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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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die allein vor dem Gedanken zurückschreckte, Eisen zu berühren. »Wie öffnen sie die Platte?« »Diese Ringe lassen darauf schließen, daß man sie hochheben kann.«
    »Kehren wir um und holen die anderen. Ich glaube, dies könnte die Schwachstelle sein, nach der Bevier gesucht hat.«

    Danae gähnte. Hier schien alles unter Kontrolle zu sein. Sie kuschelte sich in ihrem Sessel zusammen, hob Murr behutsam auf die Arme und war Augenblicke später eingeschlafen.

    »Hättest du nicht ganz einfach …?« Talen bewegte die Finger wie zu einer Beschwörung.
    »Es ist Eisen, Talen!« sagte Aphrael mit belehrendem Gleichmut. »Na und? Was hat das damit zu tun?«
    Aphrael schüttelte sich. »Die Berührung von Eisen verursacht mir Schmerzen.«
Bevier blickte sie nachdenklich an. »Bhelliom geht es nicht anders«, bemerkte er.
»Ja. Und?«
»Das deutet auf eine gewisse Verwandtschaft hin.«
    »Deine Erkenntnis des Offensichtlichen ist geradezu brillant, Bevier.« »Benimm dich!« rügte Sperber.
    »Was ist an Eisen so unangenehm?« wollte Talen nun wissen. »Es ist kalt, es ist hart, man kann es in verschiedene Formen schmieden, und es wird rostig.« »Das ist eine schöne und gelehrte Beschreibung. Weißt du, was ein Magnet ist?« »Ein Stück Eisenerz, das an anderem Eisen haftet, nicht wahr? Ich erinnere mich, daß Platime mal von einer Sache sprach, die er Magnetismus nannte.« »Und du hast wahrhaftig zugehört? Erstaunlich.«
    »Deshalb mußte Bhelliom zum Saphir werden!« rief Bevier. »Es ist das Kraftfeld des Eisens, nicht wahr? Bhelliom kann es nicht ertragen – und du auch nicht. Richtig?« »Bitte, Bevier!« sagte Aphrael schwach. »Mich schaudert, wenn ich nur daran denke. Jetzt wollen wir aber nicht mehr von Eisen reden, sondern von Wasser! Unter den Straßen hier in der äußeren Stadt strömt ein Wildbach oder ein Fluß, und zwar genau in die Richtung der inneren Mauer. In der Mitte der Straße, unweit von hier, ist eine große Eisenplatte eingelassen; man kann das Wasser darunter plätschern hören. Ich glaube, das ist die Schwachstelle, die du gesucht hast. Das Wasser fließt durch eine Art Tunnel, und dieser Tunnel führt unter der Mauer zur inneren Stadt hindurch – zumindest hoffe ich das. Ich werde mich vergewissern, sobald ihr, meine Herren, diese Eisenplatte für mich hochhebt.«
    »Habt ihr irgendwelche Patrouillen auf den Straßen gesehen?« erkundigte sich Kalten.
    »Nein, Herr Ritter«, antwortete Xanetia. »Jahrhunderte der Gewohnheit haben offenbar die Aufmerksamkeit der Cynesganer abgestumpft, die für die Bewachung und Verteidigung der äußeren Stadt verantwortlich sind.«
    »Der Traum eines jeden Einbrechers«, murmelte Talen. »In dieser Stadt könnte ich reich werden.«
    »Was würdest du denn stehlen?« fragte Aphrael. »Die Cyrgai halten nichts von Gold und Silber.«
»Was benutzen sie dann als Geld?«
    »Nichts. Sie brauchen kein Geld. Die Cynesganer versorgen sie mit allem, was sie brauchen. Also kommt ihnen der Gedanke an Geld überhaupt nicht.« »Das ist ja unvorstellbar!«
    »Wir können uns ein andermal über Volkswirtschaft unterhalten. Jetzt möchte ich mir ein Bild von ihrer Wasserversorgung machen.«

    »Idiot!« schrie Königin Betuana ihren General wütend an.
    »Wir mußten uns vergewissern, Betuana-Königin!« erklärte Engessa. »Und ich werde niemand an einen Ort schicken, zu dem ich mich nicht selbst begeben würde!«
    »Ich bin sehr ungehalten über Euch, Engessa-Atan!« Betuanas Zuflucht in rituelle Trauer war vergessen. »Hat Euch die letzte Begegnung mit den Klæl-Bestien nichts gelehrt? Sie hätten unmittelbar hinter dem Höhleneingang lauern können, und Ihr wärt ihnen wieder allein gegenübergestanden!«
    »Das wäre ziemlich unwahrscheinlich gewesen«, entgegnete Engessa steif. »Aphraels Bote erklärte uns, daß die Klæl-Bestien Zuflucht in Höhlen suchen, damit sie andere Luft atmen können. Die Luft am Eingang zu dieser Höhle wird die gleiche sein wie die im Freien. Aber das ist jetzt unwesentlich. Es ist nun einmal geschehen, und es gab keine Zwischenfälle irgendwelcher Art.«
    Betuana konnte ihren Zorn offensichtlich nur mit größter Selbstbeherrschung unterdrücken. »Und was habt Ihr mit Eurem törichten Unternehmen bewiesen, Engessa-Atan?«
    »Die Klæl-Bestien haben die Höhle versiegelt, Betuana-Königin«, erwiderte er. »Einige hundert Schritt vom Eingang entfernt befindet sich eine Stahlwand. Es ist anzunehmen, daß sie irgendwie geöffnet

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