Tamir Triad 02 - Die verborgene Kriegerin
Kleider, verdammt. Die, in denen ich hier angekommen bin.«
Ki wandte sich einem der Wächter zu und stammelte: »Gib Verwalterin Lytia Bescheid, dass To- … dass die Prinzessin … dass Tamír die Kleider wünscht, die gewaschen wurden.«
Tobin zog Ki mit sich ins Zimmer und warf die Tür zu. »Ich bin Tobin, Ki! Auch ich kann mich noch nicht an meinen neuen Namen gewöhnen, und du hast doch immer noch mich vor dir, oder?«
Ki brachte ein mattes Grinsen zustande. »Äh … ja und nein. Ich meine, ich weiß, dass du es bist, aber … Bei Bilairys Hintern, Tob! Ich weiß nicht, was ich denken soll.«
Die Verwirrung in seinen Augen schürte ihre wachsende Angst. »Hast du deshalb auf dem Gang geschlafen?«
Ki zuckte mit den Schultern. »Wie würde es denn aussehen, wenn ich zu einer Prinzessin ins Bett krieche?«
»Hör auf, mich so zu bezeichnen!«
»Das ist es aber, was du bist.«
Tobin wollte sich abwenden, doch Ki hielt sie davon ab, indem er sie an den Schultern fasste. »Das ist es, was du sein musst. Arkoniel hat sich ausführlich mit Tharin und mir unterhalten, während du geschlafen hast. Das ist eine Menge zum Verarbeiten, und ich finde sehr ungerecht, wie sich alles abgespielt hat, aber hier sind wir nun mal, und es gibt kein Zurück.« Er ließ die Finger über ihre Arme hinabgleiten, um ihre Hände zu ergreifen; die Berührung ließ sie erschaudern.
Ki schien es nicht zu bemerken. »Ich weiß, für dich ist es schlimmer als für mich, trotzdem ist es auch für mich verdammt hart«, erklärte er, wobei sich die inneren Qualen deutlich in seinen Zügen abzeichneten. »Ich bin immer noch dein Freund. Das weißt du. Ich bin mir nur nicht mehr so sicher, was das künftig bedeuten wird.«
»Es bedeutet dasselbe wie immer.« Sie verstärkte den Druck ihrer Hände. »Du bist mein erster Freund – mein bester Freund – und mein vereidigter Knappe. Daran ändert sich nichts. Mir ist egal, was die Leute denken! Sollen sie mich nennen, wie sie wollen, aber für dich bin ich immer noch Tobin, in Ordnung?«
Ein leises Klopfen unterbrach sie, und Lytia kam mit Tobins Kleidern in den Armen herein. »Tharin lässt ausrichten, dass die ersten Truppen versammelt sind. Ich habe mir die Freiheit genommen, die Schatzkammer nach einer geeigneten Rüstung zu durchstöbern, da Ihr die Eure zurücklassen musstet. Ich schicke sie herauf, sobald sie gereinigt ist, außerdem etwas zum Frühstück.«
»Ich bin nicht hungrig.«
»Kommt gar nicht in Frage.« Streng erhob Lytia einen Finger. »Ich lasse euch beide nicht aus diesem Zimmer, bevor ihr etwas gegessen habt. Und wie wäre es mit einem Bad? Ich habe Euch zwar gewaschen, so gut ich konnte, während Ihr geschlafen habt, aber wenn Ihr eine Wanne möchtet, lasse ich eine bringen.«
Tobin errötete. »Nein. Bitte bestellt Tharin, dass ich mit ihm reden muss. Und Arkoniel auch.«
»Sehr wohl, Hoheit.«
Sobald sie gegangen war, zog Tobin das Nachthemd aus und begann, sich anzukleiden.
Sie war gerade dabei, sich die Hose zuzuschnüren, als ihr auffiel, dass sich Ki abgewandt hatte. Seine Ohren leuchteten scharlachrot.
Tobin richtete sich auf und straffte die Schultern. »Sieh mich an, Ki.«
»Nein, ich …«
»Sieh mich an!«
Er drehte sich um, und sie bemerkte, dass er angestrengt versuchte, nicht auf ihre kleinen, spitzen Brüste zu starren. »Ich habe nicht um diesen Körper gebeten, aber wenn ich damit leben muss, dann musst du es auch.«
Ki stöhnte. »Nicht, Tob. Bitte, tu mir das nicht an.«
»Was?«
Ki schaute wieder weg. »Das verstehst du nicht. Bedeck dich einfach, ja?«
Erschüttert zog Tobin das Hemd an und sah sich nach ihren Stiefeln um. Der Raum verschwamm vor ihren Augen, und sie sank auf das Bett, kämpfte ihre Tränen zurück. Ringelschweif sprang auf ihren Schoß und rieb den Kopf unter ihrem Kinn. Ki setzte sich neben sie und schlang einen Arm um sie, doch die Umarmung fühlte sich unbeholfen an, und auch das schmerzte.
»Ich bin dein Freund, Tob. Das werde ich immer sein. Aber es wird künftig anders sein, und ich habe davor genauso Angst wie du. Nicht mehr das Bett teilen oder auch nur alleine zusammen sein zu können – ich weiß nicht, wie ich das ertragen soll.«
»So muss es nicht sein!«
»Natürlich muss es so sein. Ich hasse es zwar, aber es ist so.« Seine Stimme hatte einen sanften und traurigen Klang angenommen, wie sie ihn noch nie gehört hatte. »Du bist ein Mädchen, eine Prinzessin, und ich bin ein erwachsener Mann,
Weitere Kostenlose Bücher