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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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erst vor kaum einer Stunde Rast gemacht und uns gestärkt.«
    Ein Hauch von Verärgerung huschte über das Gesicht des Tamulers. »Tja, dann kümmere ich mich jetzt darum, daß Eure Pferde versorgt werden. Und ich schicke einen Kurier zu Botschafter Taubel, um ihm mitzuteilen, daß Ihr eingetroffen seid.« Er drehte sich um und verließ das Haus.
    »Würdest du dafür sorgen, daß wir ungestört sind und nicht belauscht werden können, Liebes?« bat Vanion Sephrenia.
    »Natürlich.« Sie lächelte und wob den erforderlichen Zauber.
    »Eines Tages wirst du mich das lehren müssen«, sagte er.
    »Damit du mich nicht mehr brauchst?« Sie lächelte. »O nein, Liebster, das kommt gar nicht in Frage.«
    »Wir haben sie offenbar überrascht«, meinte Bevier. »Kanzad ist anscheinend nicht mehr dazu gekommen, sich glaubhaftere Lügen für uns auszudenken.«
    »Laß es besser bleiben!« Ulath hielt Kalten zurück, als dieser nach einem Weinkrug greifen wollte. »Ein Schluck davon, und du würdest steif wie eine Planke.«
    Bedauernd schob Kalten den Krug zurück. »Wahrscheinlich hast du recht.«
    »Dann sind wir jetzt also Gefangene?« Talen seufzte. »Ein deprimierender Gedanke. Ich bin schon mein Leben lang ein Dieb, aber dies ist das erste Mal, daß ich eingesperrt wurde.«
    »Daß diese Erfrischungen wahrscheinlich vergiftet sind, kompliziert die Dinge ein wenig«, brummte Ulath. »Ansonsten aber war Kanzad recht hilfreich. Er hat uns in das solideste Gebäude des Dorfes gelockt, aber vergessen, uns die Waffen wegzunehmen. Wir können hier die Stellung solange halten wie nötig.«
    »Du bist mir schon einer, Ulath.« Bevier lachte. »Tynian hat wirklich recht. Du tust so, als könntest du Belagerungen nicht ausstehen, aber du bist immer der erste, der sich Verteidigungs- und Angriffsstrategien ausdenkt.«
    »Ein echter Freund würde so etwas nicht erwähnen!«
    »Ich kann für Wasser sorgen, falls es zum Schlimmsten kommen sollte«, sagte Sephrenia, »aber wir wollen nichts überstürzen.« Sie hob Flöte auf den Arm. »Weißt du inzwischen irgend etwas Näheres über den, der sich uns anschließen wird?«
    Flöte schüttelte den Kopf. »Nein. Aber ich glaube , daß wir nicht mehr lange auf ihn warten müssen.«
    »Gut. Gemütlich ist es hier nämlich nicht.«
    »Ein Vorschlag, meine Herren«, sagte Berit. »Wäre es nicht ganz gut, Kanzad hier bei uns zu haben – nur als Vorsichtsmaßnahme? Falls jemand auf die Idee kommen sollte, dieses Haus zu stürmen, würde er es sich vielleicht noch einmal überlegen.«
    »Du hast recht, Berit«, pflichtete Ulath ihm bei.
    Doch Kanzad kehrte nicht zurück. Der Nachmittag zog sich träge dahin, und die Ritter wurden immer ungeduldiger. »Er will Zeit schinden«, sagte Kalten schließlich. »Entweder ist Verstärkung unterwegs, oder er hofft, daß wir Durst bekommen.«
    »Es bleibt uns nichts übrig, als zu warten, Kalten«, sagte Flöte.
    »Derjenige, der sich uns anschließen wird, ist unterwegs.«
    »Dann ist es so etwas wie ein Wettrennen. Wir können nur dasitzen und Wetten abschließen, wer zuerst hier ist – unser neuer Reisegefährte oder Kanzads Verstärkung.«
    »Wenn du es so sehen willst – warum nicht?«
    Etwa zwei Stunden nach ihrer Ankunft in Narset näherte sich auf der Straße von Cynestra ein größerer Trupp. Der Mann an der Spitze trug eine rosafarbene tamulische Robe und ritt auf einem feurigen Rappen. Die Männer hinter ihm waren Ataner.
    »Auf welcher Seite stehen die Ataner?« fragte Talen.
    »Das hängt davon ab, ob die hiesige Garnison die Nachricht aus Matherion erhalten hat, daß sie keine Befehle vom Innenministerium mehr befolgen darf«, antwortete Khalad.
    »Es könnte sogar noch undurchschaubarer sein«, meinte Vanion. »In Matherion herrscht beinahe schon so etwas wie Feindschaft zwischen dem Innen- und dem Außenministerium. Doch Kanzads Worte lassen fast darauf schließen, daß er und Botschafter Taubel eng befreundet sind.«
    »Und das könnte darauf hinweisen, daß es unseren Feinden gelungen ist, sich in Oscagnes Dienste einzuschleichen«, fügte Bevier mit besorgtem Stirnrunzeln hinzu.
    »Das wird sich gleich herausstellen«, sagte Berit, der aus dem Fenster schaute. »Kanzad ist soeben hinter dem Gebäude hervorgekommen.«
    Kanzads freudiges Lächeln erstarb. »Was macht Ihr denn hier, Itagne?« fragte er den Tamuler auf dem Rappen scharf. »Ich habe nach Botschafter Taubel geschickt!«
    Der Mann in der rosa Robe zügelte sein Pferd. Seine

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