Takeover
sein«, ordnete Ferry an, der jetzt vollkommen wach war. Diana hatte sich etwas beruhigt.
»Wir werden sehen. Ich traue euch Typen zurzeit nicht besonders über den Weg .«
»Sage Angela bitte, dass es mir leid tut .«
»Das wird ihr kaum helfen .«
»Ich weiß«, sagte Ferry.
Diana beendete das Gespräch. Kurz danach kam sie zu der Entscheidung, dass es wohl nicht notwendig gewesen war, Ferry derart anzuschreien. Aber sie schob den Gedanken schnell beiseite. Es gab jetzt Wichtigeres. Er hatte Recht, Angela musste irgendwohin, wo sie sicher war. Diana hatte das Telefon in Angelas Wohnung ausgestöpselt. Sie beide waren zu Berühmtheiten geworden. Und das Letzte, was sie jetzt brauchten, waren Journalisten, die dumme Frage stellten.
Ferry hatte zwei Wohnungen. Eine offizielle, deren Adresse auch in der Firma bekannt war, und eine weitere, deren Existenz er streng geheim hielt. In dieser Wohnung konnte er normal leben, niemand dort wusste, wer er war, und an der Tür klebte ein falscher Name. Diana war mehrmals mit Ferry dort gewesen. Der Schlüssel klebte an der Unterseite eines Blumentopfs im Treppenhaus.
Angela brauchte dringend ärztliche Behandlung. Diana rief eine befreundete Ärztin an, erzählte ihr, was geschehen war, und verabredete sich mit ihr in Ferrys Wohnung. Ihre Freundin riet ihr zwar dazu, sofort zur Polizei zu gehen, aber Diana wollte Angela die Entscheidung selbst überlassen. Die Freundin war nach einem kurzen Schlaf aufgewacht und Diana erklärte ihr, was sie vorhatte. Sie wusste nicht, ob Angela sie wirklich verstanden hatte, aber sie ließ sich in Ferrys Wohnung bringen. Kurz darauf traf auch die Ärztin dort ein.
»Wie geht es ihr ?« , fragte Diana, nachdem Angela sicher in Ferrys Bett lag und die Untersuchung abgeschlossen war.
»Du hast sie ja gesehen, sie hat jede Menge Abschürfungen, Quetschungen und eine böse Kopfverletzung. Sie wurde geschlagen, bis sie ohnmächtig wurde, und hat einen Schock. Aber er hat es nicht geschafft, sie zu vergewaltigen. Wenn das ein Trost ist. Ihr müsst auf jeden Fall Anzeige erstatten .«
»Lass ihr etwas Zeit .«
»Vielleicht hast du Recht. Ich denke, sie erholt sich bald. Sie ist eine zähe Frau. Ich habe ihr ein leichtes Schlafmittel gegeben. Ruf mich an, wenn du Hilfe brauchst oder es ihr wieder schlechter geht .«
»Mach ich. Danke .«
Das Schlafmittel sorgte dafür, dass Angela erst am Abend wieder aufwachte. Diana saß neben ihr auf dem Bett.
»Wie geht es dir ?«
»Wie sehe ich aus ?« , kam die Gegenfrage.
»Um ehrlich zu sein, fürchterlich .«
»Das Schwein hat mich wohl ohnmächtig geschlagen. Ich weiß nicht mehr so genau, was alles passiert ist. Bitte, sieh mich nicht so erschreckt an. Ich denke, die blauen Flecken gehen vorüber. Halb so schlimm.«
»Ich weiß, es klingt komisch, aber ich glaube, du hast noch Glück gehabt .«
»Das sehe ich auch so. Ich will gar nicht darüber nachdenken, wie ich mich fühlen würde, wenn er mich vergewaltigt hätte. Ich denke, das Schwein hat es versucht .«
»Dafür wird er zahlen .«
»Danke, dass du da warst, Diana .«
»Ich bitte dich .«
»Wo sind wir eigentlich ?«
»In einer Wohnung von Ferry. Von der weiß kaum jemand. Erschien mir fürs Erste das Sicherste zu sein. Wir sind beide berühmt geworden und unsere Wohnungen werden inzwischen wahrscheinlich von Journalisten belagert .«
»Mir ist das alles zu viel. Ich glaube, ich brauche noch ein wenig Schlaf .«
»Ja, ich auch, lass uns morgen überlegen, was wir als Nächstes machen. Ich kann vorne im Zimmer auf dem Sofa schlafen .«
»Würde es dich sehr stören, hier bei mir zu schlafen? Ich will nicht allein sein .«
»Klar«, antwortete Diana und legte sich zu Angela ist Bett.
»Das Schwein machen wir fertig, nicht ?« , fragte Angela beim Einschlafen.
»Worauf du dich verlassen kannst .«
Das Krisengespräch fand in einem diskreten Bürogebäude in London statt. Vier Männer nahmen an der Sitzung teil. Einziger Punkt der Tagesordnung: GermanNet . Der Mann an der Stirnseite des Tisches eröffnete das Gespräch.
»Die Entscheidung, Rolf Keller zum CEO von GermanNet zu machen, war wohl keine sehr gute Idee von Ihnen, meine Herren. Es gab heute praktisch keine Zeitung, die nicht über GermanNet berichtet hat. Und es werden viele, zu viele Fragen gestellt. Wenn wir etwas absolut nicht gebrauchen können, dann sind es neugierige Journalisten, die anfangen zu recherchieren .«
»Als klar wurde,
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