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Tango der Leidenschaft

Tango der Leidenschaft

Titel: Tango der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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gemeinsam. Sie sahen blendend aus, waren gleich groß und hatten die gleiche Figur. Nur waren Rafaels Augen dunkel und die von Rico stahlgrau. Rico besaß einen sehr durchdringenden Blick und in seinem Gesicht lag etwas Schroffes, das ihn nicht sehr sympathisch wirken ließ. Gegen ihn wirkte Rafael direkt sanft.
    Sie streckte Rico die Hand hin. „Sehr erfreut.“
    „Ebenfalls.“ Er schüttelte ihr die Hand. Es war ein kühler, unpersönlicher Händedruck. „Ich wurde durch eine geschäftliche Angelegenheit in Europa aufgehalten. Deshalb konnte ich nicht in die Kirche kommen.“ Er hatte eine tiefe Stimme mit einem interessanten Akzent, aber sie hinterließ bei Isobel keinen besonderen Eindruck. Rafael hingegen brauchte nur ihren Namen auszusprechen, und schon bekam sie weiche Knie.
    Rafael trat zu ihr und zog sie an sich. Isobel ging sein besitzergreifendes Gehabe auf die Nerven. Unwillkürlich erstarrte sie.
    „Wie schön, dass du es doch noch geschafft hast, zum Empfang zu kommen.“
    Rico warf Rafael einen spöttisch amüsierten Blick zu. „Ich gratuliere euch beiden. Aber glaubt nicht, dass ich euch demnächst zu meiner Hochzeit einlade. So schnell lass ich mich nicht einfangen.“
    Isobel verdrehte die Augen. Die unerträgliche Arroganz schien in der Familie zu liegen. Sie schenkte Rico ein süßliches Lächeln, während sie Rafael gleichzeitig mit dem Ellbogen in die Rippen boxte, weil er sie noch enger an sich ziehen wollte. „Glaub mir, nach dem heutigen Tag habe ich auch von Hochzeiten die Nase voll.“
    Rico warf den Kopf in den Nacken und brach in schallendes Gelächter aus. „Ich finde, sie ist dir ebenbürtig, kleiner Bruder.“
    Die Mutter der beiden trat zu ihnen, um ihren ältesten Sohn zu begrüßen. Isobel spürte die Spannung, die mit einem Mal in der Luft lag. Auch wenn Rafael und Rico sich zweifellos zu respektieren schienen, war da irgendetwas zwischen ihnen. Sie fragte sich, wer wohl Ricos Vater war. Und warum hatte Rico als ältester Sohn nicht das Unternehmen der Romeros übernommen?
    Nach wenigen Minuten schützte Rafaels Mutter Müdigkeit vor und entschuldigte sich. Viele Gäste waren bereits gegangen. Rico schlenderte davon und war bald in ein Gespräch mit einer atemberaubend attraktiven Frau vertieft.
    Rafael folgte Isobels Blick. „Mein Bruder hat einen zweifelhaften Ruf.“
    Isobel ließ ein geringschätziges Schnauben hören. „Sicher nicht zweifelhafter als deiner.“
    „Ich bin jetzt bekehrt“, antwortete er und hob ihre Hand an die Lippen. „Ich bin ein glücklich verheirateter Mann und habe nur noch Augen für meine Frau.“
    Es war der reine Spott. Trotzdem spürte Isobel plötzlich ein sehnsüchtiges Verlangen nach ihm. Verärgert über ihre Gefühle entriss sie ihm ihre Hand.
    „Ich bin ziemlich müde. Ich glaube, ich gehe zu Bett.“
    „Mein Gedanke“, meinte Rafael und sah ihr tief in die Augen.
    In Isobel stieg eine Welle von Panik auf. „Ich meine allein .“
    Rafaels Augen wurden gefährlich dunkel, und Isobel revidierte ihre Meinung. Er war genauso hart wie sein Bruder. Sie hätten Zwillinge sein können.
    „Du bist meine Frau, Isobel, und wir schlafen in einem Bett. Wir werden eine richtige Ehe führen. Verabschiedest du dich also jetzt von unseren Gästen und verlässt den Raum, wie es sich für eine verheiratete Frau schickt, oder muss ich dich mir über die Schulter werfen? Wahrscheinlich würde das die Zuschauer sogar freuen und gäbe in ganz Buenos Aires interessanten Gesprächsstoff beim Frühstück. Es liegt ganz an dir.“
    Isobel überspielte gekonnt ihre Nervosität. Sie reckte hochmütig das Kinn. „Du musst mich nicht wie Tarzan von hier fortschleppen“, meinte sie kühl.
    „Wie schade“, bedauerte er.
    Kurz darauf machten sie die Runde durch das Zelt und verabschiedeten sich. Die schöne Frau von vorhin hing jetzt wie eine Klette an Ricos Arm und machte dabei ein Gesicht, als hätte sie im Lotto gewonnen.
    In diesem Augenblick ahnte Isobel, wieso ein Mann wie Rafael so zynisch hatte werden können.
    Nachdem sie sich von allen verabschiedet hatten, nahm er sie bei der Hand und führte sie durch den mondbeschienenen Garten ins Haus.
    Vor seiner Suite angekommen, öffnete er die Tür. Dann wandte er sich zu Isobel um und hob sie so schnell hoch, dass ihr die Luft wegblieb. „Was machst du denn da?“
    „Ich trage dich über die Schwelle“, erwiderte Rafael. Drinnen stellte er sie wieder auf die Füße und schloss mit einem Fußtritt die

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