwortete sie schüchtern. ‚Und im
Gegensatz zu hier werde ich dort wenigstens bezahlt‘, dachte sie weiter, doch das hätte sie niemals laut
ausgesprochen.
»Das
bedeutet jedoch nicht, dass Sie das Recht dazu hatten, oder?«
»Nein,
aber es war ein Notfall«, erwiderte Max. Dann seufzte sie
verzweifelt. »Werde ich gekündigt?« Sie bemühte
sich, gefasst zu klingen.
Grayson
starrte weiterhin auf die Tischplatte. So ganz konnte er seine
Gefühle nicht verbergen, auch wenn er seiner Vernunft folgte und
das Berufliche vom Privaten trennte.
Max
vermied es ihn anzusehen und sah starr den Sprecher an.
Die
Dame, die Max hereingebeten hatte, schüttelte den Kopf. »Es
wäre sicherlich eine Möglichkeit gewesen, doch gemeinsam
mit Mister Carlyle, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass Sie eine
schriftliche Abmahnung erhalten, die auch in Ihren Unterlagen
vermerkt wird.«
»Okay«,
sagte Max leise, dabei blickte sie zu Boden und knetete ihre Hände.
»Sie
werden für den Rest des Tages beurlaubt«, sprach die Frau
weiter.
»Okay«,
wiederholte Max heiser und nickte mit Tränen in den Augen. »Kann
ich nun gehen?« Dann fiel ihr ein, dass sie nun um eine
Versetzung bitten konnte. »Moment, ist es möglich, mich in
eine andere Abteilung zu versetzen?« Sie sah die Dame an und
blinzelte die Tränen weg.
Zum
ersten Mal zeigte Grayson eine Regung, allerdings nur unter dem
Tisch, sodass die übrigen Anwesenden es nicht bemerkten. Er
ballte die Hand zur Faust.
Max
wurde nachdenklich gemustert. »Darüber hat Mister Carlyle
zu entscheiden.«
Max
bemühte sich, gefasst zu wirken und nickte. »Okay, danke.«
Die
Betriebsrätin runzelte die Stirn. »Da Sie formell noch
keinen Arbeitsvertrag abgeschlossen haben, wie wir das verstehen …
ist unsere Beteiligung, im Grunde genommen, ein Entgegenkommen von
Mister Carlyle.«
»Darf
ich gehen?«, fragte Max.
»Aber
natürlich«, erwiderte die Frau.
»Vielen
Dank.« Sie hob ihren Blick und sah auf die Wand. »Einen
schönen Tag wünsche ich den Herrschaften«, sagte Max.
Dann wandte sie sich ab und verließ den Raum. Auf dem Weg in
ihr Büro nahmen die Tränen ihr bereits die Sicht.
Grayson
erhob
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