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Tante Dimity und der verhaengnisvolle Brief

Tante Dimity und der verhaengnisvolle Brief

Titel: Tante Dimity und der verhaengnisvolle Brief Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Copiloten, einem zurückhaltenden jungen Mann namens Atkinson, vorgestellt hatte, führte er uns zur Startbahn, wo wir in seinen für acht Passagiere ausgelegten, schnittigen Lear-Jet kletterten.
    »Bin doch froh, wenn ich Ihnen einen Gefallen tun kann, Mädchen«, wehrte Percy meinen Dank ab. Nachdem er meine Umhängetasche in einem Fach hinter dem Cockpit verstaut hatte, nahm er mir auch die Segeltuchtasche ab, die ich ebenfalls mitschleppte. »Das wird Atkinson im Gepäckraum festzurren müssen, meine Liebe. Kann doch nicht zulassen, dass es durch die Luft schwirrt, wenn der Flug mal ein bisschen holprig wird. Könnte einem am Ende den Schädel einschlagen. So. Alles gesichert? Gürtelschnallen richtig zu? Gesicht schön gewaschen? Sehr gut.« Er hielt die Segeltuchtasche hoch. »Sobald Atkinson das Gepäck hinten verfrachtet hat, gibt’s die üblichen Vorkehrungen, und dann geht die Post ab. Einen schöneren Tag hätten wir uns nicht wünschen können.«
    »Ich schon«, murmelte Gabriel, nachdem Percy sich ins Cockpit gezwängt hatte.
    Ich spähte durch das winzige Fenster zum bedeckten Himmel empor. »Wenigstens regnet es nicht.«
    »Warte nur eine Minute«, unkte Gabriel.
    Die Schleusen des Himmels öffneten sich zwar trotz Gabriels miesepetriger Vorhersage nicht, aber er lockerte seinen verkrampften Griff um die Armlehne erst, als wir die Wolkendecke durchstießen und unter der strahlenden Sonne weiterflogen. Es war das erste Mal seit der Eröffnung von Emmas Reitschule, dass ich die Sonne zu sehen bekam, und das hob meine Stimmung beträchtlich. »War deine Dinnerparty ein Erfolg?«, fragte ich Gabriel fröhlich.
    »Und wie.« Gabriel blühte regelrecht auf. »Und Mr Blascoe hat mir fantastisch dabei geholfen.«
    »Mr Blascoe?«, fragte ich erstaunt. »Der Bäcker mit den schmerzenden Fußballen?«
    »Genau der. Er hat für mich eine Fasanenpastete gebacken, und Mrs Chalmers vom Mini-Mart hat mir ihr Rezept für Himbeer-Trifle gegeben.«

    Meine Verwunderung wuchs. »Du hast Mrs Chalmers vom Mini-Mart um ein Rezept gebeten?«
    »Ich habe sie nicht darum gebeten. Aber als ich ihr erzählt habe, dass ich für eine Freundin kochen will, hat sie darauf bestanden, es mir zu verraten.
    War das nicht nett von ihr?«
    Ich versuchte, nicht allzu breit zu grinsen. Vor noch nicht mal einer Woche hatte mir Gabriel gestanden, dass er sich einfach nicht vorstellen könne, seine Tage damit zu verbringen, in den Läden in der Travertine Road mit den Leuten zu schwatzen. Und jetzt erörterte er mit ihnen seine Dinnerpartys, bat sie um Hilfe und verwendete ihre Rezepte! In kürzester Zeit war er wirklich weit gekommen. Ich war richtig stolz auf ihn, aber auch ein kleines bisschen auf mich selbst, hatte ich ihn doch dazu ermuntert, einen Schritt heraus aus dem sicheren Kreis seiner Freunde zu wagen und Verbindung mit neuen Menschen aufzunehmen.
    »Joanna war von Mr Blascoes Pastete begeistert«, fuhr Gabriel fort. »Und Chloe hat von Mrs Chalmers’ Trifle zweimal einen Nachschlag genommen. Ich glaube, dass man mit einiger Berechtigung von einem Erfolg sprechen kann.«
    »Und die gerahmte Skizze?«, wollte ich wissen.
    »Chloe wirkte halbwegs zufrieden.« Gabriel versuchte, seine Freude hinter einem bescheidenen Lächeln zu verbergen, und scheiterte kläglich. »Sie hat das Bild auf den Stuhl neben ihrem gestellt, damit sie Toby beim Essen immer wieder anschauen kann. Eine bessere Kritik habe ich noch nie gekriegt.«
    »Glückwunsch!«, rief ich. »Wenn Chloe wieder auf Toby reiten will, wird Emma die Gebühr bestimmt gerne ermäßigen.«
    »Ich hab schon mit Emma gesprochen«, sagte Gabriel. »Ich will Chloe nämlich Reitstunden zum Geburtstag schenken. Aber der ist erst im Dezember. Darum wird es eine Art verfrühtes Geschenk: In zwei Wochen geht es schon los. Joanna und ich finden beide, dass man ein Kind frühzeitig fördern sollte, wenn es seine Leidenschaft im Leben entdeckt.«
    Joanna und ich finden beide … Das war Musik in meinen Ohren. Ich schaffte es nur mit Mühe und Not, nicht loszuträllern.
    »Hat Joanna auch was zu deinen Möbeln gesagt?«, fragte ich.
    »Sie war total baff. Und beim Queen-Anne-Sofa konnte sie sich kaum noch beruhigen, so begeistert war sie. Und außerdem freut es mich, dir vermelden zu können, dass sie den ganzen Abend kein einziges Mal geniest hat. Vielen Dank übrigens, dass du auf Stanley aufgepasst hast. Das war ausgesprochen nett von dir. Hat er sich gut benommen?«
    »Er war ganz

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