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Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt

Titel: Tamuli 1 - Die schimmernde Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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heraus?«
    »Offenbar können sie's doch.«
    »Ihr hättet einen tieferen Ozean suchen sollen!«
    »Es gibt keine tieferen.«
    »Vielleicht ist es jemandem gelungen, den Bhelliom herauszufischen.«
    »So muß es sein, Sperber«, warf Ulath ein. »Die Schatulle war mit Gold ausgekleidet, und Aphrael versicherte uns, das Gold würde dafür sorgen, daß Bhelliom nichts unternehmen könne. Da die Trollgötter nicht aus dem Stein herauskönnen, waren auch sie in der Tiefe gefangen. Folglich muß jemand die Schatulle gefunden haben.«
    »Ich habe gehört, daß Perlenfischer ziemlich tief hinuntertauchen können«, sagte Stragen.
    »Nicht so tief«, widersprach Sperber. »Außerdem stimmt etwas nicht.«
    »Wird Euch das jetzt erst klar?« spöttelte Stragen.
    »Das meine ich nicht. Als wir in Pelosien waren, konnten wir alle diese Wolke sehen.«
    »O ja!« sagte Ulath heftig.
    »Doch zuvor, als die Wolke erst ein Schatten war, konnten nur Ehlana und ich sie sehen, und zwar, weil wir die Ringe trugen. Vorhin war's wieder nur ein Schatten, keine Wolke, nicht wahr?«
    »Ja«, mußte Stragen zugeben.
    »Wie kommt es dann, daß auch Ihr und Ulath ihn sehen konntet?«
    Stragen spreizte hilflos die Hände.
    »Da ist noch etwas«, fügte Sperber hinzu. »In der Nacht, als ich aus Lamorkand heimkehrte, spürte ich, daß mich auf der Straße etwas beobachtete – und es war kein einzelner Beobachter. Es waren keine Elenier oder Styriker, ja, ich glaube nicht, daß es sich überhaupt um menschliche Wesen handelte. Dieser Schatten, der soeben vorüberhuschte, verursachte mir dasselbe Gefühl wie in der Nacht meiner Heimkehr.«
    »Ich wünschte, es gäbe eine Möglichkeit, mit Sephrenia zu reden«, murmelte Ulath.
    Sperber war ziemlich sicher, daß es eine solche Möglichkeit gab, doch er durfte es niemandem sagen.
    »Sprechen wir mit jemand anderem darüber?« fragte Stragen.
    »Lieber nicht, ehe wir nicht mehr darüber herausgefunden haben«, entschied Sperber. »Sonst bricht womöglich Panik aus.«
    »Ganz meine Meinung«, pflichtete Stragen ihm bei. »Für Panik ist immer noch Zeit genug – und Grund genug, schätze ich.«
    Im Lauf der nächsten Tage wurde das Wetter besser, und die Stimmung im Schloß wurde gelöster. Sperber zog sich mehrmals zu Besprechungen mit Platime und Stragen zurück. Daraufhin sandten die beiden Bandenoberhäupter einige ihrer Männer nach Lamorkand, damit sie sich ein Bild von der dortigen Lage machten. »Das hätte ich von Anfang an tun sollen«, meinte Sperber, »aber Sarathi gab mir nicht die Gelegenheit dazu. Unser hochverehrter Erzprälat trägt in mancher Hinsicht Scheuklappen. Er will einfach nicht einsehen, daß man den Dingen mit offiziellen Untersuchungen nicht auf den Grund gehen kann.«
    »Eine für Aristokraten typische Unfähigkeit«, stellte Stragen fest.
    »Aber sie macht Leuten wie Platime und mir das Leben leichter.«
    Sperber widersprach ihm nicht. »Warnt eure Leute, vorsichtig zu sein«, ermahnte er die beiden. »Lamorker versuchen gern, ihre Probleme mit Klingen zu lösen, und tote Spione bringen nicht viel nützliche Information mit nach Haus.«
    »Eine erstaunliche Einsicht, alter Junge«, sagte Stragen ironisch. »Es ist wirklich verwunderlich, daß Platime und ich nie auf den Gedanken kamen.«
    »Schon gut, schon gut«, wehrte Sperber ab, »ich gebe ja zu, daß es sich ein wenig schulmeisterlich anhörte.«
    »Ganz unsere Meinung, nicht wahr, Platime?«
    Platime brummelte irgend etwas, dann sagte er: »Richtet Ehlana aus, daß ich ein paar Tage nicht im Schloß sein werde, Sperber.«
    »Was habt Ihr vor?«
    »Das geht Euch nichts an. Ich will etwas erledigen.«
    »Na gut, aber seht zu, daß Ihr erreichbar seid.«
    Der Fette kratzte seinen Wanst. »Ich werde mit Talen reden. Er kann mich benachrichtigen, falls die Königin mich unbedingt benötigt.« Er stemmte sich ächzend auf die Füße. »Ich muß ein bißchen abnehmen«, murmelte er zu sich. Dann watschelte er mit dem eigenartig breitbeinigen Gang der Übergewichtigen zur Tür.
    »Er ist heute offenbar besonders schlechter Laune«, bemerkte Sperber.
    »Er hat zur Zeit sehr viel am Hals.« Stragen zuckte die Schultern.
    »Wie gut sind Eure Verbindungen zur Burg in Emsat, Stragen?«
    »Ich kann nicht klagen. Was braucht Ihr?«
    »Ich würde dieser Abmachung zwischen Avin und Graf Gerrich gern ein paar Stolpersteine in den Weg legen. Gerrich gewinnt mir zu viel Einfluß in Nordeosien. Vielleicht sollten wir auch Meland in Azie

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