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Tanz der Engel

Tanz der Engel

Titel: Tanz der Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Itterheim , Diana
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behandelte mich wie einen entarteten Engel ?!
    »Wie viel von meiner Schattenseite siehst du?«
    »Wann?«, fragte Christopher vorsichtig.
    »Wenn du mir in die Augen siehst.«
    »Das kommt darauf an«, wich er aus.
    »Nur zu, oder interessiert es dich nicht, was ich bei dir sehe?«
    Mein Köder passte. Christophers Pupillen weiteten sich für einen kurzen Moment, ehe er antwortete. »Wenn deine Augen von zartem Schokoladenbraun zu Schwarz wechseln und die winzigen honigbraunen Sprenkel sich verflüchtigen, kann ich deinen Schatten fühlen.«
    »Und sehen?«
    »Nur wenn du dich verwandelst.«
    Erleichtert atmete ich auf, da ich Schlimmeres befürchtet hatte.
    »Und du? Was ist mit dir?« Christopher ließ mich nicht entkommen. »Was siehst du?«
    »Deine Klauen, wenn du sie belebst.«
    »Was noch?«
    »Deine Augen. Aber sie leuchteten schon immer jadegrün, wenn du sauer auf mich bist.«
    Aron wandte sich ab, damit Christopher sein Grinsen nicht bemerkte.
    »Und sonst noch etwas?« Christopher kam näher. Seine Engelsseele berührte mich – und nicht nur sie. Ich sah auch den dunklen, bedrohlichen Teil in ihm. Doch er erschreckte mich nicht. Es war nicht das erste Mal, dass ich sein Wesen begriff.
    »Nichts, was ich nicht schon als Mensch kennengelernt hätte«, erwiderte ich selbstsicher.
    Christopher entspannte sich, während ich zum Gegenschlag ausholte.
    »Wie oft muss ich dir noch beweisen, dass ich mich nicht vor dir fürchte, bis du mir endlich glaubst?!«
    »Oft«, antwortete er. »Das nächste Mal schon heute.«

Kapitel 25
Engelsleuchten
    C hristophers Lippen streiften mein Gesicht. Ich schloss die Augen. Gleich würde er mich küssen – nicht weil er mich liebte, sondern da ich lernen sollte, mich ihm zu widersetzen. Eigenartiger konnte ein Kuss wohl kaum sein. Einerseits sehnte ich mich danach, andererseits fürchtete ich mich davor.
    Mein Widerstand brach im selben Moment, als Christophers Mund sich auf meinen legte. Mit Höchstgeschwindigkeit strömte ihm die Energie meiner Engelsseele entgegen. Christopher brach das Experiment augenblicklich ab, um zu verhindern, dass ich das Bewusstsein verlor.
    »Lynn! Du sollst dich zur Wehr setzen!« Während Christopher mich anfuhr, fiel Aron vor Lachen fast vom Hocker – offenbar hatte er heute seinen lustigen Tag.
    »Vielleicht solltest du ihr vorher eine runterhauen, sonst wird das nichts mit dem Widerstand beim Küssen«, gluckste Aron.
    Christopher warf ihm einen verärgerten Blick zu, bevor er sich wieder mir zuwandte. »Noch mal!«
    Ich nickte – und verlor mich erneut in seiner berauschenden Engelsseele.
    Christopher vermied es, mich anzuschauen. Er war wütend. Auf mich, weil ich ihm nicht widerstehen konnte, und auf sich, da ihm das insgeheim gefiel, er aber, wenn er keine Lösung fand, weder seine Wettschulden begleichen noch mir meinen Weihnachtswunsch erfüllen konnte.
    Er änderte seine Taktik. Schon bevor Christopher seinen neuen Plan in die Tat umsetzte, kroch mir die Angst den Rückenempor. Die feinen Härchen in meinem Nacken stellten sich auf, als er mich berührte und ich die eisige Kälte fühlte, die von ihm ausging.
    Christophers Klauenhände hielten mich fest, während sein Mund sich auf meinen presste. Ich zitterte am ganzen Leib. Obwohl ich wusste, warum er seine Klauen benutzte, bekam ich Panik. Mein Widerstand erwachte, als ich den Sog in meinem Inneren fühlte. Angewidert stemmte ich mich gegen Christophers Macht und hielt meine Energie fest, um sie vor ihm zu schützen. Er ließ nicht locker, forderte mich weiter heraus, bis ich ihm nichts mehr entgegensetzen konnte. Erst dann gab er mich frei.
    Völlig erschöpft sackte ich zusammen, doch anstatt Christopher wegzustoßen, klammerte ich mich an ihm fest. Die Sehnsucht nach seiner Wärme war stärker als mein Abscheu und besiegte die Angst vor seinen Monsterkrallen. Er hielt mich fest, schaukelte mich sanft in seinen Armen, bis ich mich wieder beruhigt hatte, und wischte mir mit seinen Fingern die Tränen aus dem Gesicht.
    Aron verschwand und schenkte uns ein paar Minuten Zweisamkeit. Er kam mit dem Frühstück zurück. Das Grinsen war ihm vergangen. Christophers Schattenseite zu sehen beunruhigte auch einen erfahrenen Engel wie ihn.
    Christopher blieb geduldig, er ließ mir Zeit, mich zu sammeln. Bevor er erneut Hand an mich legte, erklärte er mir, was er vorhatte.
    »Da du mir offenbar nur widerstehen kannst, wenn ich zum Monster werde, entziehe ich als Nächstes deinen

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