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Tanz der Hexen

Tanz der Hexen

Titel: Tanz der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Rice
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Schritten nachzusetzen. Michael stieß Aaron zurück und aus dem Weg, um ihm nachzulaufen. Er schob Stolov hart beiseite und verpaßte Norgan einen wütenden Schwinger, so daß der Mann zusammenklappte und zu Boden
    ging-
    Lasher war stehen geblieben. Wie angewurzelt stand das Wesen da und starrte in den vorderen Teil des Hauses. Und wieder sah Michael die Gestalt Juliens, umrahmt von der großen schlüssellochförmigen Haustür. Ruhig, lächelnd, mit verschränkten Armen wie kurz zuvor.
    Michael stürzte sich auf Lasher, aber dieser tänzelte zur Seite, vollführte eine Pirouette und lief dann die Treppe hinauf.
    Michael war dicht hinter ihm; keuchend streckte er die Hände aus und verfehlte um Haaresbreite den Saum der schwarzen Soutane, die Ferse des schwarzen Lederschuhs. Er hörte Stolovs Ruf dicht hinter sich, fühlte Stolovs Hand auf seiner Schulter.
    Und oben auf der Treppe, auf dem Absatz vor der Tür zum hinteren Teil des Hauses, stand wiederum Julien und versperrte den Weg. Lasher sah ihn und fuhr zurück, daß er fast gestürzt wäre; dann rannte er den Korridor im ersten Stock hinunter zur nächsten Treppe und von dort hinauf in den zweiten.
    »Loslassen!« rief Michael und stieß Stolov von sich.
    »Nein, Sie werden ihn nicht töten. Sie werden es nicht tun.«
    Michael fuhr herum, und sein Arm zuckte in einem sprichwörtlichen linken Haken herauf, seine Knöchel trafen das Kinn des Mannes, und dieser flog rücklings die ganze steile Treppe hinunter.
    Eine Sekunde lang starrte er in entsetzlicher Reue zu Stolovs verdrehter Gestalt hinunter, die zerschmettert dort unten auf dem Boden lag.
    Aber Lasher hatte sich unterdessen in Sicherheit gebracht; er hatte das Schlafzimmer im zweiten Stock erreicht, und Michael hörte, wie er den Riegel vorschob.
    Michael stürzte ihm nach, die Treppe hinauf, und schlug mit beiden Fäusten gegen die Tür. Er rannte mit der Schulter dagegen, einmal, zweimal, und dann wich er zurück und trat mit aller Kraft gegen das Holz, so daß es splitternd aus dem Schloß krachte.
    Dünne Musik erklang aus dem kleinen Grammophon. Das Fenster zum Verandadach stand offen.
    »Nein, Michael, um der Liebe Gottes willen. Nein. Tu mir nichts«, wisperte Lasher. »Was habe ich denn getan, außer daß ich leben wollte?«
    »Du hast mein Kind ermordet, das hast du getan«, antwortete Michael. »Du hast meine Frau am Rande des Todes zurückgelassen. Du hast das lebendige Fleisch meines Kindes genommen und deinem Willen unterjocht, deinem dunklen Willen – das hast du getan. Du hast meine Frau ermordet, du hast sie zerstört, wie du ihre Mutter zerstört hast und die Mutter ihrer Mutter und all die anderen Frauen. Dich töten! Ich werde dich mit Vergnügen töten! Für den Hl. Franziskus werde ich dich töten. Für den Hl. Michael. Für die Selige Jungfrau und für das Christkind, das du so liebst!«
    Michael rammte Lasher die rechte Faust ins Gesicht. Lasher fing den Schlag auf, taumelte seitwärts und tanzte plötzlich in weitem Kreis um Michael herum. Blut strömte ihm aus der Nase.
    »Gott, nein, tu es nicht, tu es nicht.«
    »Fleisch wolltest du sein? Nun, jetzt bist du Fleisch, und jetzt weißt du, was passiert, wenn Fleisch stirbt.«
    »Aber das weiß ich doch schon, Gott steh mir bei!« schrie Lasher.
    Als Michael sich von neuem auf ihn stürzte, trat Lasher ihm heftig gegen das Bein und schleuderte ihn mit einem Faustschlag gegen die Wand zurück. Michael war verblüfft, denn der Schlag kam von einem langen, schmalen Arm, der so schwächlich aussah und es offenbar nicht war.
    Er rappelte sich auf. Ihm war schwindlig. Der Schmerz war wieder da. Nein. Noch nicht. »Verdammt sollst du sein«, murmelte er, »verdammt, daß du solche Kräfte hast, aber diesmal werden sie nicht genügen.«
    Er schlug nach der Kreatur, aber sie wich dem Schlag mit ausgreifendem Schritt und anmutiger Verneigung aus. Und wieder ballte sich die fahle Faust und traf krachend gegen Michaels Kiefer, ehe er sich ducken oder schützend den rechten Arm hochreißen konnte.
    »Michael, der Hammer!« sagte Julien.
    Der Hammer. Auf dem Sims des offenen Fensters. Der Hammer, mit dem er in jener Nacht das Haus nach einem Einbrecher durchsucht hatte, nur um im Dunkeln Julien zu finden! Er stürzte sich darauf, packte ihn beim Griff, drehte ihn um und hielt ihn mit beiden Händen hoch. Er stürmte der Kreatur entgegen und ließ ihr den Hammer mit der scharfen Seite in den Schädel niederfahren.
    Durch das Haar, durch die zarte

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