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Tanz auf dem Regenbogen

Tanz auf dem Regenbogen

Titel: Tanz auf dem Regenbogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinky Friedman
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verschwunden.«
    »Wie ist das passiert? Und wann?«
    »Alles was ich weiß ist, daß er vor drei Nächten am Strand von Waikiki verschwunden ist und daß seitdem keiner mehr etwas von ihm gesehen oder gehört hat.«
    »Klingt nicht gut. Wenn er ertrunken wäre, wie lange würde es dauern, bis die Flut ihn an Land spülen würde?«
    »Wie viele Schwellen liegen unter den Schienen, Murray? Wie viele Sterne stehen am Himmel? Wie zum Teufel soll ich das wissen? Glaubst du, ein Typ, der in New York City Fahrrad fährt, der einzige Mieter in seinem Haus ist und sich standhaft weigert, Miteigentümer zu werden, den Typen, der die Pizzeria an der Ecke betreibt, seine Steuererklärung machen läßt, hat genug gesunden Menschenverstand, um nicht auf Hawaii zu ertrinken?«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob es das trifft, aber das sind schreckliche Neuigkeiten. Was wirst du machen?«
    »Was kann ich machen? Wir überprüfen die Strände, Krankenhäuser und Hotels, und die Leichenhalle. Wenn er nicht verdammt schnell wieder auftaucht, setz’ ich mich ins nächste Flugzeug und klatsche Plakate von McGovern überallhin. Ich weiß nicht, was ich sonst noch tun kann…«
    »Ich weiß nicht, ob diese Plakatgeschichte hinhaut, die Leute haben eine bestimmte Vorstellung im Kopf und können das, was direkt vor ihrer Nase ist, nicht sehen. Ich zum Beispiel werde ständig angesprochen, und dann erzählen mir die Leute, wie großartig ich in Gandhi war, aber bei Gandhi hab ich gar nicht mitgespielt. Das war Ben Kingsley. Ich habe sogar Autogramme mit der Unterschrift ›F. Ben Kingsley‹ gegeben, weil die Leute mir nicht glauben wollten.«
    »O.k. ich muß jetzt in die Hufe kommen. Ich kann nicht hier rumsitzen und Strickschriften austauschen. Was weißt du über Gedächtnisverlust, Murray?«
    »Nicht viel«, sagte Abraham, »Ben Kingsley hat keine Filme über Amnesie gedreht.«
    Eine halbe Stunde später, nachdem ich meinen alten lila Bademantel angelegt, der Katze feuchtes, zartes Gourmethuhn in Stückchen gegeben und sie es ostentativ ignoriert hatte, und nachdem ich meine alte JFK Pfeife für eine lange schlaflose Nacht geholt hatte, klingelten die Telefone. »Das ist bestimmt Hoover«, und er war es auch. Leider konnte auch er nicht viel Licht in das bringen, was sich zu einer äußerst unguten Situation auswuchs. Alles, was getan werden konnte, wurde getan. Von McGovern keine Spur.
    »Die gute Nachricht«, sagte Hoover, »soweit man davon sprechen kann, ist, daß seine Leiche noch nicht am Strand angespült wurde. Die schlechte ist, daß die Bullen nur so tun, als ob sie etwas täten, eigentlich haben sie überhaupt keinen Anhaltspunkt.«
    »Was ist, wenn McGovern mit Gedächtnisverlust durch die Gegend spaziert? Vielleicht hat er, als du gerade weggeschaut hast, versucht, seinen Kopf gegen das Surfboard des Duke zu stoßen. Wenn er nicht ertrunken ist, sollten sie dazu fähig sein, ihn zu finden.«
    »Nicht diese Bullen. Die sitzen in ihren Streifenwagen, trinken Kona Kaffee und essen Malasadas. Ich bin an ihnen dran geblieben, aber es gestaltet sich ziemlich schwierig, in einem tropischen Paradies nachhaltige Aktivitäten bei einem Vermißte-Person-Fall zu generieren.«
    »Was ist mit Hawaii Fünf-Null? Gibt es nicht so eine Spezialeinheit wie die? Ich hab zwar im National Enquirer gelesen, daß Jack Lord Alzheimer hat…«
    »Supernummer«, Hoover kicherte düster, »ein Alzheimerkranker auf der Suche nach einem Amnesieopfer.«
    »Vielleicht ist Jack Lord auch schon tot.«
    »Das würde es ihm natürlich noch mehr erschweren, die Untersuchung durchzuführen. Warum kommst du nicht her? Du hast Willie Nelson gefunden, als er vermißt war, vielleicht findest du auch McGovern.«
    »Willie hat mir zumindest ein paar Anhaltspunkte hinterlassen.«
    »McGovern vielleicht auch. Warum schiebst du deinen Arsch nicht hier rüber, Kinkyhead?«
    Das war eine gute Frage und sie verdiente eine Antwort. Mehr noch, es bedurfte meines sofortigen Engagements, wenn ich noch irgendeine Chance haben wollte, meinen irischen Lieblingspoeten lebend wiederzufinden.
    »Ein Freund muß tun, was ein Freund tun muß«, sagte ich zu der Katze während ich den braunen Lederkoffer nahm, den Stephanie in glücklicheren Zeiten unter Nutzung meiner Kreditkarte aus einem Katalog für mich bestellt hatte.
    Die Katze schlug wild mit dem Schwanz und ihre Augen blinkten gelb, dann grün. Offenkundig schien sie meiner Behauptung nicht beizupflichten. Ihrer Meinung nach war

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