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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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erteilt«, sagte er in drohendem Tonfall. »Worauf wartet Ihr noch? Fangt an!« »Kommt heraus, Zalasta, oder ich schließe Euch mit ein.«
    »Ach, wirklich?« sagte Zalasta mit dünnem Lächeln. »Ich hatte Euch für klüger gehalten. Für solche Späße habe ich keine Zeit, Ekatas! Seht sofort zu, daß diese Kammer gesäubert wird. Ich muß unsere Gäste wieder zum Tempel führen.« »Ich habe keine Anweisung dieser Art erhalten.«
    »Warum solltet Ihr auch?«
»Durch mich spricht Cyrgon.«
»Eben. Die Anweisungen kamen nicht von Cyrgon.«
»Cyrgon ist hier Gott.«
    »Nicht mehr.« Zalasta bedachte ihn mit einem fast mitleidigen Blick. »Ihr habt es nicht einmal gespürt, stimmt's, Ekatas? Der Boden hob sich und bebte rings um Euch, und Ihr habt es nicht einmal bemerkt! Wie könnt Ihr nur so beschränkt sein? Cyrgon wurde von einem Mächtigeren verdrängt. Klæl herrscht nun in Cyrga – und ich spreche für Klæl.« »Das ist nicht möglich! Ihr lügt!«
    Zalasta trat aus der Zelle und packte den Hohepriester an seiner Robe. »Schaut mich an, Ekatas«, befahl er. »Schaut mich gut an, und sagt dann noch einmal, daß ich lüge!«
    Ekatas wehrte sich flüchtig; dann konnte er nicht anders, als Zalasta in die Augen zu blicken. Das Blut wich ihm langsam aus dem Gesicht. Plötzlich schrie er durchdringend und versuchte, sich aus dem eisernen Griff des Styrikers zu befreien. »Ich flehe Euch an«, rief er voller Entsetzen. »Nicht noch einmal! Nicht noch einmal!« Dann erschlaffte er und schlug die Hände vor die Augen.
    Verächtlich ließ Zalasta den Hohepriester los. Hilflos weinend sank Ekatas zu Boden. »Versteht Ihr jetzt?« fragte Zalasta ihn beinahe sanft. »Cyzada und ich haben versucht, Euch und Euren kleinen Gott vor den Gefahren zu warnen, die eine Beschwörung Klæls mit sich bringen würde, aber ihr wolltet ja nicht hören! Cyrgon hatte die Absicht, Bhelliom zu versklaven, und jetzt ist er der Sklave von Bhellioms Widersacher. Und da ich für Klæl spreche, macht Euch das zu meinem Sklaven! Steht auf, Ekatas! Auf die Füße mit Euch, wenn Euer Gebieter zu Euch spricht!« Der jämmerliche Priester plagte sich auf die Beine. Unbeschreibliches Entsetzen sprach aus seinem tränenüberströmten Gesicht.
    »Sagt es, Ekatas!« wies Zalasta ihn unerbittlich an. »Ich möchte hören, wie Ihr es sagt! Oder wollt Ihr lieber den Tod eines weiteren Sternes miterleben!«
»G-g-gebieter«, würgte der Hohepriester hervor.
»Noch einmal! Aber diesmal ein bißchen lauter!«
»Gebieter!« Es klang fast wie ein Kreischen.
    »Viel besser, Ekatas. Weckt jetzt diese faulen Dummköpfe in der Wachstube nebenan und sorgt dafür, daß sie diese Zelle säubern. Wir müssen Vorbereitungen treffen, wenn ich aus dem Tempel zurückkehre. Anakha bringt Bhelliom nach Cyrga, und wir möchten doch bereit sein, wenn er kommt, nicht wahr?« Er drehte sich um. »Bringt Eure Magd mit, Ehlana. Klæl möchte euch ansehen …« Zalasta machte eine Pause und begutachtete sie kritisch. »Ich weiß, daß wir Euch schlecht behandelt haben«, erklärte er beinahe reumütig, »aber laßt Euch von unseren schlechten Manieren nicht unterkriegen. Denkt daran, wer Ihr seid, und hüllt Euch in Eure Würde. Klæl achtet die Macht – wie auch jene, die sie ausüben.« »Was soll ich zu ihm sagen?«
    »Nichts. Er findet selbst heraus, was er wissen möchte, indem er Euch anschaut. Er versteht das Wesen Eures Gemahls nicht, doch Euer Anblick wird ihm einige Hinweise auf Anakhas Natur geben. Anakha ist die unbekannte Größe in dieser Sache. Das war er wohl immer, nehme ich an. Klæl versteht Bhelliom, doch Bhellioms Geschöpf verwirrt ihn.« »Ihr habt Euch verändert, Zalasta.«
    »Ja, ich glaube, da habt Ihr recht«, gab er zu. »Ich habe das Gefühl, daß ich nicht mehr lange leben werde. Klæls Berührung hat eine eigentümliche Wirkung auf Menschen. Lassen wir ihn lieber nicht warten.« Er richtete den Blick wieder auf Ekatas, der heftig zitterte. »Ich will, daß diese Kammer sauber ist, wenn wir zurückkommen.«
    »Ich kümmere mich darum, Gebieter«, versprach Ekatas mit grotesker Unterwürfigkeit.

    »Wie findet man sie wieder?« erkundigte Itagne sich neugierig. »Ich meine, wenn die Trolle in dieser ›Nichtzeit‹ sind, Ihr und Tynian jedoch in die echte Zeit zurückkehren mußtet, um euch in Sarna umzusehen, dann hat die Zeit sich doch für euch bewegt. Wie kommt ihr da zu dem Augenblick zurück, an dem ihr die Trolle verlassen habt?« »Bitte,

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