Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
nicht zu lange Zeit, herzukommen. Die andere Seite führt irgendwas im Schilde. «
    »Das wirft eure beiden Pläne über den Haufen, nicht wahr?« bemerkte Kaiser Sarabian. »Es wäre sinnlos über Land zu reisen, weil niemand die Mauer hinunterklettern kann; und ihr könnt nicht mit dem Schiff fahren, weil das Meer nun voller neuer Riffe ist, die noch in keiner Karte erfaßt sind.«
    »Und wir haben bloß Tage, die Entscheidung zu treffen«, fügte Itagne hinzu. »Die Truppen, die wir nach Norden schicken, müssen mindestens eine Woche vor dem Erntedankfest aufbrechen, falls sie das Nordkap rechtzeitig erreichen wollen, um Zalasta eine zweite Überraschung zu bereiten.«
    »Ich sollte mich vielleicht mit Kapitän Sorgi unterhalten.« Sperber erhob sich.
    »Er und Caalador sind unten in der Hauptspeisekammer«, sagte Stragen. »Beide sind Cammorier, und Cammorier halten sich gern in der Nähe von Eß- und Trinkbarem auf.«
    Sperber nickte und verließ mit Vanion den Salon.
    Zwischen Caalador und Sorgi hatte sich gewissermaßen eine Freundschaft auf den ersten Blick gebildet. Wie Stragen erwähnt hatte, waren beide Männer Cammorier und sahen einander sogar ziemlich ähnlich. Beide hatten lockiges Haar – das von Sorgi war inzwischen fast silbergrau –, und beide waren wohlbeleibte Männer mit breiten Schultern und kräftigen Händen.
    »Nun, Meister Cluff«, sagte Sorgi gutgelaunt, als Sperber und Vanion die riesige, luftige Speisekammer betraten, »habt Ihr der Welt Probleme bereits gelöst?« Kapitän Sorgi nannte Sperber noch immer bei dem Decknamen, unter dem er ihn einst kennengelernt hatte.
    »Wohl kaum, Sorgi. Aber wir hätten da eins, das möglicherweise Ihr für uns lösen könntet.«
    »Klär erst mal, was für dich rausspringt, Sorgi«, riet Caalador. »Der olle Sperber streicht gern um 'n heißen Brei, wenn's ums Zahlen geht.«
    »Ich habe diesen Dialekt nicht mehr gehört, seit ich von zu Hause fort bin«, sagte Sorgi und lächelte Sperber an. »Ich könnte stundenlang nur dasitzen und Caalador zuhören. Machen wir uns jetzt noch keine Gedanken wegen der Bezahlung. Mein Rat ist gratis. Es wird Euch erst was kosten, wenn ich den Anker lichte.«
    »Wir müssen zu einem Ort, an dem es vor kurzem ein Erdbeben gab«, erklärte Sperber. »Kuriks Sohn hat mir gerade eine Nachricht gesandt. Das Erdbeben hat die Gegend so sehr verändert, daß man sich nicht mehr nach den Karten richten kann.«
    »Das geschieht immer wieder«, entgegnete Sorgi. »Die Flußmündung, die nach Vardenais führt, ändert ihr Bett jeden Winter.«
    »Wie werdet Ihr damit fertig?«
    Sorgi zuckte die Schultern. »Wir schicken ein Beiboot voraus – mit einem kräftigen Seemann, der rudert und einem klugen, der die Lotleine liest. Sie lotsen uns hindurch.«
    »Ist das nicht sehr zeitraubend?«
    »Bei weitem nicht so sehr wie der Versuch, ein sinkendes Schiff zu steuern. Wie groß ist das vom Erdbeben betroffene Gebiet?«
    »Das ist schwer zu sagen.«
    »Dann schätzt es mal, Meister Cluff. Berichtet mir genau, was passiert ist und sagt mir so ungefähr, wie groß die Gegend ist.«
    Sperber überging geflissentlich den Grund für die plötzliche Veränderung der Küstenlinie und beschrieb das Entstehen der Steilwand.
    »Kein Problem«, beruhigte ihn Sorgi.
    »Woraus schließt Ihr das, Kapitän?« fragte Vanion.
    »Wir brauchen uns keine Gedanken über irgendwelche Riffe nördlich Eurer Klippe zu machen, Eminenz. Ich habe einmal gesehen, wie sich so was an der Westküste von Rendor zugetragen hat. Wie wir festgestellt haben, reicht die Klippe inzwischen weiter und verläuft unter Wasser zum Meer. Wenn Ihr also erst mal nördlich davon seid, wird das Wasser tausend Fuß tief sein.« Er lachte. »Ich kenne keine Schiffe mit solchem Tiefgang. Ich werde die alten Karten mitnehmen. Dann fahren wir etwa dreißig Meilen hinaus und anschließend nach Norden. In gewissen Abständen werde ich Peilungen vornehmen, und sobald wir ungefähr zwanzig Meilen nördlich Eurer neuen Klippe sind, steuern wir nach Westen und laufen geradewegs die Küste an. Dort setze ich Eure Männer ohne jede Schwierigkeit an Land.«
    »Und das ist das Problem bei Eurem Plan, Sperber«, sagte Vanion. »Ihr habt nur hundert Schiffe. Wenn Ihr sowohl die Ritter wie auch ihre Pferde an Bord befördern wollt, könnt Ihr nicht mehr als fünfzehnhundert Mann mitnehmen, um die Trolle dort oben zu stellen.«
    »Ist es für euch beide wirklich so wichtig, wer nun recht hat oder

Weitere Kostenlose Bücher