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Tanz der Kakerlaken

Tanz der Kakerlaken

Titel: Tanz der Kakerlaken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald Harrington
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sagte er sanft. Er blieb stehen. Er umschlang ihre Schnüffelruten fast spielerisch mit den seinen. »Tish, Liebling, ich würde niemals auf den Gedanken kommen, alleine zu gehen, ohne dich. Lieber würde ich in Stay More bleiben, wenn du nicht mit mir gehen willst.« Er sah ihr von ganz nahm in die Augen und fügte hinzu: »Du wirst doch mit mir gehn, oder?«
    »Wieso, Archibald Tichborne, du hast mir ja bisher nicht einmal einen Heiratsantrag gemacht«, sagte sie.
    »Was meinst du, was ich gerade in diesem Moment tue?« fragte er.
    »Davon hab' ich nichts gehört«, sagte sie.
    »Zwing mich nicht, es in Worte zu fassen«, protestierte er. »Ich kann mich nicht einfach hinstellen und von Heirat reden.«
    »Warum nicht?«
    »Nun … es ist nicht … nicht männlich.«
    »Männlich?« Sie fragte sich, ob er männlich auf die Art und Weise meinte, wie Lawrence Brace es war.
    »Ah, zum Kuckuck nochmal«, beklagte er sich und kickte mit dem einen Vorderkrabbler ein paar Kieselsteine weg. »Du weißt, was ich meine«, sagte er trotzig. »Es paßt nicht, wenn ich vor dir auf die Knie falle und dir einen Antrag mache, wie es die Leute früher getan haben.«
    »Wie machen's die Leute denn heutzutage?« fragte sie sich laut.
    »Sie werden einfach ein Paar«, sagte er.
    »Und wie machen sie das?« fragte sie unschuldig.
    »Nun, sie suchen sich einen Priester, und der führt die Zeremonie durch.«
    »Der einzige Priester ist dein Vater«, wandte sie ein.
    »Genau«, sagte er. »Und da drüben ist er!«
    Ihr Weg hatte sie schließlich zum Vorgarten des Parthenon geführt, genau an den Punkt zurück, wo die Prozession des Pfeils ihren Anfang genommen hatte, doch nun: Statt daß die Frau in Ihrem Schaukelstuhl auf der Veranda saß, wurde die Veranda jetzt von Bruder Tichborne beherrscht, der an ihrem Rand hockte, als gehörte sie ihm ganz allein, und neben ihm hockte Tishs eigene Mutter! Hinter ihnen im Schatten waren drei Diakone der Kirche, die Brüder Sizemore, Ledbetter und Stapleton, zu sehen.
    »Mama!« rief Tish freudig aus und rannte die Stufen hoch, um sie zu begrüßen.
    »Papa!« rief Archy und rannte direkt hinter Tish los, überholte sie und war der erste, der seinen Elternteil umarmte. »Ich wußte nicht, ob du ertrunken bist oder was!« sagte Archy zu seinem Vater.
    »Ich wußte nicht, ob du ertrunken bist oder was!« sagte Tish zu ihrer Mutter.
    »Und ich hatte ja keine Ahnung, wo und ob du nicht selbst ertrunken bist«, sagte Josie zu ihrer Tochter. Dann fragte sie: »Wo sind deine Geschwister?«
    Tish ließ den Kopf hängen. »Jubal und die sind unten im Heiligen Haus«, berichtete sie. »Einige von ihnen. Es sind nicht mehr als einunddreißig übrig, Mama. Unser Haus ist bei der Flut weggespült worden, und wir haben Julie verloren und Japhet, Jenny, Jick, June, Jay, Jill, Jock, Jarvis, Jewel, Jayne, Junior …«
    »Schon gut«, unterbrach Josie sie und verkündete feierlich: »Es gibt schlimmere Neuigkeiten. Wir alle haben deinen Vater verloren.«
    »Nein!« rief Tish und blickte ihrer Mutter ins Gesicht, um diese bittere Wahrheit bestätigt zu sehen, aber ihre Mutter schlug die Augen nieder. Tish sah den Prediger an, der mit ernster Miene nickte.
    »Die Frau hat ihn vernichtet«, erklärte Bruder Tichborne. »Sie hat ihn gewestert und ihn zusammen mit dem Müll weggeworfen. Ich hab's mit meinen eigenen Augen gesehn. Lasset uns beten«, setzte er automatisch hinzu und senkte seinen Kopf zum Gebet, hob ihn aber augenblicklich wieder. »Moment mal. Wir haben niemanden, zu dem wir beten können. Der Mann ist im Westen, oder?« Er blickte seinen Sohn an.
    »Sie wissen es nicht«, sagte Archy und berichtete seinem Vater von den jüngsten Ereignissen im Heiligen Haus. »Habt ihr denn den Pfeil nicht gesehen? Habt ihr nicht die Große Weiße Maus gesehn?« fragte er seinen Vater, die Diakone und Josie.
    »Pfeil?« sagten sie. »Maus?« sagten sie. Archy erklärte es ihnen. Archys Vater schien über die Neuigkeit, daß Junker Hank noch im Osten war, beunruhigt zu sein.
    »Dad, hast du nicht die Glocke läuten hören?« schloß Archy seinen Bericht. »Als die Glocke läutete, kamen von überall aus den Bergen Menschen herunter ins Heilige Haus, um den Mann zu holen und Ihn in das Haus Pital zu bringen. Es ist genauso, wie ich's dir gesagt hab, Dad, es gibt nicht nur einen Mann, sondern unheimlich viele. Die Welt ist voll von ihnen.«
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte Bruder Tichborne feierlich. »Und von Frauen auch. Und

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