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Tal des Schreckens

Tal des Schreckens

Titel: Tal des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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morgens wachte ich auf, saß im Auto und hatte Kopfweh. Schwindelig war mir auch. Mann, als ob ich die ganze Nacht durchgesoffen hätte.«
    »Sie hatten aber nicht getrunken?«, fragte Justus.
    »Logo, ich fahr doch nur nüchtern Auto.«
    Justus hatte da so seine Zweifel. »Und wollen Sie nicht herausbekommen, was mit Ihnen passiert ist?«
    »Ich will die Story verkaufen, kapierst du nicht? Die ist reif für die beste Sendezeit!«
    »Wann war Ihr Ausflug genau?«
    Taylor nannte das Datum. »Langsam Jungs, das Beste fehlt noch. Ein Ufo ist auch noch aufgetaucht. Mitten in der Indianerfete. Direkt aus’m Himmel. Es hat mich gerettet vor diesen Verrückten.«

Taylor kneift
    »Außerirdische? Sie waren in den Händen von Außerirdischen?« Peter musste das Lachen unterdrücken, so hatte ihn die Antwort überrascht.
    Taylor wirkte enttäuscht. »Seht ihr, ihr glaubt mir auch nicht!«
    »Sie müssen zugeben, dass das etwas ungewöhnlich klingt«, versuchte Bob zu vermitteln. »Ist Ihnen an der Landschaft etwas aufgefallen? Ein Felsen? Können Sie uns nicht noch ein bisschen mehr erzählen?«
    »Damit ich es morgen in der Zeitung lesen kann? Ich hab doch sowieso schon viel zu viel gequatscht.«
    »Mr Taylor ...«, Justus über nahm das Wort, »Sie wissen das alles doch ganz genau, oder haben Sie es vielleicht zum Teil geträumt?«
    Taylor zuckte zusammen, dann schlug er mit der Faust auf den Tisch. »Bist du auf ’nem Trip, oder was? Natürlich habe ich alles erlebt! Meint ihr, ich bluffe?«
    »Nein, nein«, beruhigte ihn Justus. »Aber dann können Sie uns bestimmt auch genau die Stelle zeigen, wo das alles passiert ist.«
    Taylor lachte. »Klar kann ich das. Und zwar wenn Mr Caddy mitkommt, er eine Kamera und einen Haufen Gewehre einpackt und vor allem wenn die Summe stimmt. 110.000 Dollar, Leute. Das ist es wert. Hunderttausend für mich und zehn für euch. Wenn ihr mich bei Sundown unterbringt.«
    Als sie wieder im Auto saßen, holte Bob erst einmal tief Luft. »100.000 Dollar! Der Typ hat doch einen an der Waffel!«
    »Hundertzehntausend«, sagte Peter. »Zehn für uns.«
    Vor Schreck ließ Bob den Zündschlüssel fallen. »Du meinst doch nicht im Ernst, dass wir Mr Caddy mit Taylor zusammenbringen und die zehntausend kassieren?«
    »Warum nicht?«, fragte Peter möglichst unschuldig. »Wir lassen den Fall sausen. Wie ich euch kenne, wollt ihr früher oder später sowieso in die Magic Mountains. Da nehm ich lieber den Zaster.«
    Justus stieg aus und klappte den Sitz nach vorne. »Steig aus Zweiter, du darfst nach Hause laufen.«
    Peter lachte gezwungen. »War doch nur ein Scherz, Kollegen. Ich weiß, wir lassen keine Kunden im Stich. Und außerdem wird sich Caddy hüten, solch einem Typen so viel Geld zu zahlen. Für so eine vage Story.«
    »Hast du von Taylor überhaupt das Geld zurückbekommen, das du ihm für das Bier vorgestreckt hast?«, fragte Bob.
    Peter schlug sich mit der Hand an die Stirn. »Oh, Mist! Das habe ich ganz vergessen!«
    Bob lachte. »Siehst du, der arbeitet mit allen Tricks ...« Er hob den Zündschlüssel auf, startete und fuhr grinsend los.
    Kurze Zeit später saßen sie wieder in ihrer Zentrale. Natürlich war Mr Taylor weiter das Thema.
    »Du glaubst ihm nicht?«, wollte Justus von Peter wissen.
    »Es fällt mir zugegebenermaßen schwer. Mrs Sullivan, ja, die halte ich für überzeugend. Aber Taylor? Dann noch die Geschichte mit dem Ufo. Der nimmt uns doch auf den Arm!«
    »Ich könnte mir schon vorstellen, dass an seinen Behauptungen etwas Wahres dran ist«, sagte Justus zum Erstaunen der beiden anderen Detektive. »Aber ich denke, es ist wie bei Mrs Sullivan. Das meiste kennt er nur von Traumbildern. Da er aber für seine Story Geld haben will, gibt er alles als Fakten aus. Vielleicht übertreibt er auch ein bisschen. Das macht es interessanter. Erinnerst du dich, wie er aufgebraust ist, als ich ihn fragte, ob er manches nur geträumt habe? Da habe ich wohl ins Schwarze getroffen. Hinter diesen Indianerkulten mit dem Adlerkopf und dem Bärenmenschen und meinetwegen auch dem Ufo steckt ganz sicher eine logische Erklärung.«
    »Klingt einleuchtend«, sagte Bob. »Dann wäre Taylor ein zweites vergleichbares Opfer.«
    »Wenn es nicht noch viel mehr gibt, die wir gar nicht kennen«, sagte Peter. Und er fügte hinzu: »Wenn überhaupt alle überlebt haben.«
    Justus hatte den letzten Satz gar nicht mehr richtig wahrgenommen. Er hatte das Gefühl, etwas Entscheidendes übersehen zu haben.

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