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Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Titel: Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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sich ruhig die Hörner abstoßen, solange er kann.«
    Danach zu urteilen, wie oft Tanil im Speisesaal oder in der Knappennische in Tobins Zimmer schlief, hatte Korin reichlich Hörner zum Abstoßen, und schließlich keimten einige der Saaten, die er verteilte. Ein paar weitere Zimmermädchen gerieten in andere Umstände, wurden jedoch rasch vom Hof verbannt. Wie viele Bastarde Korin mit den Freudenmädchen im Hafen gezeugt haben mochte, war nicht bekannt, zumindest nicht den Gefährten.
    Auch nach der peinlichen Begebenheit bei der Hinrichtung geriet Korins Hochachtung für Tobin nie ins Wanken, dennoch ließen die älteren Gefährten die jüngeren immer häufiger zurück, wenn sie nachts loszogen.
     
    Sofern Tobin die wachsende Kluft bemerkte oder sich daran störte, ließ er es sich nicht anmerken, selbst Ki gegenüber nicht. Während der Sommer in den kühleren Herbst überging, führten sie ihre geheimen Schwertübungen mit Arengil und Unas Kriegermädchen fort.
    An den meisten Tagen tauchten fast ein Dutzend auf, wenngleich Ki überzeugt davon war, dass die meisten nur gerne Jungenkleider trugen und neugierig waren. Una, Kalis und ein Mädchen namens Sylani waren die Einzigen, die echte Begabung zeigten.
    Ein paar Tage nach den Feierlichkeiten zu Tobins dreizehntem Namenstag trafen sie sich erneut. Als Tobin und Ki ankamen, fanden sie die Mädchen lachend vor. Una errötete entrüstet, als eine ihrer Freundinnen zugab, dass sie darüber gesprochen hatten, ob Tobin nach den königlichen Gesetzen alt genug für eine Vermählung sei oder nicht.
    »Alt genug, um in die Schlacht zu ziehen, das ist alles, woran mir liegt«, gab Tobin zurück und errötete selbst. Er hasste es, wenn sie mit ihm liebäugelten.
    »Und was ist mit dir?«, fragte Kalis und richtete freundliche Augen auf Ki. »Du bist fünfzehn. In meiner Ortschaft ist das alt genug, um zu heiraten.«
    »Nur, wenn du ein Kind als Gemahl willst«, spottete Arengil und drängte Ki mit der Schulter beiseite. »Wie wäre es mit mir? Ich bin alt genug, um dein Großvater zu sein.«
    »Du siehst meinem Großvater nicht besonders ähnlich«, erwiderte Kalis und fuhr mit einer Hand über die glatte Wange des Aurënfaie.
    Eifersüchtig versuchte Ki, ihre launische Aufmerksamkeit mit einem anmutigen, beidhändigen Schwung zurückzugewinnen, den er von Korin abgeschaut hatte. »Falls du je spüren willst, wie ein Bart kitzelt, wird er dir wenig nütze sein.« Nikides duckte sich beiseite, als Kis Klinge an seiner Schulter vorbeisauste.
    »Lass uns mal sehen, ob du diesen Hieb auch im Kampf einsetzen kannst, Knappe Kirothius«, forderte Una ihn lachend heraus. Sie wusste, dass er Kalis mochte.
     
    Tobin staunte darüber, welche Fortschritte Una erzielt hatte. Es lag noch kein Jahr zurück, seit sie mit der Ausbildung begonnen hatten, und sie war Nikides bereits ebenbürtig. Auch bei den anderen Jungen duldete sie es nicht, wenn sie bei Übungskämpfen Milde walten lassen wollten. Dadurch hatte sie schon aufgeplatzte Knöchel und blaue Flecken zu erklären gehabt, doch sie trug ihre Verletzungen voll Stolz.
    Als Tobin sie nun mit Ki beobachtete, dachte er an Grannia in Atyion zurück und an die Mädchen, die sie dort heimlich in der Hoffnung auf den Tag ausbildete, an dem eine Königin sie zu den Waffen rufen würde. Wie viele weitere wie sie mochte es in Skala geben? Und wie viele wie Ahra, die das Glück hatten, offen dienen zu dürfen?
    Inmitten dieser Überlegungen erblickte er auf der anderen Seite des Kreises Nikides. Er starrte über die Dächer hinweg auf etwas und wirkte dabei eindeutig entsetzt.
    Tobin drehte sich gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie der König weniger als zwanzig Schritte entfernt in Sicht geriet. Porion und Korin begleiteten ihn, und ihr alter Feind Moriel, der vorausging. Das Antlitz des Königs bot einen unheilverkündenden Anblick. Korin erblickte Tobin und schüttelte den Kopf. Porion sah Tobin in die Augen und bedachte ihn mit einem vernichtenden Starren.
    Nacheinander wurden sich die anderen gewahr, wen sie als Zuseher hatten. Mehrere der Mädchen stießen bestürzte Schreie aus. Ki ließ das Schwert fallen und sank auf ein Knie. Arengil, Lutha, Nikides und ihre Knappen taten es ihm rasch gleich. Tobin konnte sich nicht bewegen.
    Erius trat in ihre Mitte und sah sich um, prägte sich die Gesichter für künftige Strafen ein. Schließlich baute er sich vor Tobin auf.
    »Was ist hier los, Neffe?«, verlangte er zu erfahren.
    Tobin

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