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Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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beunruhigt.«
    »Ach?«
    »Sie rannten durchs ganze Haus und schrien: ›Sperber kommt! Sperber kommt!‹«
    »Diese Wirkung hat er öfters auf seine Mitmenschen«, sagte Flöte und blickte die anderen an. »Das ist der, auf den wir gewartet haben«, erklärte sie ihnen. »Jetzt können wir aufbrechen.«
    Itagne blinzelte verwirrt.
    »Einen Moment noch«, sagte Sephrenia zu ihrer Schwester. »Itagne, wie hat man im Innenministerium erfahren, daß wir kommen?«
    Er zuckte die Schultern. »Darum habe ich mich nicht weiter gekümmert. Alle möglichen widerlichen Leute arbeiten fürs Innenministerium. Einer hat vermutlich vier oder fünf Pferde zuschanden geritten, um die Nachricht zu überbringen.«
    »Völlig unmöglich!« entgegnete Sephrenia. »Auf normale Weise kann niemand vor uns hier eingetroffen sein. Könnte es sein, daß die Nachricht von einem Styriker übermittelt wurde?«
    »Es gibt keine Styriker in Cynesga, teure Dame. Der Haß zwischen Cynesganern und Styrikern ist älter als die Geschichtsschreibung.«
    »Ja, ich weiß. Trotzdem glaube ich, daß Ihr Euch möglicherweise täuscht. Ich bin so gut wie sicher, daß zumindest ein Styriker durch Cynesga gekommen ist, kurz bevor die Mitarbeiter des Innenministeriums in Panik ausbrachen.«
    »Wie kommst du denn darauf , kleine Mutter?« fragte Vanion.
    »Ein Styriker arbeitet mit unseren Feinden zusammen«, erwiderte sie. »Er befand sich in dem Schatten, den Sperber in Edom auflöste. Auf jeden Fall schrie derjenige im Innern des Schatten auf styrisch.« Sie runzelte die Stirn. »Trotzdem verstehe ich nicht, wie er vor uns hier ankommen konnte! Vielleicht ist er ein Abtrünniger, der sich den Älteren Göttern verschrieben hat. Wir wissen nicht sehr viel über das volle Ausmaß ihrer Macht.«
    »Könnte es vielleicht selbst ein Älterer Gott sein?« fragte Bevier besorgt.
    »Nein«, antwortete Flöte mit Bestimmtheit. »Seitdem wir sie gestürzt haben, halten wir sie alle gefangen, in etwa auf dieselbe Weise, wie wir es mit Azash getan haben. Die Älteren Götter können sich unmöglich frei bewegen.«
    »Ich fürchte, mindestens die Hälfte dieses Gesprächs verstehe ich nicht«, bemerkte Itagne. »Könntet Ihr mich nicht mit allen Euren Gefährten bekannt machen?«
    »Verzeiht, Exzellenz«, entschuldigte sich Vanion. »Es war nicht unsere Absicht, geheimnisvoll zu tun. Die Dame ist Styrikerin, wie Ihr zweifellos erkannt habt. Darf ich Euch Sephrenia vorstellen, Hohepriesterin der Göttin Aphrael?«
    »Der Kindgöttin?«
    »Ihr wißt von ihr?« fragte Sephrenia erstaunt.
    »Einige meiner styrischen Kollegen an der Universität haben diese Gottheit erwähnt. Sie sind ihr allerdings nicht gerade wohlgesonnen. Offenbar halten sie Aphrael für flatterhaft und ein wenig frivol.«
    »Flatterhaft?« wandte Flöte ein. » Frivol? «
    »Nimm's nicht persönlich«, riet Sperber ihr.
    »Aber es ist persönlich, Sperber! Sie haben mich beleidigt! Wenn wir wieder in Matherion sind, begibst du dich zur Universität und forderst diese unverschämten Burschen zum Zweikampf! Ich will Blut sehen, Sperber! Blut!«
    »Menschenopfer, Göttin?« fragte er mild. »Ist das nicht gegen deine Überzeugung?«
    »Na ja…« Sie zögerte. »Könntest du sie wenigstens übers Knie legen?«
    Itagne starrte die beiden an.
    »Enttäuschend, nicht wahr?« murmelte Talen.
    Zu sagen, Itagnes Weltbild sei erschüttert gewesen, wäre eine gewaltige Untertreibung. Während sie nach Osten ritten, fort von Cynestra, starrte er unentwegt auf Flöte, wobei ihm die Augen schier aus den Höhlen quollen.
    »Starre mich nicht so an, Itagne!« befahl sie. »Ich werde mir keinen zweiten Kopf wachsen lassen, oder Schlangen statt der Haare!«
    Er schauderte und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. »Ich sollte dir vielleicht gestehen, daß ich nicht an dich glaube. Ich will dich damit wirklich nicht beleidigen, aber in religiösen Dingen bin ich nun mal zutiefst skeptisch.«
    »Ich bin sicher, das kann ich ändern«, sagte sie mit spitzbübischem Lächeln.
    »Benimm dich!« ermahnte Sephrenia sie.
    »Er hat selbst gesagt, daß er nicht an Götter glaubt, Sephrenia! Das ist eine Herausforderung für mich. Außerdem mag ich ihn. Ich hatte noch nie einen tamulischen Verehrer, aber ich glaube, jetzt möchte ich einen. Itagne wäre genau der richtige.«
    »Nein!«
    »Ich habe dich nicht gebeten, ihn für mich zu kaufen, Sephrenia. Ich locke ihn schon selbst aus dem Gebüsch. Du hast gar nichts damit zu tun!

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