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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Berserkerinnen zur Tür, während er über den gefallenen Meuchlern hinweg durch die leere Luft hieb. »O je!« murmelte Liatris Elysoun und Gahenas zu. »Er ist so ein Kind!«
    »Allerdings, Liatris«, pflichtete Elysoun ihr bei und schlang liebevoll einen Arm um ihre teganische Schwester. »Aber unseres.«

    »Kring kommt!« Khalad deutete auf den im Mondschein schattenhaft erkennbaren Reiter, der auf dem mit Gebeinen bestreuten Kies herbeigaloppierte.
    Berit runzelte die Stirn. »Das ist unvorsichtig! Jemand könnte ihn von der Stadt aus sehen!«
    Der Domi erreichte die anderen und riß am Zügel. »Schnell, fort von hier!« »Was ist denn los?« fragte Berit.
    »Die Kindgöttin sagt, ihr sollt mit mir zurück zu den anderen reiten! Die Cyrgai kommen heraus, um euch zu töten!«
    »Ich hab' mich schon gefragt, wann sie das versuchen.« Khalad stemmte sich in den Sattel. »Komm, Berit!«
    Berit nickte und griff nach Farans Zügel. »Wird Hochmeister Vanion etwas unternehmen, wenn die Cyrgai angreifen?« fragte er Kring.
    Der Domi grinste wölfisch. »Freund Ulath hat eine kleine Überraschung für sie parat, wenn sie durchs Tor kommen«, erwiderte er.
Berit blickte sich um. »Wo ist er? Ich sehe ihn nicht.«
»Die Cyrgai werden ihn ebensowenig sehen.«
    »Entfernen wir uns von diesem Felsen. Wir zeigen uns den Cyrgai, sobald sie herauskommen. Sie haben den Befehl, euch zu töten; deshalb werden sie hinter uns herjagen. Freund Ulath hat sieben oder acht sehr hungrige Trolle bei sich. Sie werden sich auf die Cyrgai stürzen, sobald sie zu sehen sind.«

    »Wußte er, wo du warst?« fragte Kalten angespannt, während sie sich an die Wand drückten.
    »Das glaube ich nicht«, antwortete Sperber. »Er weiß, daß ich irgendwo in der Stadt bin, aber es gibt verschiedene Möglichkeiten, ihn zu belauschen. Meines Erachtens hatte er keine Ahnung, wie nahe ich war, als er seine Drohungen ausstieß.« »Werden Berit und Khalad sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können?«
    Sperber nickte. »Aphrael war bei mir, als Zalasta seine kleine Rede hielt. Sie kümmert sich darum.«
    »Paßt auf, Sperber«, rief Mirtai über ihnen, »ich lasse jetzt das Seil herunter.« Das freie Seilende glitt aus dem Grau über ihnen, und Sperber kletterte rasch hinauf. »Wie weit noch?« erkundigte er sich leise, als er neben Mirtai stand.
    »Nur noch ein kleines Stück«, antwortete sie. »Talen ist bereits ganz oben.« »Er hätte warten sollen!« brummte Sperber zornig. »Ich werde mit diesem Jungen ein ernstes Wort reden müssen!«
    »Das wird nichts nützen. Talen geht gern Wagnisse ein. Zieht Kalten noch unsere Ausrüstung hinter sich her? Ich möchte da oben gar nicht gern feststellen, daß ich nur meine Fingernägel als Waffen habe.«
    »Ja, er zieht sie hoch – von einem Halt zum anderen.« Sperber spähte die Wand hinauf. »Wie wär's, wenn Ihr diesmal mich vorausklettern laßt? Seht zu, daß die anderen so schnell wie möglich heraufkommen. Wir haben noch eine Menge zu tun, und diese Nacht dauert nicht ewig.« Mirtai zeigte auf die unebene Wand. »Macht schon!«
    Sperber blickte sie an. »Ich weiß nicht, ob ich Euch das schon mal gesagt habe, aber Ihr sollt wissen, daß ich sehr froh bin, Euch an unserer Seite zu wissen. Ihr seid wahrscheinlich der beste Soldat, den ich je gekannt habe.«
    »Werdet nicht rührselig, Sperber. Ihr macht mich verlegen. Hattet Ihr nicht vor, die Wand hinaufzuklettern? Oder wollt Ihr warten, bis die Sonne aufgeht?«
    Vorsichtig begann er den Aufstieg. Es war zwar zu ihrem Vorteil, daß die Nordseite des Turmes im Schatten lag, doch die noch tiefe Dunkelheit hier erforderte, daß Sperber mit Fingern und Zehen nach jedem Halt tasten mußte, da er hier so gut wie nichts sehen konnte. Er konzentrierte sich auf das Klettern und widerstand der Versuchung, sich zurückzulehnen, um nach der Wand über ihm und der gut erkennbaren, noch mehr als fünfzig Fuß entfernten Brüstung zu sehen.
    »Warum habt Ihr so lange gebraucht?« wisperte Talen, als der große Pandioner sich über die Balustrade am Rand der Brustwehr schwang.
    »Ich habe unterwegs angehalten, um an den Blumen zu schnuppern«, antwortete Sperber bissig. Er schaute rasch nach Osten, wo die Umrisse der Berge sich bereits ganz leicht gegen den grauen Himmel abhoben. Ihnen blieb höchstens noch eine Stunde Dunkelheit. »Keine Posten, nehme ich an?« wisperte Sperber.
    »Nein«, antwortete Talen leise. »Die Cyrga glauben wahrscheinlich, daß sie sich

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