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Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin

Titel: Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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mir gut. Ich hatte mir unsere erste richtige Schlacht bloß anders vorgestellt.« Tobin schlang die Hand im Kriegergriff um jene Kis. »Du hältst doch zu mir, oder? Egal, was geschieht, ja?«
    »Natürlich!« Fragend musterte Ki Tobins Antlitz. »Bist du sicher, dass es dir gut geht?«
    Tobin drückte seine Hand. »Ja. Komm mit.«
     
    Iya stand auf dem Dach des Hauses über dem Wurmloch und fluchte zornig über den Wind. Er wehte vom Meer herein und brachte den Gestank von Feuern mit. Das Hafenviertel stand in Flammen, dahinter versperrten feindliche Kriegsschiffe die Hafenmündung. Skalanische Schiffe im Trockendock waren angezündet, jene vor Anker losgeschnitten worden, auf dass sie auf Grund liefen.
    Noch hatte der Feind die Mauern nicht durchbrochen, aber das würde er. Iya hatte sich bereits einen Überblick verschafft und Wegbereiter sowie Totenbeschwörer am Werk vorgefunden. Auch Katapulte hatte der Feind in Stellung gebracht, mit denen Feuergeschosse über die Ostmauer geschleudert wurden. Aus dem Viertel der Färber stieg bereits Rauch auf.
    Die Straßen unten waren undurchdringlich. Menschenmassen rannten mit jeglichen Gerätschaften, die sie finden konnten, den Hügel hinab. Andere versuchten, ganze Wagenladungen mit Haushaltswaren durch die Mengen zu befördern, nicht ahnend, dass es keine Fluchtmöglichkeit gab. Der Feind hatte Männer vor jedem Tor.
    Nichts von alledem zählte für Iya. Sie hatte bereits mit Suchzaubern Ausschau nach den Jungen gehalten, jedoch lediglich festgestellt, dass sie die Amulette, die sie ihnen geschickt hatte, im Zimmer gelassen hatten. Sie stemmte sich gegen den Wind, schloss die Augen und sandte einen anderen Zauber aus, obwohl sie bereits befürchtete, wo sie sich befinden würden. Ihre Augen brannten hinter den Lidern, und Schmerzen pochten durch ihre Schläfen, aber letztlich fand sie die beiden.
    »Verdammt!«, brüllte sie und schüttelte dem Himmel die Fäuste entgegen.
     
    Die Gefährten zurückzulassen, kam nicht in Frage. Da die halbe Stadtgarnison von der Seuche hingerafft worden war und die plenimarischen Rammen gegen jedes Tor hämmerten, konnte auf keinen Krieger verzichtet werden. Mit Bogen und Schwertern bewaffnet nahmen die Jungen ihren Platz an der Spitze der auf dem Übungsgelände versammelten Kolonne ein. Der König bestieg sein schwarzes Schlachtross und streckte das Schwert Ghërilains empor. Er erhob die Stimme, um sich über den Wind hinweg Gehör zu verschaffen, und brüllte: »Wir haben keine Zeit für lange Reden. Mir wurde soeben mitgeteilt, dass sich Totenbeschwörer am Osttor befinden. Möge Sakor unsere Feinde als die Feiglinge betrachten, die sie sind, und uns heute den Sieg zusprechen.
    Haltet zusammen, Krieger Skalas, und wir vertreiben die Plünderer von unseren Gestaden! Jedes Tor, jeder Fuß der Mauer muss gehalten werden. Sie dürfen nicht hereingelangen!« Damit wirbelte er das Pferd herum und führte sie vom Hof.
    Der Rest folgte ihm zu Fuß. Als Tobin über die Schulter blickte, sah er Tharin und seine Männer unmittelbar hinter sich. Sie trugen das königliche Banner Atyions. Ki marschierte mit verkniffener Miene an seiner Seite. Ihre zusätzlichen Köcher ratterten an seinem Rücken.
    Als sie die Tore hinter sich ließen, stockte Tobin der Atem. Im grauen Licht der Morgendämmerung erblickte er Rauchschwaden, die von den Ruinen außerhalb der Stadtmauern aufstiegen. Auf den Mauern befanden sich bereits Verteidiger, aber zu wenige und mit zu großem Abstand zwischen ihnen.
    Der Grund dafür wurde bald grauenhaft klar. Seit dem Ausbruch der Pockenseuche waren die Gefährten nicht mehr in der Stadt gewesen, und keiner der Berichte hatte sie auf die Wirklichkeit der Lage vorbereitet. Ero glich einem Schlachthaus.
    Auf jeder Straße verwesten Leichname, zu zahlreich für die Totenträger, um sie alle einzusammeln. Vielleicht waren sie selbst alle tot. Tobin schauderte, als sie an einer Sau und ihrem Ferkel vorbeistapften, die den Körper eines jungen Mädchens in Stücke rissen. Wohin er auch schaute, stiegen die Lebenden über die Toten hinweg, als wären sie Unrat. Trotz des kalten Windes herrschte ein überwältigend übelkeiterregender Gestank.
    »Wenn die Plenimarer uns nicht kriegen, dann die Pocken«, murmelte Ki und schlug sich eine Hand auf den Mund.
    Eine zerlumpte Frau kniete über dem Leichnam ihres von der Seuche hingerafften Kindes. Sie schaute auf, als der Tross an ihr vorüberzog. »Ihr seid verflucht, Erius, Sohn

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