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Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Tamuli 3 - Das Verborgene Land

Titel: Tamuli 3 - Das Verborgene Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Gesichter gedrückt.« Ghworg wirkte ziemlich verwirrt. »Das tut sie gern. Es macht ihr Freude.«
    »Es hat nicht wehgetan«, gab Ghworg ein wenig skeptisch zu und berührte die Wange, wo Aphrael ihn geküßt hatte.
Tynian fragte leise: »Was hat er gesagt?«
»Das Aphrael hier war und mit ihnen geredet hat«, antwortete Ulath. »Sie hat diese Ungeheuer sogar geküßt! Du kennst ja Aphrael.«
»Sie hat die Trollgötter geküßt?« Tynian wurde kreidebleich.
»Was hat es gesagt?« erkundigte sich Ghworg.
»Es wollte, daß ich ihm sagte, was du gesagt hast.«
»Das ist nicht gut, Ulath-von-Thalesien. Es sollte nicht mit Worten zu dir reden, die wir nicht verstehen. Wie heißt es?«
»Tynian-von-Deira.«
»Ich werde es so machen, daß Tynian-von-Deira unsere Zunge spricht.«
»Wappne dich!« warnte Ulath seinen Freund.
»Was? Was hat er vor?«
»Ghworg wird dir Trollisch beibringen.«
    »Aber – einen Moment mal …« Abrupt preßte Tynian sich die Hände an die Schläfen, schrie auf und stürzte zappelnd und sich windend in den Schnee. Der krampfartige Anfall verebbte rasch, doch Tynian war nun noch bleicher und zitterte am ganzen Körper, als er sich mit weit aufgerissenen, wirren Augen aufsetzte. »Du bist Tynian-von-Deira?« fragte Ghworg auf Trollisch. »J-ja«, antwortete Tynian mit bebender Stimme. »Verstehst du meine Worte?«
    »J-ja.«
    »Das ist gut. Dann sprich nicht mehr diese andere Zunge, wenn du in unserer Nähe bist. Wir wissen nicht, ob wir dir trauen können, wenn du das tust.« »Ich werde daran denken.«
    »Das ist gut. Aphrael kam zu uns. Sie sagte, dem mit dem Namen Berit wurde befohlen, sich nicht zu dem Ort Beresa zu begeben, sondern zu dem Ort Sopal. Sie sagte, ihr würdet verstehen, was das bedeutet.« Er blickte die beiden stirnrunzelnd an. »Versteht ihr es?«
    »Verstehen wir es?« wandte Tynian sich auf Trollisch an Ulath.
    »Ich bin mir nicht sicher.« Ulath stand auf, ging zu seinem Pferd und zog eine Landkarte aus seinem Sattelbeutel. Dann kehrte er zum Feuer zurück. »Das ist ein Bild vom Boden«, erklärte er der ungeheuerlichen Wesenheit. »Wir machen diese Bilder, damit wir wissen, wohin wir reisen.«
    Schlee warf einen flüchtigen Blick auf die Karte. »So sieht der Boden nicht aus«, erklärte er, ging in die Hocke und stieß die gewaltigen Finger durch den Schnee in den Schmutz darunter. »So sieht der Boden aus!«
    Ulath fuhr zusammen, als die Erde unter seinen Füßen leicht erbebte. Dann starrte er auf Schlees beinahe künstlerisches Werk. Es war keine Landkarte, die er geschaffen hatte, sondern eine stark verkleinerte Reliefdarstellung des gesamten Kontinents. »Das ist ein sehr gutes Bild vom Boden!« lobte er verwundert.
    Schlee zuckte die mächtigen Schultern. »Ich habe meine Hand in den Boden gesteckt und seine Form gespürt. So sieht er aus.«
    »Wo ist Beresa?« wandte Tynian sich an Ulath, der staunend die haarfeinen Bäumchen betrachtete, die wie zweitägige Bartstoppeln an den Flanken winziger Berge emporwuchsen.
    Ulath studierte seine Karte, dann schritt er gut zehn Fuß südwärts zu einer schimmernden Oberfläche mit winzigen Wellen. Seine Füße versanken leicht in Schlees Relief des südlichen Tamulischen Meeres. »Beresa liegt genau hier!« antwortete er auf Trollisch. Dabei bückte er sich und tippte mit einer Fingerkuppe auf einen Punkt an der Küste.
    »Das ist, wohin jene, die Anakhas Gefährtin wegnahmen, ihm zu gehen befahlen«, erklärte Tynian den Trollgöttern.
»Wir verstehen nicht!« brummte Khwaj.
»Anakha liebt seine Gefährtin.«
»So soll es auch sein.«
    »Er wird wütend, wenn seine Gefährtin sich in Gefahr befindet. Jene, die sie ihm wegnahmen, wissen das. Sie sagten, sie werden Anakha die Gefährtin nicht zurückgeben, wenn er ihnen nicht den Blumenstein gibt.«
    Jetzt legten alle Trollgötter verwirrt die Stirn in Falten und bemühten sich, diese Worte und deren Sinn zu enträtseln. Plötzlich brüllte Khwaj auf und spie eine gewaltige, lodernde Feuerwolke aus, die den Schnee auf gut hundertfünfzig Schritt in allen Richtungen schmolz. »Das ist niederträchtig!« donnerte er. »Es ist nicht richtig, das zu tun! Sie führen Krieg gegen Anakha, nicht gegen seine Gefährtin! Ich werde diese Verruchten finden! Ich werde sie in ein Feuer verwandeln, das nie erlöscht. Sie werden für immer und alle Zeit vor Schmerzen heulen!«
    Tynian schauderte bei dieser Vorstellung. Dann erklärte er – mit viel Hilfe von Ulath – ihre Tarnung, und

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