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Tanz auf dem Regenbogen

Tanz auf dem Regenbogen

Titel: Tanz auf dem Regenbogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kinky Friedman
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Vielleicht würde ich am Ende wirklich derjenige sein, der ihn fand.
    »Oh, Gott!« sagte Stephanie, »das ist echt zu viel, Friedman. McGovern hat das Glück der Iren an seiner Seite. Außerdem hast du noch jeden dämlichen Fall, in den du dich eingemischt hast, erfolgreich gelöst. Natürlich meistens mit meiner Hilfe und unter meiner Leitung.«
    »Wie dem auch sei«, sagte McCall und versprühte noch etwas mehr irritierenden, freundlichen Optimismus, »sogar die Person, die dich angerufen hat, hat keinerlei Gefahr für McGovern signalisiert. Sie sagte ›Bleib locker‹. Also teilt uns sogar der mutmaßliche Entführer mit, daß wir uns keine Sorgen machen sollen.«
    »Ja«, sagte ich, »aber ihr überseht beide die Man-In-Trouble-Hotline, ein genau für solche Fälle von McGovern und mir etabliertes System. McGoverns eigene Worte stehen in absolutem Widerspruch zu der ›Bleib locker‹-Begrüßung. Ich habe noch seine Stimme im Ohr, wie er verzweifelt, fast flehend ›MIT-MIT-MIT!!!‹sagt.«
    »Vielleicht ist ihm ja der Wodka ausgegangen«, sagte Stephanie.

 
    12
     
     
     
    Die Stimmung in dem schlanken kleinen Flugzeug war erheblich gestiegen, als das satte grüne Äußere der schönsten Inselkette der Welt in Sicht kam. Schließlich, dachte ich, gab es noch andere Erklärungen für das aufgetretene Phänomen. Diese Erklärungen waren zwar langwierig, aber durchaus nicht tragisch. Vielleicht war McGovern betrunken an einem Strand bewußtlos geworden und man hatte ihn als neues Mitglied einer homosexuellen, nudistischen New Age Kommune, die in den Regenwäldern von Kauai wohnte, requiriert. Nachdem er dann Nudist geworden war, war er Hoovers Telefonnummer verlustig gegangen und daher konnte er auch nicht anrufen. Vielleicht war Lono der New Age Name, den sie ihm gegeben hatten. Ebenso gut war es möglich, daß McGovern eine ganze Reihe farbenfroher, harmlos aussehender tropischer Schirmchendrinks genommen hatte, von denen man erst fast nichts merkt und die einen dann ganz schnell dahin befördern, wo keine Busse mehr fahren. Im Zuge dessen hatte er den Zettel mit Hoovers Telefonnummer getrunken. Oder er wollte nicht zu Hoover gehen, weil er eine Braut kennengelernt und beschlossen hatte, ein blaues Wochenende mitten in der Woche zu verbringen. Er konnte irgendwo nahe des Strands in Honolulu und genau in diesem Moment in den Armen einer fälligen, bulgarischen Masseuse in leidenschaftlicher Umarmung eingeklemmt sein. Wie Rambam mal festgestellt hatte:
    »Deswegen hat Gott Hotels erschaffen.«
    »Ursprünglich hießen sie Sandwich Inseln«, sagte McCall, während wir alle auf eine Galaxie von üppigen grünen Sternen in einem blauen Universum herabblickten. »Benannt nach dem Earl of Sandwich.«
    »Blöder Name«, sagte Stephanie.
    »Blöde Welt«, sagte ich. »Imus hat mir mal gesagt, das wäre der Grund gewesen, warum er so spät geheiratet hatte. Er konnte sich sein Sandwich selbst machen.«
    »Was mehr ist, als man von dir behaupten kann«, sagte Stephanie.
    »Warum hast du eigentlich noch nicht geheiratet«, fragte McCall. »Du hättest schon lange aus einem glücklichen Burschen einen jammernden, quengelnden, rülpsenden, mürrischen, unangenehmen jüdischen Ehemann machen können.«
    »Ha«, sagte ich, »der häßliche Kopf des Antisemitismus erhebt sich wieder.«
    »Das sollte besser der einzige häßliche Kopf bleiben, der sich hier erhebt«, sagte Stephanie plötzlich sensibilisiert. »Warum gibst du nicht endlich zu, daß du eine verkappte Schwulette bist?«
    »Ich werde vermutlich eines Tages noch eine rasende Transe, wenn du mich nicht heiratest.«
    »Schnauze, Friedman! Hör auf, in Anwesenheit von Baby und Thisbe perverse Sachen zu sagen. Ihr Süßen, es tut Onkel Kinky leid. Er wollte keine schlimmen Dinge sagen. Du kannst Mammi heiraten, Onkel Kinky«, sagte Stephanie, die Baby Savannah vor sich hielt und wie ein schlechter Bauchredner mit gequetschter, dünner Stimme sprach. »Aber zuerst mußt du versprechen, ihr immer zu gehorchen, dann brauchst du soviel Geld wie McCall sowie eine Persönlichkeitstransplantation, und du mußt McGovern finden.«
    »Also besteht noch Hoffnung«, sagte ich.
    »Es ist eine verrückte Welt«, sagte Stephanie.
    Das kleine Flugzeug streifte im Sturzflug auf den kleinen Privatflughafen fast die Palmen. McCall und ich schlossen gerade unsere Gurte, als der Bauchredner wieder mit Baby Savannahs schrillen Protesten loslegte.
    »Mammi, Mammi, schau mal, da ist ein

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