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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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werden kann. Die Klæl-Bestien ziehen sich hinter jene Barriere zurück, schließen sie hinter sich, und können eine Zeitlang frei atmen. Dann kommen sie wieder heraus und greifen uns aufs neue an.«
    »War diese Erkenntnis es wert, Euer Leben aufs Spiel zu setzen?«
    »Das muß sich erst noch herausstellen, meine Königin. Die von Kring-Domi erdachte Taktik hält uns der Reichweite dieser Ungeheuer fern, aber es gefällt mir nicht, immer die Flucht vor ihnen zu ergreifen!«
    Betuanas Augen wurden hart. »Auch mir nicht«, gestand sie. »Jedesmal, wenn ich fliehe, entehre ich das Andenken meines heldenhaften Gemahls!«
    »Wie uns Aphraels Vetter mitteilte, hat Khalad-Knappe herausgefunden, daß die Luft, welche die Klæl-Bestien atmen, zu brennen beginnt, wenn sie mit unserer Luft gemischt wird!«
»Ich habe noch nie Luft brennen sehen!«
»Ich auch nicht. Aber wenn die Falle funktioniert, die ich den Klæl-Bestien gestellt habe, sehen wir es vielleicht beide.«
»Was ist das für eine Falle, Engessa-Atan?«
»Eine Laterne, meine Königin – gut versteckt.«
»Eine Laterne? Das ist alles?«
    »Wenn Khalad-Knappe recht hat, müßte es genügen. Ich habe die Laterne geschlossen, damit die Klæl-Bestien das Licht nicht sehen, wenn sie ihre Stahltür öffnen, um die Höhle wieder zu verlassen. Ihre Luft wird sich völlig unbemerkt mit der unseren vermischen und ihren Weg zur Kerze finden, die im Innern der Laterne brennt. Dann werden wir feststellen, ob Khalad-Knappe recht hat. Wir müssen nur noch warten, bis die Ungeheuer die Höhle wieder verlassen wollen. Ich werde hierbleiben, bis ich ohne Zweifel weiß, ob diese Luftverbrennung sie tötet. Wie UlathRitter sagt, läßt nur ein Narr lebende Feinde hinter sich.«
    Sie verbargen sich hinter einem Felsvorsprung und blickten angespannt auf die im Sternenlicht schwach erkennbare Höhlenöffnung.
    »Es mag einige Zeit dauern, bis sie ihre Tür öffnen, meine Königin«, gab Engessa zu bedenken.
    »Engessa-Atan«, sagte Betuana fest. »Ich finde schon seit langem, daß Eure förmliche Anrede fehl am Platze ist. Wir sind Soldaten und Kameraden. Bitte redet mich auch entsprechend an!«
»Euer Wunsch ist mir Befehl, Betuana-Atan.«
    Sie warteten geduldig und beobachteten den hohen Felsen und die dunkle Höhlenöffnung. Dann erschütterte ein tiefer, unterirdischer Donner die Stille. Der Boden erbebte, und ein ungeheurer Feuersturm schoß aus der Höhlenöffnung und versengte die wenigen in der Nähe wachsenden, kargen Dornbüsche. Die Flammen tosten lange Zeit, bis das Feuer allmählich erstarb.
    Bestürzt über diesen heftigen Ausbruch starrten Engessa und seine Königin beinahe ungläubig auf das Geschehen. Schließlich erhob sich Betuana. »Jetzt habe ich Luft brennen sehen«, bemerkte sie schließlich gefaßt. »Es war des Wartens wert, glaube ich.« Dann lächelte sie ihren noch immer erschütterten Kameraden an. »Ihr stellt gute Fallen, Engessa-Atan. Aber jetzt müssen wir uns beeilen, zu den Trollen zurückzukehren. Ulath-Ritter sagt, daß wir am Morgen vor Cyrga sein müssen!« »Wie Ihr befehlt, Betuana-Atan«, erwiderte er.

    »Alle zusammen, wenn ich ›hoch!‹ sage«, wies Sperber die Gefährten an und legte die Hände um den Ring. »Paßt gut auf, wenn wir ihn absetzen, er darf nicht das leiseste Geräusch machen. Also, jetzt ›hoch!‹«
    Kalten, Bevier, Mirtai und Sperber erhoben sich langsam und mühten sich, die rostige Eisenplatte aus ihrer Metallfassung zwischen den abgetretenen Kopfsteinen zu heben. »Seid vorsichtig«, ermahnte Talen Mirtai. »Fallt nicht hinein!«
    »Möchtest du vielleicht meinen Platz einnehmen?« keuchte sie.
    Die vier verlagerten ihr Gewicht, und es gelang ihnen, die schwere Platte ein wenig nach einer Seite zu kippen, so daß das große, eckige Loch teilweise unbedeckt war. Langsam ließen sie den Deckel hinunter.
    »Es wäre leichter, ein Haus hochzuheben!« schnaufte Kalten.
»Dreht euch um!« befahl Flöte.
»Muß das sein?« jammerte Talen. »Ist es wie Fliegen?«
»Dreh dich einfach um, Talen!«
    »Vergiß nicht, etwas anzuziehen!« erinnerte Sperber die Göttin.
    »Kleidung wäre mir nur im Weg. Wenn es dir nicht gefällt, dann schau einfach nicht her!« Ihre Stimme war bereits volltönender.
    Bevier hatte die Augen fest zusammengepreßt und bewegte die Lippen. Offenbar betete er – was ihm im Augenblick gerade leicht fiel.
    »Ich bin gleich zurück«, versprach die Göttin. »Lauft nicht weg.«
    Die Gefährten warteten

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