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Tante Dimity und der verhaengnisvolle Brief

Tante Dimity und der verhaengnisvolle Brief

Titel: Tante Dimity und der verhaengnisvolle Brief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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bereits von einem kleinen Kreis Fremder besetzt, die allesamt Kit Smith lauschten. Kit nickte uns zu, ohne allerdings seine Ausführungen zu unterbrechen. »Wie Sie sehen, führen wir einen kleinen Betrieb, und wir haben auch vor, klein und überschaubar zu bleiben.
    Wollen wir mal einen Blick ins Innere werfen?«
    Damit lotste er die Gruppe in den Stall und außerhalb unseres Blickfelds.
    »Unser erster Schwung möglicher Kunden«, murmelte Derek. »Die Leute aus dem Dorf werden im Zelt sein und sich mit unseren nicht gerade billigen Vorspeisen den Magen vollschlagen. Kommt mit. Lasst uns auch was ergattern, bevor sie alles wegfuttern.«
    Wie Derek vorhergesagt hatte, war das Zelt mit Freunden und Nachbarn gefüllt, die gierig die gro ße Auswahl an Delikatessen verschlangen, die der Caterer liebevoll arrangiert hatte. Emma stand auf halbem Weg zwischen dem Eingang und dem Buffet und wirkte leicht benommen, als hätte sie die Gefräßigkeit der Leute auf dem falschen Fuß erwischt.
    Derek hielt im Eingang inne, um die Szene zu überblicken, dann donnerte er: »Guten Morgen!«
    Schlagartig erstarb das Stimmengewirr.
    »Herzlichen Dank, dass Sie zu unserer kleinen Feier gekommen sind!«, dröhnte Derek, als alle Gesichter auf ihn gerichtet waren. »Wenn mir jetzt bitte alle folgen möchten, dann führe ich Sie über unsere neue Anlage! Bitte hier entlang, meine Damen und Herren!«
    Letzteres war weniger ein Vorschlag als ein Befehl. Und im vollen Bewusstsein, auf frischer Tat bei einer schamlosen Plünderung ertappt worden zu sein, schlurften die Dorfbewohner mit beschämt gesenktem Kopf an Derek vorbei, um sich dann von ihm zu den neuen Gebäuden scheuchen zu lassen. Emma wartete, bis sie mit Bill und mir allein war, ehe sie einen Seufzer der Erleichterung ausstieß.
    »Sie sind wie die Heuschrecken!«, stöhnte sie.
    »Der Zulieferer musste schon Nachschub holen, und jetzt ist noch nicht mal Mittag!«
    »Derek wird es ihnen schon noch austreiben«, meinte Bill. »Ein kleiner Gewaltmarsch über die Weiden wird sie lehren, ihren Irrtum einzusehen.
    Und wie läuft’s sonst, mal abgesehen von den Heuschrecken?«
    »Viel besser als erwartet. Zwei Paare aus Cheltenham haben ihre Kinder schon für Reitstunden angemeldet.«
    Emma hätte noch mehr erzählt, doch der Moment der Stille war bereits wieder vorüber, bevor er richtig begonnen hatte. Jetzt kamen nämlich die Leute vom Partyservice angeschwirrt, um das leer geräumte Buffet wieder aufzufüllen.
    Bill wanderte hinüber zu Annelise und half ihr und den Zwillingen dabei, das bunte (und fast sogar lesbare) Banner aufzuhängen. Nun trafen zwei weitere Paare ein, die, wie sie erklärten, Emmas Anzeige im Cotswolds Standard gelesen hatten. Während Emma ihnen die Ställe zeigte, blieb ich zurück, um mögliche weitere Neuankömmlinge zu empfangen.
    Wenig später kam Kit mit seiner Gruppe ins Festzelt, wo die Erfrischungen auf sie warteten, und begleitete dann eines der Paare zu dessen Wagen. Er bedankte sich gerade bei den beiden, als die Leute, auf die ich gewartet hatte, eintrafen. Zufrieden stellte ich fest, dass sie im selben Auto angereist waren, und eilte zur Auffahrt, um sie willkommen zu heißen.
    Joanna Quinn trug ein weites weißes Hemd, das in ihren Jeans verschwand, und hatte sich eine blassblaue Strickjacke über die Schultern gehängt.
    Auch Gabriel trug Jeans, aber kein Hemd dazu, sondern einen gelben Sweater mit V-Ausschnitt.
    Die kleine Chloe Quinn war genauso schön, wie ihr Name es verhieß: dunkle Haare, dunkle Augen und rosige Wangen. Sie steckte in einer pinkfarbenen Stretchhose und einem weißen Sweatshirt mit einem braunen Pony quer über der Brust.

    »Ihr habt es geschafft!«, sprudelte ich begeistert hervor. »Ich bin ja so froh!«
    »Wir haben uns gedacht, dass wir eigentlich zusammen in meinem Wagen kommen können«, meinte Gabriel.
    »Um Benzin zu sparen«, fügte Joanna hastig hinzu.
    »Sehr vernünftig.« Ich unterdrückte ein Grinsen.
    Und da ich Kit in der Nähe stehen sah, rief ich nach ihm, um ihn meinen neuen Freunden vorzustellen. Als alle Namen ausgetauscht waren, beugte sich Kit zu Chloe hinunter, deren Augen bereits fest auf die Südweide geheftet waren.
    »Möchtest du auf einem Pony reiten, Chloe?«
    »O ja, bitte«, sagte das Mädchen sehr ernst.
    »Dann treiben wir mal einen Helm und Stiefel für dich auf.« Kit streckte ihr lächelnd die Hand entgegen, die sie bereitwillig ergriff. »Und dann mache ich dich mit Toby bekannt.

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