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Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Titel: Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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Glückstreffer, dachte Tobin und eilte zu ihm. Dann fiel auch er, wurde seitwärts geschleudert.
    »Bleib unten, Tob!« Ki schien fest entschlossen, auf ihm auszuharren.
    »Tharin ist getroffen!«
    »Das weiß ich. Bleib unten!«
    In das hohe Gras gedrückt konnte Tobin nicht an Amin vorbeisehen, der ausgestreckt dicht neben ihm lag.
    Durch die Luft über ihren Köpfen schwirrte das an Libellen erinnernde Surren von Pfeilen. Einige Schäfte schlugen zu beiden Seiten von Tobin und Ki in den Boden ein. Zwischen den Bäumen ertönte Gebrüll. Ir gendwo in der Nähe schrie ein Mann vor Schmerzen auf – war es Sefus? Ein Pferd kreischte, dann begann sich die gesamte Anbindeleine zu spannen und aufzubäumen, bis die Seile rissen und die Pferde auseinanderstoben.
    Der Pfeilhagel endete so plötzlich, wie er eingesetzt hatte. Tobin hievte Ki von sich und war als Erster auf den Beinen. Alle waren auseinandergesprungen. Einige lagen noch im Gras, andere hatten es zum Rand der Bäume geschafft. Koni und ein paar weitere Männer versuchten, die verbliebenen Pferde zu beruhigen.
    »Zu mir! Zu mir!«, brüllte Tobin, zog das Schwert und deutete damit auf den Schutz der Bäume zu seiner Rechten. »Kommt, rasch!«
    Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, setzte der Pfeilangriff wieder ein, aber die anderen hatten ihn gehört. Einige rannten mit erhobenen Schilden, andere vertrauten auf Geschwindigkeit.
    Ki schirmte Tobin ab, so gut er konnte, ohne ihn zum Stolpern zu bringen. Nikides und Ruan schafften es zu ihnen, auch Kis Brüder waren da und hielten die Schilde hoch, um die fliegenden Schäfte abzufangen.
    Dennoch waren zu viele von ihnen ungeschützt erwischt worden. Einige bewegten sich nicht mehr; mindestens drei von Tobins Gardisten lagen reglos da. Der Einzige, den er erkennen könnte, war Sefus, der mit einem Pfeil im Auge blicklos in den Himmel starrte. Hinter ihm erspähte Tobin jemanden auf dem Boden, der den bunten Wappenrock eines Adeligen trug; den Farben nach musste es sich um Lutha oder Barieus handeln.
    »Tobin, komm schon!«, drängte Ki und versuchte, ihn tiefer zwischen die Bäume zu zerren. Tobin schaute zu dem Felsblock zurück, auf dem Tharin gestanden hatte, aber von dem Mann war weit und breit nichts zu sehen. Er betete, dass sich sein Freund in Deckung schleppen konnte, und rannte los, um sich mit den anderen hinter Baumstämme und Steinbrocken zu kauern. Seltsamerweise war die Leere unter seinem Herzen verschwunden; er empfand eigentlich gar nichts. Als er zwischen den Bäumen hindurchspähte, erblickte er weitere Körper auf der Lichtung; rings um sie ragten Pfeile wie Disteln auf.
    Ki packte Tobin am Arm und deutete nach rechts. »Hörst du das?«
    In der Nähe knackten unter jemandes Stiefeln Zweige; wer immer es war, er kam in ihre Richtung. Tobin verschaffte sich rasch einen Überblick. Nikides und Ruan waren die einzigen Gefährten bei ihm. Quirion war nirgends zu sehen. Außer Amin und Dimias hatte er noch Koni und fünf weitere Gardisten bei sich. Mittlerweile vernahmen sie auch von links feindselig klingende Geräusche.
    Verdammt, sie haben uns überrumpelt und geteilt, dachte Tobin grimmig. Eine denkbar ungünstige Ausgangslage, zumal sie keine Ahnung hatten, wie vieler Männer sie sich erwehren mussten. Alle beobachteten ihn.
    »Nik, du nimmst Koni, Amin und diese vier Männer mit und gehst nach links.« Es klang, als hielten sich in dieser Richtung weniger Leute auf. »Der Rest von euch kommt mit mir.«
    Koni entledigte sich seines Schildes und reichte ihn Tobin. »Nimm das, Tobin.«
    Dankbar nahm er ihn an. »Sakors Glück euch allen.« Damit schob er den linken Arm durch die Riemen, setzte sich in Bewegung und führte seine kleine Streitkraft tiefer in den Wald zur Rechten.
    Sie hatten noch keine zwanzig Schritte zurückgelegt, als eine Horde stämmiger Männer aus der Deckung hervorbrach und sich mit Äxten, Knüppeln und Schwertern auf sie stürzte. Danach blieb keine Zeit mehr, um nachzudenken. Tobin lief ihnen mit Ki an der Seite entgegen und nahm nur am Rande wahr, dass andere mit ihnen rannten, um dem Angriff zu begegnen.
    Die zwei vordersten Banditen hielten auf Tobin zu wie Jagdhunde auf einen Hasen; ein Adeliger verhieß Lösegeld, und vermutlich hielten sie ihn für leichte Beute. Ki versperrte ihnen den Weg und riss gerade noch rechtzeitig das Schwert hoch, um den Größeren der beiden davon abzuhalten, ihm den Schädel zu spalten. Der andere Mann huschte um ihn herum und griff

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