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Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Titel: Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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benachrichtigen. Gerrich verhandelt bereits mit Pelosien und Thalesien, da kann ich mir nicht vorstellen, daß er Deira auslassen wird. Und in Deira geht es zur Zeit ziemlich chaotisch zu. Ersucht Meland, die Augen offen zu halten.«
    »Dieser Gerrich macht Euch Kummer, nicht wahr?«
    »In Lamorkand tut sich so allerlei, was ich nicht verstehe, Stragen. Und ich möchte nicht, daß Gerrich mir zu weit voraus ist, während ich versuche, mir Klarheit zu verschaffen.«
    »Hört sich vernünftig an, würde ich sagen.«
    Khalad kam mit leicht glasigem Blick und blutender Nase auf die Beine.
    »Siehst du? Du hast den Arm wieder zu weit ausgestreckt«, rügte ihn Mirtai.
    »Wie habt Ihr das gemacht?« fragte Sperbers Knappe.
    »Ich werde es dir zeigen. Kalten, kommt her!«
    »Nein, ich nicht!« Der blonde Pandioner wich zurück.
    »Habt keine Angst, ich werde Euch nicht weh tun.«
    »Habt Ihr das auch zu Khalad gesagt, bevor Ihr ihn aufs Pflaster befördert habt?«
    »Es ist besser, Ihr hört gleich auf mich, Kalten. Ihr werdet ja doch tun, was ich sage, und es wird nicht halb so schmerzhaft für Euch sein, wenn Ihr mir nicht widersprecht. Also, zieht Euer Schwert und stoßt es mir ins Herz.«
    »Ich will Euch nicht verletzen, Mirtai.«
    » Ihr? Mich verletzen?« Sie lachte spöttisch.
    »Ihr braucht nicht gleich beleidigend zu werden«, sagte Kalten gekränkt und zog sein Schwert.
    Es hatte begonnen, als Mirtai über den Schloßhof geschlendert war, während Kalten Khalad ein paar Ratschläge in der Kunst des Schwertkampfs gab. Mirtai hatte ein paar äußerst unschmeichelhafte Bemerkungen dazu gemacht. Eins hatte zum andern geführt, und das Ergebnis war dieser improvisierte Übungskampf gewesen, bei dem Kalten und Khalad zumindest Demut lernten, wenn schon nichts anderes.
    »Stoßt mir die Klinge ins Herz, Kalten!« forderte Mirtai ihn erneut auf.
    Zu Kaltens Ehre sei bemerkt, daß er sich wirklich Mühe gab. Doch auch er landete mit dem Rücken krachend auf dem Pflaster.
    »Er hat den gleichen Fehler gemacht wie du«, erklärte Mirtai Khalad. »Er hat den Arm zu weit ausgestreckt. Ein gestreckter Arm ist ein steifer Arm. Der Ellbogen sollte immer leicht angezogen sein!«
    »Bei der Ausbildung lehrt man uns, aus der Schulter zu stoßen, Mirtai«, erklärte Khalad.
    »Nun ja, es gibt eine Menge Elenier, nehme ich an.« Sie zuckte die Schultern. »Da ist es nicht so schwer, euch zu ersetzen. Mich interessiert eigentlich nur, weshalb ihr alle der Meinung seid, ihr müßtet das Schwert durch den Gegner hindurchstoßen. Wenn ihr das Herz nicht gleich mit den vorderen sechs Zoll der Klinge getroffen habt, macht der Rest des Stahls, der durchs selbe Loch dringt, den Fehler auch nicht mehr gut, oder?«
    »Vielleicht gefällt es uns Eleniern, weil es so dramatisch aussieht«, meinte Khalad.
    »Ihr tötet Menschen des Schauspiels wegen? Das ist verabscheuungswürdig und die Art von Einstellung, die Totenäcker füllt. Die Klinge muß immer frei und für den nächsten Gegner bereit sein. Ein Mensch sackt zusammen, wenn ihr das Schwert durch ihn hindurchrammt, und ihr müßt die Waffe erst von dem Körper befreien, bevor ihr sie wieder benutzen könnt.«
    »Ich werde versuchen, daran zu denken.«
    »Das hoffe ich. Ich mag dich, und ich hab' es gar nicht gern, Freunden die letzte Ehre erweisen zu müssen.« Mirtai beugte sich über Kalten, zog gekonnt eines seiner Lider hoch und betrachtete sein glasiges Auge. »Schütte jetzt lieber einen Eimer Wasser über unseren Freund hier«, riet sie Khalad und nickte Sperber zu, der sich zu ihnen gesellte. »Er hat noch nicht gelernt, wie man richtig fällt. Das nehmen wir bei der nächsten Übungsstunde durch.«
    »Bei der nächsten? «
    »Natürlich. Wenn ihr schon lernen wollt, wie man es macht, solltet ihr es gleich richtig lernen!« Sie blickte Sperber herausfordernd an. »Wollt Ihr es mal versuchen?«
    »Ah – nein, Mirtai, jetzt nicht. Trotzdem danke.«
    Sie setzte ihren Weg in den Palast fort und wirkte ein klein wenig selbstzufrieden.
    »Wißt Ihr, ich glaube, ich möchte doch kein Ritter werden, Sperber«, sagte Talen. »Es scheint ziemlich schmerzhaft zu sein.«
    »Wo warst du? Meine Gemahlin hat nach dir suchen lassen!«
    »Ich weiß. Ich hab' sie auf den Straßen herumirren sehen. Ich mußte Platime im Keller besuchen.«
    »Ach?«
    »Er hat etwas erfahren, das Ihr wissen müßt. Ihr kennt doch diese illegalen Banditen in den Bergen vor Cardos?«
    »Nicht persönlich.«
    »Sehr

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