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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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und der Priester tat sein Bestes, dem Gott dieses Ansinnen auszureden. Doch Cyrgon war unerbittlich, und er kochte vor Wut, als Sperber ihm die Trolle wegnahm. Nie hatten wir mit der Möglichkeit gerechnet, daß Sperber die Trollgötter aus ihrem Gefängnis freilassen würde.«
    »Das war Ritter Ulaths Idee«, erklärte Ehlana. »Ulath weiß so manches über Trolle.« »Offenbar. Wie dem auch sei – Cyrgon zwang Cyzada, Klæl zu rufen. Doch kaum war Klæl erschienen, machte er sich sofort auf die Suche nach Bhelliom. Cyrgon war zutiefst bestürzt. Er hatte Klæl in Reserve halten, ihn sozusagen verstecken wollen, um ihn dann unerwartet auf Sperber zu hetzen. Das ging gründlich schief, als Klæl sogleich zum Nordkap eilte, um Bhelliom zu stellen. Sperber weiß nun, daß Klæl jetzt hier ist – ich habe allerdings keine Ahnung, was er dagegen unternehmen kann. Das ist es ja gerade, was die Beschwörung Klæls von vornherein zu einem so gefährlichen Unternehmen macht: Es gibt keine Kontrolle über dieses Wesen. Ich habe mich bemüht, es Cyrgon zu erklären, doch er hat mir gar nicht zugehört. Unser einziges Ziel ist der Besitz Bhellioms, und Klæl und Bhelliom sind Erzfeinde. Sobald Cyrgon Bhelliom in die Hand bekommt, wird Klæl ihn angreifen, und ich bin so gut wie sicher, daß Klæl weit mächtiger ist als er.« Zalasta schaute sich vorsichtig um. »Die Cyrgai sind in vielerlei Hinsicht ein Abbild ihres Gottes, fürchte ich. Cyrgon verabscheut jegliche Art von Intelligenz. Manchmal ist er wirklich erschreckend dumm.«
    »Ich weise nur ungern darauf hin, Zalasta«, log Ehlana, »aber Ihr habt die Neigung, Euch Verbündete zu erwählen, die geistig nicht zurechnungsfähig oder verblendet sind. Annias war recht schlau, nehme ich an, doch seine Besessenheit, Erzprälat zu werden, hat sein Urteilsvermögen erheblich getrübt. Martel wurde von seiner Rachsucht in den Wahnsinn getrieben, und nach allem, was ich über Otha hörte, war er so dumm wie ein Klotz. Und Azash hatte nichts anderes im Kopf als die Befriedigung seiner primitiven Bedürfnisse. Vernünftiges Denken war ihm fremd.« »Ihr wißt alles, nicht wahr, Ehlana? Wie, in aller Welt, habt Ihr das herausgefunden?« »Ich bin nicht befugt, darüber zu reden«, antwortete sie.
    »Na ja, es spielt wohl auch keine Rolle«, murmelte er abwesend. Ein Ausdruck plötzlichen Verlangens huschte über seine Züge. »Wie geht es Sephrenia?« »Ziemlich gut. Anfangs war sie freilich sehr bestürzt – nachdem sie alles über Euch erfahren hatte –, und Euer Anschlag auf Aphraels Leben war wirklich unüberlegt, wißt Ihr. Erst dadurch ließ Sephrenia sich von Eurem Verrat überzeugen.«
    »Ich habe den Kopf verloren«, gestand er. »Diese verdammte Delphae hat mit einem Wimpernzucken dreihundert Jahre geduldiger Arbeit vernichtet!«
    »Es geht mich wohl nichts an, aber warum habt Ihr Euch nicht einfach damit abgefunden, daß Sephrenia sich voll und ganz Aphrael verschrieb? Ihr könnt Euch unmöglich gegen die Kindgöttin behaupten, wißt Ihr.«
    »Hättet Ihr Euch damit abfinden können, wenn Sperber sich einer anderen verschrieben hätte, Ehlana?« fragte er anklagend.
    »Nein«, gab sie zu. »Ich glaube nicht. Aus Liebe tun wir seltsame Dinge, nicht wahr, Zalasta? Aber ich bin wenigstens offen vorgegangen. Es hätte anders für Euch ausgehen können, wenn Ihr Euch nicht für Falschheit und Täuschung entschieden hättet. Aphrael ist nicht völlig unvernünftig.«
    »Mag sein«, murmelte er. Dann seufzte er abgrundtief. »Aber das werden wir nie erfahren, nicht wahr?«
»Nein. Dazu ist es jetzt viel zu spät.«
    »Der Glaser hat den Sprung in der Scheibe verursacht, als er sie in den Fensterrahmen fügte, meine Königin.« Alean deutete auf das beschädigte Butzenglas in der unteren Fensterecke. »Er war sehr ungeschickt.« »Woher wißt Ihr so viel darüber, Alean?« fragte Ehlana.
    »Mein Vater ging bei einem Glaser in die Lehre, als er noch sehr jung war«, erklärte das rehäugige Mädchen. »In unserem Dorf hat er die Fenster instand gesetzt.« Mit der glühenden Spitze des Schürhakens berührte sie das Bleiband, das die gesprungene Scheibe im Rahmen hielt. »Ich muß sehr behutsam vorgehen.« Sie runzelte angespannt die Stirn. »Aber wenn ich es richtig mache, kann ich es so hinkriegen, daß wir dieses Stück herausnehmen und wieder einfügen können. Dann können wir alles hören, was draußen auf der Straße gesprochen wird. Danach setzen wir es wieder ein, so

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