Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Tamuli 2 - Das leuchtende Volk

Titel: Tamuli 2 - Das leuchtende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
beschwören Euch, nehmt unser Angebot an, Euch Zuflucht zu gewähren. Bald könnte es zu spät sein!«
    »Ich möchte Euch um nichts auf der Welt kränken, Nachbar, aber wir haben nur Euer Wort, was diese unsichtbare Gefahr betrifft, und es könnte ja sein, daß Ihr ein wenig übertreibt. Ihr sagtet, daß Bhelliom meine Schritte lenkt, und Bhelliom hat unbeschränkte Macht. Ich habe es mehrmals selbst ausprobiert. Habt Dank für Eure Sorge, aber ich bin immer noch der Meinung, ich kann auf mich und meinen Freund aufpassen.« Er machte eine kurze Pause, dann stieß er impulsiv vor. »Wie wär's, wenn wir auf dieses höfliche Geschwätz verzichten und endlich Klartext reden. Ihr habt bereits ein gewisses Eigeninteresse zugegeben. Rückt doch jetzt frei damit heraus, was Ihr wollt und was Ihr dafür zu geben bereit seid. Das könnte sich als Grundlage für Unterhandlungen erweisen.«
    »Dein Charme ist einfach umwerfend, Sperber«, knurrte Kalten.
    »Wir werden Euren Vorschlag überdenken, Anakha.« Die hallende Stimme klang kalt.
    »Tut das. Ach, da ist noch etwas, Nachbar. Hört auf, uns durch falsche Vorspiegelungen in die Irre zu führen. Täuschung und Trug machen nie einen guten Eindruck!«
    Der glimmende Delphae wich in die Wüste zurück und verschwand wortlos außer Sicht.
    »Dann glaubt Ihr mir also, nicht wahr, Sperber?« erklang Sephrenias Stimme unerwartet hinter den beiden Rittern. »Ihr habt erkannt, wie gemein und verlogen diese Kreaturen sind!«
    »Sagen wir mal, ich betrachte diese Sache unvoreingenommen, kleine Mutter. Ihr hattet allerdings völlig recht mit dem, was Ihr am Abend gesagt habt. Wir könnten Vanion die Augen verbinden und ihn einen ganzen Tag unentwegt im Kreis drehen – trotzdem würde er unbeirrt genau nach Norden deuten.« Er schaute sich um. »Sind alle wach? Ich glaube, wir sollten eine Lagebesprechung halten.«
    Sie kehrten zu der Stelle zurück, wo sie ihre Decken als Betten auf dem harten, unbequemen Kiesel ausgebreitet hatten. »Ihr seid wirklich sehr schlau, Sperber«, sagte Bevier. »Daß unsere Besucher die Beschuldigung nicht leugneten, die Ihr aus der Luft gegriffen habt, läßt darauf schließen, daß Sephrenia von Anfang an recht hatte, was die Leuchtenden betrifft. Sie haben uns bewußt in die Irre geleitet!«
    »Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß die Cyrgai da draußen sind«, gab Ulath zu bedenken. »Und die Cyrgai sind zweifellos unsere Feinde. Wir wissen nicht, was die Delphae wirklich beabsichtigen; aber letzte Nacht haben sie immerhin die Cyrgai für uns vertrieben. Das macht sie mir direkt sympathisch.«
    »Könnte es eine abgekartete Sache gewesen sein?« fragte Berit.
    »Das ist sehr unwahrscheinlich«, antwortete Itagne. »Die Cyrgai wurden mit der Überzeugung geboren, daß sie die Krone der Schöpfung sind. Sie würden sich nie auf ein Abkommen einlassen, in dem sie eine untergeordnete Rolle spielen müssen – nicht einmal zum Schein. Sie würden das als unerhörte Herabsetzung betrachten.«
    »Er hat recht«, pflichtete Sephrenia ihm bei. »Außerdem wäre ein Bündnis dieser Art, so ungern ich es zugebe, auch für die Delphae vollkommen untypisch. Eine gemeinsame Sache zwischen Delphae und Cyrgai kann es nicht geben. Ich weiß nicht, weshalb die Delphae sich in diese Sache einmischen, aber ganz sicher tun sie es nur deshalb, weil sie ihre eigenen Gründe dafür haben. Sie würden sich nie von jemand anders einspannen lassen.«
    »Großartig!« sagte Talen sarkastisch. »Jetzt müssen wir uns wegen zweier Feinde Sorgen machen.«
    »Weshalb sollten wir uns überhaupt Sorgen machen?« Kalten zuckte die Schultern. »Bhelliom kann uns binnen eines Herzschlags an den Rand von Matherion befördern. Warum verschwinden wir nicht einfach von hier und überlassen es den Cyrgai und Delphae, ihre Meinungsverschiedenheiten ohne uns auszutragen?«
    »Nein!« sagte Sephrenia.
    »Warum nicht?«
    »Weil die Delphae uns bereits einmal in die Irre geführt haben! Wir wollen nicht nach Delphaeus!«
    »Den Bhelliom können sie nicht täuschen, Sephrenia«, versicherte Vanion ihr. »Es mag ihnen ja gelungen sein, mich irrezuführen, bei Bhelliom ist das jedoch etwas ganz anderes.«
    »Ich glaube nicht, daß wir dieses Risiko eingehen dürfen, Lieber. Die Delphae wollen irgendwas von Sperber, und es hat offenbar etwas mit Bhelliom zu tun. Wir dürfen ihnen auf keinen Fall beide in die Hände spielen. Ich weiß ja, daß es anstrengend und gefährlich ist, aber behalten

Weitere Kostenlose Bücher