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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Freund eingehend an. »Du ärgerst dich über diesen Kerl, nicht wahr?«
»Allerdings. Mir gefällt sein Verhalten nicht.«
»Na gut, dann wollen wir es ändern.«

    »Ich werde nichts Unüberlegtes tun«, versicherte ihnen Kalten. »Ich will mich nur umsehen.« Die drei saßen in dem heillosen Durcheinander von Narstils Dschungellager unter ihrem Baum. Sie hatten ein Feuer entfacht und grillten darüber drei gestohlene Hühnchen am Spieß, deren Fett in die Flammen tropfte.
    »Es kann nicht schaden«, meinte Caalador zu Bevier. »Falls es je dazu kommen sollte, daß wir hinein müssen, wäre es ganz gut, wenn wir uns darin auskennen.« »Bist du sicher, daß dein Temperament nicht mit dir durchgehen wird?« fragte Bevier und blickte Kalten dabei prüfend an. »Du bist dort ganz auf dich allein gestellt, weißt du?«
    »Ich bin erwachsen, Bevier«, erwiderte Kalten. »Ich werde nichts Auffälliges tun, bis alles wieder seinen normalen Gang geht. Vielleicht bekommen wir keine solche Chance mehr. Senga hat mich aufgefordert, mitzukommen und ihm beim Bierverkauf zu helfen. Das ist das Normalste auf der Welt, und niemand wird mich erkennen. Mag sein, daß ich in Natayos wertvolle Informationen aufschnappe – und falls ich zufällig jemanden, den ich kenne, an einem Fenster stehen sehen sollte, wüßten wir genau, wo die beiden Damen sich befinden. Dann kann unser Freund mit der gebrochenen Nase sich mit seinem blauen Begleiter unterhalten und die Damen herausholen, noch ehe jemand auch nur zum Blinzeln kommt. Anschließend begeben wir uns alle dorthin, um gewissen Leuten nachdrücklich zu erklären, was wir empfinden.« »Ich bin dafür«, wandte Caalador sich an Bevier.
    »Der Plan ist gewiß nicht schlecht«, gab Bevier zu, »aber – äh – Col hat keine Möglichkeit, um Hilfe zu rufen, falls er in Schwierigkeiten gerät.«
    »Ich werde keine Hilfe brauchen, weil ich nichts Auffälliges tun werde. Versuch nicht weiter, es mir auszureden, Shallag, denn es wird dir nicht gelingen.«
    Senga kam quer durch das Lager auf sie zu. »Der Karren ist beladen, Col!« rief er. »Bist du fertig?«
    Kalten stand auf. »Jederzeit, Senga«, rief er zurück. Er zog sein halbgares Hühnchen vom Spieß und ging zu seinem neuen Freund. »Ich bin's leid, hier nur herumzusitzen und Bäume zu zählen.«
    Die beiden brauchten etwa drei Stunden bis Natayos, denn ein Ochse läßt sich nur ungern zur Eile antreiben. Der offenbar viel benutzte Pfad schlängelte sich durch den Dschungel und nahm offenbar den Weg des geringsten Widerstandes.
    »Dort ist es«, sagte Senga, als der Karren durch die Furt eines schmalen Flusses holperte. Er deutete über eine Lichtung mit zahlreichen Baumstümpfen auf eine antike Stadt, eine so alte Ruine, daß die Jahrhunderte die Steine glatt und rund geschliffen hatten. »Halte dich dicht an mich, solange wir dort sind, Col. Es gibt ein paar Plätze, denen wir uns nicht nähern dürfen. Dazu gehört ein Haus gleich beim Tor – da sind sie ganz besonders streng.«
    »Ach?« murmelte Kalten und spähte blinzelnd zu den moosüberwucherten Ruinen vor ihnen. »Was ist denn in diesem Haus, daß sie da so eigen sind?«
    »Keine Ahnung. Und so groß ist meine Neugier nicht, daß ich durch Fragen meinen Hals riskieren möchte.«
    »Vielleicht ist es ihre Schatzkammer«, mutmaßte Kalten. »Wenn diese Armee wirklich so groß ist, wie du sagst, haben sie bestimmt eine Menge Plündergut zusammengetragen.«
    Senga zuckte die Schultern. »Möglich. Aber ich hab' nicht die Absicht, mich mit den vielen Wachen anzulegen, nur um es herauszufinden. Wir sind hier, um Bier zu verkaufen, Col. Auf diese Weise bekommen wir einen ganz schönen Anteil an ihren Schätzen, und noch dazu ohne jedes Risiko.«
    »Aber das ist so ehrlich!« wandte Kalten grinsend ein. »Ist ehrliche Arbeit nicht schändlich für jemand wie uns?«
    Senga lachte und berührte den Ochsen nur leicht mit einem langen, dünnen Stock. Der knarrende Karren rumpelte über den holprigen Boden und hielt vor der zerbröckelnden Stadtmauer an.
    »He, Senga!« begrüßte einer der schlampigen Wachen am Tor Kaltens Freund. »Wo warst du so lange? Wir sind schon fast ausgedörrt, seit du das letzte Mal da warst.« »Ihr Burschen seid schuld, wenn mein Brauer sich überarbeitet!« rügte Senga. »Er kann mit eurem Durst nicht Schritt halten. Das Bier muß schließlich erst ein bißchen reifen, ehe ihr es trinken könnt. Ungegorenes Bier ist gar nicht bekömmlich!« »Du hast

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