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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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ihren Schlaf verdient haben.«
»Sperber?« Kaltens Wispern war von unten zu hören.
»Hier oben!«
»Übernimm das Gepäck!«
Ein Seilende schlängelte sich aus der Dunkelheit.
    »Hilf mir, Talen!« Sperber lehnte sich über die steinerne Balustrade. »Paß auf!« rief er leise zu Kalten hinunter. »Wir ziehen es jetzt hoch.«
    Kalten brummte, und sie konnten hören, wie er an der Wand zur Seite wich. Dann zogen Sperber und Talen das riesige, unförmige Bündel langsam zu sich herauf und gaben acht, daß es nicht gegen die Steine prallte. Sperber zog rasch sein Schwert heraus; dann tastete er im Bündel der Kettenhemden nach dem seinen.
    Kalten schnaufte schwer, als er über die Balustrade kletterte. »Warum hast du zugelassen, daß ich so gar nichts mehr für meine körperliche Verfassung getan habe, Sperber?« keuchte er.
    Sperber zuckte die Schultern. »Hab' wohl nicht darauf geachtet. – Ah, da ist es ja!« Er zog sein Kettenhemd zwischen den anderen hervor.
    »Wie könnt Ihr so sicher sein, daß es Eures ist?« fragte Talen interessiert. »Im Dunkeln, meine ich.«
    »Ich trage es seit über zwanzig Jahren. Glaub mir, ich täusche mich nicht! Sieh nach, ob die anderen kommen.«
    Talen trat an die Balustrade und half Xanetia auf die Brustwehr, während Bevier und Mirtai es allein schafften.
    Die Ritter brauchten nur wenige Minuten, sich wieder zu rüsten. »Wohin ist Talen verschwunden?« flüsterte Kalten und schaute sich um.
    »Er schnüffelt herum«, murmelte Mirtai, während sie ihren Schwertgürtel zurechtrückte.
»Man nennt das kundschaften!« verbesserte Bevier sie.
Sie zuckte die Schultern. »Egal.«
    Da kam Talen bereits zurück. »Ich glaube, ich habe gefunden, wonach wir suchen«, erklärte er leise. »Es gibt da ein kleines vergittertes Fenster. Es ist ziemlich hoch oben; deshalb habe ich nicht hindurchgeschaut.«
    »Kommt Aphrael zurück?« fragte Bevier. »Sollten wir auf sie warten?«
    Sperber schüttelte den Kopf. »Es wird bald hell. Aphrael weiß, was wir tun. Sie kümmert sich darum, daß die anderen alle an Ort und Stelle sind.«
    Talen führte die Gefährten zur Ostseite des Turms. »Dort oben!« Er deutete auf eine kleine vergitterte Öffnung über ihnen.
    »Haben irgendwelche Fenster an der Vorderseite Gitter?« fragte Sperber.
    »Nein. Außerdem sind sie alle größer und nicht halb so hoch vom Boden.«
    »Dann ist es das richtige!« Sperber hätte seine Begeisterung am liebsten laut herausgeschrien. »Aphrael hat mir dieses Fenster beschrieben.«
    Kalten blickte blinzelnd zu dem vergitterten Fenster hoch oben in der Wand hinauf. »Vergewissern wir uns lieber, ehe wir in einen Freudentaumel verfallen!« Er stemmte die Hände an die Wand und spreizte die Beine. »Steig hoch, Sperber, und sieh nach!«
    »Gut.« Sperber legte die Hände um die Arme seines Freundes und kletterte dessen breiten Rücken hinauf. Dann setzte er die Füße auf Kaltens Schultern, richtete sich vorsichtig auf und langte nach dem rostigen Gitter vor dem Fenster. Er streckte den Kopf empor und spähte in die Dunkelheit hinter dem Fenster. »Ehlana?« rief er leise.
»Sperber!« antwortete sie verblüfft.
»Bitte, sprich leise. Ist alles in Ordnung mit dir?«
»Jetzt schon. Wie bist du hierher gekommen?«
»Das ist eine lange Geschichte. Ist Alean bei dir?«
    »Ja, Prinz Sperber!« ertönte die glockenklare Stimme des Mädchens. »Ist Kalten bei Euch?«
    »Ich stehe auf seiner Schulter. Könnt ihr irgendwie Licht machen?«
»Auf gar keinen Fall!« sagte Ehlana entsetzt.
»Was ist los?«
    »Sie haben mir das ganze Haar abgeschnitten, Sperber!« wimmerte sie. »Ich möchte nicht, daß du mich so siehst!«

32
    Talen ließ sich vorsichtig von dem kleinen Fenster zurück auf die Brustwehr fallen. »Ich kann mich hindurchzwängen!« flüsterte er zuversichtlich. »Und was ist mit dem Eisengitter?« fragte Kalten skeptisch.
    »Reines Zierwerk, und noch dazu mindestens zwei Jahrhunderte alt. Ist ein Kinderspiel für mich, das Gitter abzunehmen.«
    »Warten wir noch, bis Xanetia zurück ist«, entschied Sperber. »Wir können erst dann etwas tun, wenn wir die Lage im Griff haben und wissen, was hier vor sich geht.« »Ich möchte dich ja nicht kränken«, wandte Mirtai sich leise an Talen, »aber ich weiß wirklich nicht, was du uns nutzen kannst, wenn du dich bei Beginn der Kampfhandlungen in der Zelle befindest und ein halbes Dutzend Cyrgai hineinstürmen, um Ehlana und Alean zu töten.«
    »'s nutzt insoweit, als sie gar

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