Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Titel: Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
Vom Netzwerk:
Rundreise war ein Erfolg gewesen, und der König hatte Tobin die Erlaubnis erteilt, seinen Namenstag mit ein paar Jagdwochen in seiner alten Heimat zu feiern. Bald würden Wagenladungen voll Bediensteter und Vorräte die Straße heraufgerollt kommen, wenn sie mit den Vorbereitungen begönnen.
    »Früher oder später musste das geschehen«, seufzte Nari. »Schließlich ist das immer noch sein Zuhause. Aber wie um alles in der Welt sollen wir alle verstecken, während sich hier eine Horde Jäger vergnügt?«
    »Der Wald hilft in diesem Fall nichts«, sagte Catilan. »Es würde zwangsläufig jemand über ein Lager stolpern, wenn wir dort eines errichten.«
    »Was ist mit dir, Arkoniel?«, fügte Nari hinzu. »Was sollen wir mit dir tun? Ganz zu schweigen von den zusätzlichen Betten, die wir aufgestellt haben. Und der große Garten!«
    Arkoniel steckte den Brief weg. »Nun, Generalin, was schlägst du vor?«
    »Das Haus ist kein Problem. Die Betten werden ohnehin gebraucht, und der Garten lässt sich erklären. Aber ihr Zauberer müsst irgendwohin«, erwiderte Catilan. »Die Frage ist: wohin? Der Winter naht rasch.« Sie zog Totmus an sich und bedachte Arkoniel mit einem bedeutungsvollen Blick. »Bald wird Schnee die Erde bedecken.«
    Eyoli hatte von der Treppe aus gelauscht und kam herbei, um sich zu ihnen zu gesellen. »Wir können nicht als Gruppe wie Wandergaukler reisen. Das haben schon andere versucht. Die Spürhunde halten auf der Straße alle an, die sich als Schauspieler oder dergleichen ausgeben. Wir müssen uns verteilen.«
    »Nein«, entgegnete Arkoniel. »Nari, kümmere dich um die Kinder. Eyoli, komm mit.«
    Die erwachsenen Zauberer warteten angespannt im Arbeitszimmer auf ihn. Arkoniel hatte die Lage noch kaum zu Ende erklärt, als sie in Panik ausbrachen und alle gleichzeitig losplapperten. Melissandra raste zur Tür und rief nach Dara, um zu packen, und Hain erhob sich, um ihr zu folgen. Malkanus plante bereits Verteidigungszauber für die Straße. Sogar die älteren unter ihnen schienen bereit, die Flucht zu ergreifen.
    »Hört mir bitte zu!«, rief Arkoniel. »Melissandra, Hain, kommt zurück.«
    Als sie ihm keine Beachtung schenkten, murmelte er einen Zauber, den Lhel ihm beigebracht hatte, und klatschte in die Hände. Ein Donnerschlag erschütterte den Raum und ließ die anderen erschrocken verstummen.
    »Habt ihr bereits vergessen, weshalb ihr hier seid?«, fragte er. »Seht euch um.« Sein Herz schlug schneller, als die Worte aus ihm hervorsprudelten. »Die Dritten Orëska, von denen Iya redet, sind kein entfernter Traum. Sie sind hier. Jetzt. In diesem Raum. Wir sind die Dritten Orëska, die ersten Früchte ihrer Vision. Der Lichtträger hat uns zusammengeführt. Für welchen Zweck er uns auch vorgesehen hat, wir dürfen uns nicht verteilen.«
    »Er hat Recht«, ergriff Eyoli das Wort. »Frau Virishan hat immer gesagt, unsere Sicherheit läge in Einheit. Die Kinder unten wären ohne sie nicht mehr am Leben. Wenn wir zusammenbleiben, können wir vielleicht gegen die Spürhunde bestehen. Ich jedenfalls weiß, dass ich es alleine nicht kann.«
    »Niemand von uns kann das«, gab ihm der alte Vornus mit verkniffener Miene Recht.
    »Ich habe mich recht gut durchgeschlagen«, warf Kaulin ein, mürrisch wie immer.
    »Indem du weggerannt und hierher gekommen bist«, erinnerte Arkoniel ihn.
    »Ich bin nur der Sicherheit wegen hergekommen, nicht, um meine Freiheit zu verlieren! «
    »Würdest du lieber eines dieser Silberabzeichen tragen?«, fragte Cerana. »Wie frei wirst du sein, wenn die Spürhunde dich nummerieren und deinen Namen in ihr Buch schreiben? Ich werde für deine Königin kämpfen, Arkoniel, aber mehr als das, ich will diese weiß gewandeten Ungeheuer vertreiben. Warum lässt Illior eine solche Abscheulichkeit zu?«
    »Vielleicht sind wir der Beweis dafür, dass der Lichtträger eben das nicht tut«, meinte Malkanus, der neben dem Fenster an der Wand lehnte.
    Arkoniel sah ihn überrascht an. Malkanus zuckte mit den Schultern und spielte an der feinen Seidenstickerei auf seinem Ärmel herum. »Ich habe die Vision gesehen und daran geglaubt. Wenn es sein muss, werde ich kämpfen. Ich sage, wir bleiben zusammen.«
    »Also bleiben wir zusammen«, beschloss Lyan. »Aber nicht hier.«
    »Wir könnten weiter in die Berge ziehen«, schlug Kaulin vor. »Ich war ziemlich hoch oben. Dort gibt es genug Wild, wenn man weiß, wie man sich sein Essen erlegt.«
    »Aber wie lange könnten wir dort bleiben?«,

Weitere Kostenlose Bücher