Tango in Tucson
war los mit ihr?
Es ging um ihre gesamte Zukunft, und sie konnte es kaum erwarten, wieder mit ihrem Cowboy zu schlafen.
Als sie an Jaspers Wohnwagen vorbeikam, hörte sie dahinter Wades Stimme.
Sie ging weiter, und dann hörte sie eine weitere Stimme. Sie blieb ruckartig stehen. Wade sprach mit Max. Wieso das denn? Soweit sie wusste, waren die beiden einander nie begegnet.
Instinktiv verhielt sie sich ruhig und lauschte.
"Ich meine es ernst, Max", sagte Wade. "Ich habe mir überhaupt keine Sorgen machen müssen, weil ich wusste, dass du alles überwachst. Dadurch war gewährleistet, dass Cassie sich nicht übernehmen würde."
Wie bitte? Cassie konnte es nicht fassen. Wade kannte Max und hatte ihn gebeten, auf sie aufzupassen! Ihr Kopf begann zu schmerzen. Sie war entsetzt und wollte wegrennen, aber sie musste noch den Rest der Geschichte hören.
"Die Neueröffnung war etwas kostspielig."
"Cassie wollte dich beeindrucken."
"Ich weiß." Wade seufzte. "Aber wenigstens hat sie jetzt bewiesen, was sie kann. Ich kann sie nach Phoenix zurückholen, und sie wird endlich sesshaft.
Vielleicht gibt sie sogar Pierce noch eine Chance."
Cassies Herz schlug heftig. Die beiden redeten über sie, als wäre sie ein Kind, dem man eine Weile seinen Willen ließ.
Wade klopfte Max nun auf die Schulter. "Das verdanke ich nur dir, Max."
"Danke mir nicht, Wade. Ich ...“
"Nein, danke ihm nicht", sagte Cassie scharf. "Du solltest ihm für gar nichts danken."
Beide drehten sich abrupt zu ihr um.
„Cassie!" riefen sie im Chor.
„Tut mir Leid, dass ich gelauscht habe, aber immerhin habt ihr über mich geredet", stellte sie in eisigem Ton fest.
"Lass es mich dir erklären, Cassie", bat Max.
"Das ist nicht nötig. Wade hat dich engagiert, damit du seine hohlköpfige Schwester überwachst und dafür sorgst, dass ich keinen Ärger mache."
"So war es nicht, Cassie", meldete sich Wade zu Wort. "Ich habe ihn nicht engagiert, sondern nur um einen Gefallen gebeten."
"Oh, ich bin ja so froh zu hören, dass es dich kein Geld gekostet hat, Wade. Du hast nicht mal genug von mir gehalten, um mich hier alles allein regeln zu lassen." Ihre Stimme bebte. Jetzt wandte sie sich an Max. "Du wusstest, wie viel es mir bedeutet hat, und du hast zugelassen, dass ich geglaubt habe, ich würde es allein schaffen. " Sie brach ab, weil ihr klar war, dass sie gleich in Tränen ausbrechen würde. Dabei wollte sie wütend bleiben.
"Gib Max keine Schuld", sagte Wade. "Es war meine Idee. Außerdem hat er mich überredet, dich das Café umbauen zu lassen. Ohne Max hätte ich dich schon in der ersten Woche zurückgepfiffen."
"Wie bitte?"
"Für mich klang es nach einer verrückten Idee, aber Max meinte, dein Konzept wäre gut, und du hättest deine Hausaufgaben gemacht, also habe ich es laufen lassen."
"Du hast Max vertraut." Cassie traten Tränen in die Augen. "Und mir nicht."
"So ist es nicht. Und natürlich habe ich Max vertraut. Er ist der Hauptbuchhalter in unserem Büro in Tucson."
"Du bist Buchhalter?" Cassie sah Max erstaunt an. Dann erinnerte sie sich, wie schnell er mit ihrer Buchführung zurechtgekommen war. "Natürlich. Das hätte ich eigentlich merken müssen."
"Ich bin aber kein Buchhalter mehr", erklärte Max.
„Ach ja. Das hatte ich vergessen. Du bist ein Cowboy. Nur dass du immer vom Pferd fällst. Ich kann nicht fassen, dass ich dir vertraut habe. Ich ..." Sie unterbrach sich, weil sie Angst hatte, laut loszuschluchzen.
"Cassie", sagte Max. "Bitte."
"Max hat nur auf dich aufgepasst", erklärte Wade.
Sie wirbelte zu ihrem Bruder herum. "Das Ganze war sein Projekt, oder? Ich war bloß die Idiotin, die geglaubt hat, sie hätte hier die Leitung. " Sie wandte sich ab, um ihre Tränen zu verbergen.
"Es ist nicht so schlimm, wie du es darstellst", meinte Wade.
"Ich weiß nicht, was noch schlimmer sein könnte. Ich muss gehen." Sie rannte zu ihrem Wohnwagen.
Sie hatte gerade ihren Wohnwagen erreicht, als Max sie einholte.
"Lass es mich dir erklären."
Sie ging hinein und wollte Max die Tür vor der Nase zuschlagen. Doch er ließ sich nicht aufhalten.
" Lass mich dir erzählen, wie es dazu gekommen ist." Er ging auf sie zu.
"Raus! Warum sollte ich dir irgendwas glauben? Du hast mich von der ersten Minute an belogen." Tränen liefen ihr über die Wangen.
"Ich gehe nicht, bevor du mir zuhörst."
„In Ordnung. Was auch immer nötig ist, damit du mich allein lässt. " Sie verschränkte die Arme und bemühte sich, wütend zu
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