Tansania Stefan Loose E-Book Reisef¿hrer

ausgehändigt wird. Eventuell bei der Einreise vermerkte Luxusgüter, z. B. Videokameras, müssen bei der Ausreise vorgezeigt werden. Damit soll dem Schwarzmarkt ein Riegel vorgeschoben werden.
Zeit und Zeitempfinden
    Der Zeitunterschied zur MEZ beträgt in Tansania plus eine Stunde während der europäischen Sommerzeit bzw. plus zwei Stunden während unserer Winterzeit. Zusätzlich zu dieser internationalen Zeitrechnung gilt hier aber auch die Swahili-Zeit, die sich nach dem Stand der Sonne richtet. Die Swahili-Zeitrechnung beginnt bei Sonnenaufgang, sozusagen mit der Stunde null (6 Uhr morgens). Dies ist die Zeit, wenn der Großteil der Tansanier aus den Federn steigt – man traut seinen Augen oft nicht, welch buntes Treiben auf der Straße bereits um diese Zeit herrscht! Die erste Stunde des Tages endet um 7 Uhr morgens, woraus sich auch die Uhrzeit, nämlich 1 Uhr Swahili-Zeit
(saa moja),
ableitet.
    Entsprechend dieser Zeitrechnung (als Eselsbrücke subtrahiert oder addiert man jeweils sechs Stunden zu unserer Zeit) ist also 9 Uhr vormittags die dritte Stunde (3 Uhr Swahili-Zeit,
saa tatu)
und 14 Uhr nachmittags die achte Stunde (8 Uhr Swahili-Zeit,
saa nane).
Ein Tag hat von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang ungefähr zwölf Stunden (aufgrund der Äquatornähe gilt dies rund ums Jahr), weswegen nach der 12. Stunde (18 Uhr abends nach westlicher Zeit) die Zählung wieder bei eins beginnt.
    Gewöhnlich wird Touristen gegenüber die westliche Zeit genannt – im Zweifelsfall (wie bei Abfahrtzeiten von Bussen) fragt man aber besser nach. Angaben wie beispielsweise „2:00 as.” (2 Uhr
asubuhi =
am Morgen, also 8 Uhr morgens) lassen jedenfalls darauf schließen, dass Swahili-Zeit gemeint ist. Es kann immer wieder passieren, dass selbst Tansanier, die des Englischen mächtig sind, aus Gewohnheit ihre eigene Uhrzeit wortwörtlich übersetzen.
    Doch nicht nur die Uhrzeit ist unterschiedlich, sondern auch das Zeitempfinden allgemein. Für einen Tansanier ist Zeit das höchste Gut, weswegen es auch als unhöflich gilt, keine Zeit oder Zeitdruck zu haben. Obwohl die meisten Menschen eine Uhr am Handgelenk tragen, ist sie wohl mehr ein Statussymbol als ein Zeitmesser. Man nimmt sich viel Zeit in alltäglichen Situationen, um dem jeweiligen Gegenüber gebührenden Respekt zu zollen, z. B. in Form von ausführlichen Begrüßungsritualen. Aus all diesen Gründen darf man keine schweizerische Pünktlichkeit erwarten. Zeitangaben sollte man meist als Richtwerte auffassen, besonders im zwischenmenschlichen Bereich. Züge, Busse oder Flüge sind im Großen und Ganzen pünktlicher. Im Allgemeinen herrscht also ein wesentlich weniger hektischer Lebensrhythmus als in Europa, der in den oft gehörten Aussprüchen
pole pole
(„Langsam, immer mit der Ruhe”) und
hamna shida
(„Alles kein Problem!”) zum Ausdruck kommt. Auch wenn diese Mentalität für einen Westeuropäer gewöhnungsbedürftig ist, sollte man sich darauf einstellen und tolerant bleiben (solange sich die Verspätungen im Rahmen halten), denn nichts kann einen Urlaub in Tansania nachhaltiger ruinieren als der permanente Blick auf die Uhr.
    Zollgrenzen
    Zollfrei (für Staatsangehörige über 17 Jahren) ist die Einfuhr folgender Waren in den EU-Raum:
Tabakwaren: 200 Zigaretten oder 100 Ziga rillos oder 50 Zigarren oder 250 g Rauchtabak oder eine anteilige Zusammenstellung dieser Waren
Alkohol und alkoholhaltige Getränke: 1 I Spirituosen mit einem Alkoholgehalt von über 22 Vol. % oder 2 I Spirituosen (Schaumwein oder ähnliche Getränke) mit einem Alkoholgehalt von max. 22 Vol. % oder eine anteilige Zusammenstellung dieser Waren und 4 l nicht schäumende Weine sowie 16 I Bier
Arzneimittel: zugelassene, gekennzeichnete Medikamente in der dem persönlichen Bedarf während der Reise entsprechenden Menge
Andere Waren: bis zu einem Warenwert von insgesamt 430 € p. P.
    Für die Schweiz gelten ähnliche Bestimmungen für Tabakwaren und Alkohol. Strenger wird die Einfuhr von Geschenken und anderen Waren gehandhabt.
Zoll
    Die Einfuhr der Landeswährung ist (theoretisch) verboten, die Mitnahme von Fremdwährung aber unbegrenzt erlaubt. Im Prinzip sind diese Geldmittel deklarationspflichtig, doch in der Praxis sollte man davon Abstand nehmen.
    Gegenstände für den persönlichen Bedarf , wie z. B. Videokameras, Digitalkameras, Feldstecher oder Laptops, können zollfrei eingeführt werden. Allerdings kann es auch immer wieder einmal passieren, dass man der Willkür eines