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Tango der Leidenschaft

Tango der Leidenschaft

Titel: Tango der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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Tür.
    Stumm sah Isobel zu, wie er sich das Hemd aufknöpfte und seine gebräunte, von feinen dunklen Härchen bedeckte Brust entblößte. „Warte“, stieß sie mit gepresster Stimme hervor.
    Rafael hielt inne.
    „Was ist los, Isobel?“, fragte er gereizt. Wollte sie wieder ihr Spiel mit ihm treiben?
    Ihre nackten Schultern schimmerten im gedämpften Licht. Das Dekolleté ihres Kleides entblößte den Ansatz ihrer Brüste. Rafael konnte den Blick nicht von ihr wenden.
    Und plötzlich kam sie ihm sehr jung vor. Das Make-up verdeckte kaum noch die dunklen Schatten unter ihren Augen. Er fühlte sich mit einem Mal etwas unbehaglich.
    Ach was, das war doch alles nur Getue! Sie wollte ihre Macht über ihn ausprobieren. Sollte sie doch. Er würde sich bestimmt nicht anmerken lassen, wie sehr er sich nach ihr sehnte.
    Isobel biss sich auf die Lippen. „Ich will … ich will doch nur allein schlafen. Alles geht so schnell. Vor zwei Wochen habe ich noch in Paris gelebt, und jetzt bin ich hier … Ich muss einfach mit so vielem fertig werden.“
    Sie zwang sich, Rafael anzusehen.
    Er erwiderte stumm ihren Blick. Sein Gesicht war völlig ausdruckslos. Schließlich fuhr er sich seufzend mit der Hand durch das nachtschwarze Haar.
    „Es ist nicht meine Art, Frauen zu zwingen, mit mir zu schlafen, Isobel. Und ich will nicht bei meiner Frau damit anfangen. Bitte, geh ruhig in dein eigenes Bett.“
    Isobel sah ihn unsicher an. Wieso gab er so schnell nach? Die Hände in den Hosentaschen stand er vor ihr und sah sie mit ausdruckslosem Gesicht an. Nur ein Muskel zuckte an seiner Wange.
    „Danke“, sagte sie nur und ging zur Verbindungstür. Als sie sie öffnen wollte, fiel ihr ein, dass sie sie ja selbst abgeschlossen hatte. Rot vor Verlegenheit marschierte sie an Rafael vorbei zur Tür seiner Suite und hörte ihn leise hinter sich lachen. Sie hatte schon die Hand an der Klinke, als er ihren Namen rief. Sie erstarrte. Hatte er etwa seine Meinung geändert? Sie spürte, dass er dicht hinter ihr stand.
    „Ich glaube nicht, dass du allein aus diesem Kleid herauskommst. Lass mich dir helfen.“
    Ganz langsam zog er den Reißverschluss in ihrem Rücken nach unten. Sie konnte seine Fingerspitzen auf der nackten Haut spüren. Mit der einen Hand ihr Kleid an der Brust festhaltend, die andere auf der Klinke, schaffte Isobel es irgendwie, noch Dankeschön zu murmeln, bevor sie die Flucht ergriff.
    Hinter ihr lachte er schon wieder. Sie schloss ihre Schlafzimmertür und lehnte sich erschöpft dagegen. Seltsamerweise war sie jetzt, allein in ihrer Suite, alles andere als zufrieden. Aber sie wollte nicht länger über ihre Gefühle nachdenken. Entschlossen zog sie sich aus und kroch ins Bett.
    Am Morgen wurde sie etwas unsanft geweckt, weil jemand ein Tablett auf ihren Nachttisch knallte. Erschrocken fuhr sie auf und wusste sekundenlang nicht, wo sie war. Beim Anblick von Juanitas missmutigem Gesicht, die dabei war, die schweren Vorhänge aufzuziehen, erinnerte sie sich wieder an alles.
    „Guten Morgen“, murmelte sie verschlafen.
    Juanita ließ sich zu keiner Antwort herab. „Ihr Mann ist im Speisesaal. Er wartet auf Sie“, meinte sie beim Hinausgehen. Damit war sie auch schon wieder weg.
    Auf dem Tablett stand ein Glas Orangensaft. Am liebsten hätte Isobel die Aufforderung, ins Esszimmer zu kommen, ignoriert. Aber sie wollte Rafael nicht noch mehr verärgern.
    Sie duschte kurz, zog ihre alten Jeans und ein verwaschenes, kariertes Hemd an und ging hinunter. Das Tablett nahm sie gleich mit.
    Als sie unten war, trat Juanita gerade aus der schweren Eichentür des Speisesaals. Ohne ein Dankeschön nahm sie ihr das Tablett aus der Hand und deutete mit einer Kopfbewegung zur Tür.
    Isobel ging hinein. Rafael saß mit dem Rücken zu ihr am Tisch, las in der Zeitung und trank Kaffee. Sie nahm auf dem Stuhl neben ihm Platz. Wieso hatte sie nur mit einem Mal schon wieder Schmetterlinge im Bauch?
    Sie vermied es, ihn anzusehen und entfaltete die Serviette. „Guten Morgen“, sagte sie und griff nach einem knusprigen Croissant. „Ich glaube, deine Haushälterin mag mich nicht.“
    „Unsinn“, erwiderte Rafael trocken und wedelte mit der Zeitung. „Sie ist nur im Grunde ihres Herzens eine Romantikerin. Und wahrscheinlich merkt sie, dass es in unserer Ehe mit der Romantik nicht weit her ist.“ Damit widmete er sich wieder seiner Zeitung. Isobel biss in ihr Croissant und kaute lustlos darauf herum. Gerade hatte es noch so appetitlich

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