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Talitha Running Horse

Talitha Running Horse

Titel: Talitha Running Horse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Antje Babendererde
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fuhr zurück nach Manderson, um im Laden zu arbeiten. Adena und ich gingen nach unten in mein Zimmer, wo wir ungestört reden konnten.
    Sie erzählte mir, dass sie und Silas miteinander geschlafen hatten und nun ihre Regel ausgeblieben war.
    Â»Aber …«Entsetzt starrte ich sie an.
    Â»Es ist einfach passiert, Tally.«
    Â»Hast du es ihm schon gesagt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Zuerst will ich es mit Sicherheit wissen.
    Nächste Woche habe ich einen Termin beim Arzt.«
    Â»Wenn du schwanger bist, wirst du das Kind behalten?«
    Â»Natürlich«, sagte sie und sah mich befremdet an.
    Ich fragte meine beste Freundin, ob sie Silas Bell so sehr liebte, dass sie eine Familie mit ihm gründen wollte.
    Â»Ich weiß es nicht, Tally«, antwortete Adena. »Ich wollte aufs College gehen und Lehrerin werden. Aber nun ist alles anders. Vielleicht werde ich bald Mutter sein.«
    Â»Und deine Eltern?«
    Sie zuckte mutlos die Achseln. »Sie mögen Silas nicht besonders. Er will studieren und Anwalt werden, das gefällt ihnen nicht. Silas Bell ist meinen Eltern nicht traditionell genug.«
    Â»Wie ist es, Adena?«, fragte ich zögerlich. »Wie ist es, wenn man …«
    Â»â€¦ Sex hat?«
    Â»Ja.« Ich sah sie verlegen an.
    Adena seufzte. »Ich würde dir ja gerne etwas anderes erzählen, aber so toll war es nicht. Wahrscheinlich ist es ein Fehler, sich irgendwelche schönen Vorstellungen zu machen, die dann doch nicht eintreffen.«
    Das klang nicht sehr ermutigend.
    Als Adena fort war, wurde mir klar, dass sie vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben ein wirkliches Problem hatte.
    Ich duschte und zog eines von den T-Shirts an, die in Dads Geburtstagspäckchen gewesen waren. Es hatte lange Ärmel, war hauteng und in den Farben Grün und Blau gebatikt.
    Dann zog ich meine Jacke über und lief zum Haus der Thunderhawks. Alle gratulierten mir freudestrahlend. Della hatte mein Lieblingsessen gekocht: Gemüseeintopf mit Timpsila, Mais und Hirschklößchen. Bey hatte ein Bild für mich gemalt, eines, auf dem ich Stormy ritt, und April schenkte mir einen Kristallstein, den sie im Hells Canyon gefunden hatte. Ich umarmte die Mädchen und bedankte mich bei ihnen.
    Auch Neil hatte etwas für mich, das er mir wortlos überreichte. Am Nachmittag war mir für kurze Zeit der Verdacht gekommen, dass er eifersüchtig sein könnte auf Leo Little Moon. Aber es war besser, sich nichts vorzumachen, deshalb nahm ich an, dass er aus einem anderen Grund so mürrisch war. Neil Thunderhawk konnte ab und zu sehr merkwürdig sein.
    Verlegen nahm ich das Geschenk von ihm entgegen und wickelte es aus dem Papier. Es war ein blaues Pferd mit weißer Kruppe und zehn schwarzen Punkten darauf. Seine Mähne bestand aus dunklem Pferdehaar, und um seinen Hals hingen Lederbänder mit Perlen. Das Pferdchen roch nach frischer Farbe. War es das gewesen, was Neil noch so dringend zu erledigen gehabt hatte?
    Â»Hast du das selbst gemacht?«, fragte ich verblüfft.
    Neil nickte brummig.
    Ich strahlte ihn an. »Es sieht aus wie Stormy, und es ist wunderschön. Danke, Neil.«
    Endlich erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht.
    Â»Es ist Stormy«, sagte Tom Thunderhawk und trat näher. »Du bist ein tapferes Mädchen, Talitha Running Horse, und wir haben dich alle sehr gern. Auch wenn wir deine innigsten Träume nicht kennen, von einem wissen wir mit Sicherheit. Und weil Träume manchmal auch in Erfüllung gehen müssen, damit man den Mut nicht verliert, haben wir beschlossen dir Stormy zu schenken.« Tom umarmte mich kurz, dann sagte er: »Im Augenblick macht dein Geschenk noch einen etwas lädierten Eindruck, aber ich denke, das wird deiner Liebe keinen Abbruch tun. Stormys Fell beginnt schon wieder nachzuwachsen.«
    Ich stand starr und konnte mich nicht rühren, aus Furcht, alles falsch verstanden zu haben. Toms und Dellas Augen leuchteten. Bey und April zappelten vor Aufregung, und Neil grinste mich schief an. Ich konnte fühlen, was es ihnen für eine große Freude machte, mir diesen Traum zu erfüllen.
    Â»Danke«, stammelte ich. »Danke.« Ich konnte es immer noch nicht glauben. Ich fiel erst Tom um den Hals und dann Della.
    Â»Du weißt doch, was man sagt«, meinte sie gerührt. »Ein Pferd gehört demjenigen, der es am meisten liebt. Und niemand liebt Stormy so wie du, Tally.«
    Nun

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