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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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mit den Cyrgai, Majestät?« fragte Sperber. »Sephrenia sagt, der Fluch, der sie gefangenhielt, wurde mit Cyrgons Tod aufgehoben. Es ist zwar eigentlich nicht ihre Schuld, aber in der modernen Welt gibt es wirklich keinen geeigneten Platz für sie.«
    »Darüber habe ich mir selbst schon den Kopf zerbrochen«, gab der Kaiser zu. »Ich glaube, wir sollten sie von normalen Sterblichen fernhalten. Etwa fünfzehnhundert Meilen östlich von Tega gibt es eine Insel, die verhältnismäßig fruchtbar ist und ein mehr oder weniger erträgliches Klima hat. Da die Cyrgai so sehr von Abgeschiedenheit angetan sind, würde es ihnen dort vermutlich gefallen. Wie lange, meint Ihr, werden sie brauchen, Schiffe zu erfinden?«
    »Mehrere tausend Jahre, Majestät. Die Cyrgai sind nicht sehr einfallsreich.« Sarabian grinste ihn an. »Ich würde sagen, das ist genau der richtige Ort für sie!« Sperber grinste zurück. »Hört sich gut an«, pflichtete er ihm bei.
    Der Frühling hatte es in diesem Jahr eilig, nach Osttamuli zu kommen. Ein plötzlicher warmer Wind blies vom Tamulischen Meer herbei und schmolz in einer einzigen Nacht den Schnee von den Hängen der nahen Berge. Die Bäche und Flüsse führten dadurch Hochwasser, und so war an den Antritt der Rückreise noch nicht zu denken. Sperbers Ungeduld wuchs mit jedem Tag, den sie bleiben mußten. Das lag nicht so sehr daran, daß er etwas Dringendes erledigen wollte, als daß dieser so lange währende Abschied außerordentlich schmerzvoll war.
    Ehlana bestand obendrein zunächst auch noch darauf, daß sie alle nach Atan reisten, um die Hochzeit von Mirtai und Kring zu feiern.
    »Ihr seid wirklich wieder einmal vorschnell, Ehlana«, rügte Mirtai sie wie üblich, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. »Ihr habt schon an anderen Hochzeiten teilgenommen, und Ihr habt ein Reich zu regieren! Kehrt nach Cimmura zurück, wohin Ihr gehört!«
    »Möchtet Ihr denn nicht, daß ich dabei bin?« Ehlanas Augen füllten sich mit Tränen. Mirtai umarmte sie. »Ihr werdet dabei sein, Ehlana«, tröstete Mirtai sie. »Ihr seid jetzt für immer in meinem Herzen. Kehrt nach Cimmura zurück. Ich besuche Euch, sobald Kring und ich uns in Pela eingerichtet haben – oder wo immer wir uns zu leben entscheiden.«
    Vanion und Sephrenia beschlossen, Königin Betuanas Gruppe bis nach Atana zu begleiten und von dort nach Sarsos weiterzureisen. »Dort zu leben, ist wahrscheinlich das beste für uns«, erklärte Sephrenia Sperber. »Ich genieße dort einen gewissen Status, der es mir ermöglicht, die Fanatiker, denen es nicht gefällt, daß Vanion und ich jetzt verheiratet sind, in ihre Schranken zu weisen.«
    »Gut gesagt.« Sperber seufzte. »Ihr werdet mir sehr fehlen, kleine Mutter. Euch ist doch klar, daß Ihr und Vanion nie wieder nach Eosien zurückkommen könnt, nicht wahr?«
    »Das glaubt Ihr doch nicht im Ernst, Sperber.« Sie lachte. »Ich habe mich immer und überall hinbegeben, wohin ich wollte, und daran wird sich nichts ändern. Es gibt stets Möglichkeiten, Vanions Gesicht – und das meine – zu verändern, wie Ihr wißt. Wir werden euch also ganz gewiß hin und wieder besuchen. Ich möchte eure Tochter im Auge behalten, wenn schon sonst nichts.« Sie küßte ihn. »Aber geht jetzt, Lieber. Ich muß mit Sarabian über Betuana reden.« »Ach?«
    »Sie murmelt irgendwelchen Unsinn von wegen Abdankung, um Engessa heiraten zu können. Die Ataner sind Untertanen des Kaisers; deshalb werde ich Sarabian überreden müssen, daß er sie davon abhält, etwas Törichtes zu tun. Engessa wird einen sehr guten Mitregenten abgeben, und schließlich braucht Sarabian in Atan innere Festigkeit.«
    Als die Schneeschmelze endete, das Frühlingswasser zurückging und die aufgeweichten Felder zu trocknen begannen, schaute Sperber sich im Hafen nach Kapitän Sorgi um. Es schaukelten weniger mitgenommene und luxuriösere Schiffe in dem überfüllten Hafen vor Anker, doch Sperber vertraute Sorgi blind; mit ihm heimzusegeln würde er als beruhigenden, aber auch würdigen Abschluß dieses Abenteurers betrachten. Er entdeckte den kraushaarigen Kapitän in einer sauberen, hell beleuchteten Hafenschenke, die offensichtlich von einem elenischen Wirt geführt wurde.
    »Wir sind dreizehn Personen, Käpt'n«, sagte Sperber, »und sieben Pferde.« »Das dürfte ziemlich eng werden, Meister Cluff.« Sorgi blickte blinzelnd zur Decke. »Aber ich glaube, es läßt sich machen. Werdet Ihr die Passage selbst bezahlen

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