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Tango der Leidenschaft

Tango der Leidenschaft

Titel: Tango der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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eigentlich wollte, stieß er hervor: „Nein! Ich will nichts hören. Diese Nacht wirst du in meinem Bett verbringen.“
    Isobel hatte sich wieder ganz unter Kontrolle. Nachdem sie sich umgekleidet hatte, saß sie jetzt im Wagen, der sie beide zu dem Wohltätigkeitsdinner brachte. Hin und wieder traf sie Rafaels Blick. Er strich wie eine Liebkosung über ihre Haut.
    Sie trug ein schulterfreies, kniekurzes Cocktailkleid und achtete peinlich darauf, dass ihre sittsam geschlossenen Beine nicht mit denen von Rafael in Berührung kamen. Sie war immer noch ganz durcheinander, weil sie sich so in Rafael getäuscht hatte. Der letzte Grund, warum sie ihn ablehnen konnte, war ihr genommen worden. Irgendwie fühlte sie sich jetzt schutzlos.
    Verstohlen sah sie ihn an. Er schien in Gedanken versunken zu sein.
    Nach einer kurzen Fahrt fuhren sie vor dem ältesten und größten Hotel von Buenos Aires vor. Ein Türsteher in Livree öffnete Isolde die Wagentür. Sie stieg aus und ließ sich von Rafael in den strahlend erleuchteten Saal führen, in dem das Dinner stattfand. Dort herrschte bereits ein ziemliches Gedränge.
    Hunderte von Tischen standen rund um die Tanzfläche, auf der die Preise der Tombola aufgebaut waren. Später, nach dem Dinner und als alle Lose verkauft waren, sorgten Angestellte des Hotels dafür, dass die Tanzfläche freigeräumt wurde.
    Isobel spürte wieder eine heftige Abneigung gegen die oberflächliche High Society Gesellschaft in sich aufsteigen. Rafael beugte sich zu ihr.
    „Was ist los mit dir? Du siehst aus, als hättest du in eine Zitrone gebissen.“
    „Es fällt mir schwer, hier zu sitzen und zuzusehen, wie die reichen Leute mit dem Geld um sich werfen, von dem die Armen wahrscheinlich nicht viel zu sehen bekommen. In Wirklichkeit tun sie es doch nur, damit man in den feinen Kreisen über sie spricht.“
    „Wie immer urteilst du wieder einmal vorschnell“, erwiderte er spöttisch. „Wie alles im Leben, so ist auch das ein Spiel. Die Leute, die du hier siehst, gehören zu den mächtigsten des Landes. Und bis zu einem gewissen Grad hast du sogar recht. Aber du übersiehst die Nebeneffekte. Ich zum Beispiel habe mit einer beträchtlichen Summe die Krebsstiftung der Marquesa Consuela Valderosa unterstützt, die am Tisch dort drüben Hof hält. Deswegen wird sie sich nun verpflichtet fühlen, ihren berühmten Namen und ihre Unterstützung in den Dienst eines weit weniger wohlhabenden Wohltätigkeitsvereins meiner Wahl zu stellen. Man muss das Spiel nur zu spielen wissen.“
    Sie schaute ihn sprachlos an.
    In dem Moment beugte Rita sich über den Tisch. „Sie spielen die Tangomusik aus ‚Der Duft der Frauen‘! Bitte … würden Sie beide für uns tanzen?“
    Isobel warf Rafael einen hilflosen Blick zu. Dann wandte sie sich wieder Rita zu. „Es tut mir leid, aber ich weiß nicht, ob …“
    Sie spürte, wie Rafael ihre Hand nahm. „Aber natürlich! Es würde uns eine große Freude sein, nicht wahr?“ Er sah Isobel an. In seinen Augen lag ein gewisses Funkeln …
    „Mein Kleid ist zu eng zum Tango tanzen“, zischte Isobel ihm auf dem Weg zur Tanzfläche zu, wo einige Tänzer sich bereits ohne großen Erfolg bemühten, die berühmte Tanzszene zu imitieren.
    Rafael betrachtete sie kurz. Dann bückte er sich, und Isobel hörte ein leises Reißen. Beim Weitergehen bemerkte sie mit Entsetzen, dass er einfach die Naht ihres Kleids bis zum Oberschenkel aufgerissen hatte.
    Er führte sie zur Mitte der Tanzfläche. „Was denkst du dir eigentlich …“
    Mit einem kurzen Ruck zog er sie an sich und brachte sie so zum Schweigen. Dann begannen sie zu tanzen.
    Ganz instinktiv machten Isobels Füße die vorgeschriebenen Schritte. Aber dieser Tango war anders als der, den sie in Paris getanzt hatten. Und er war Welten entfernt von den Tangos, die ihre Großeltern tanzten. Er war erfüllt von heißer Sinnlichkeit.
    Sie spürte, wie der Schlitz in ihrem Kleid bei den wirbelnden Schritten immer weiter riss. Andere Tänzer traten beiseite. Man schaute nur noch ihnen zu.
    Rafaels Schenkel schob sich zwischen Isobels Beine und zwang sie, das Bein in die hohe Position zu bringen, die man einen Bolero nennt. Ihr Herz raste. Dann verlagerte er das Gewicht, und sie musste sich noch mehr an ihn lehnen.
    Als er sich drehte und sie das Bein unter das seine hakte, fühlte sie die harten, angespannten Muskeln seines Schenkels. Sie warf ihm verzweifelte Blicke zu. In ihren Augen lag die stumme Bitte, doch endlich dieser

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