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Tanz der Sinne

Tanz der Sinne

Titel: Tanz der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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seine Reaktion geschickt und antwortete in gleichem Ton: »Wahrscheinlich werden dir jetzt eine Menge neue
    Doppeldeutigkeiten auffallen. Unsere Sprache ist voll davon.«
    Kit hatte nie geahnt, daß Leidenschaft so spielerisch sein konnte. Sie beherrschte die Kunst, ihn mit einem Rollen ihrer Hüften zu entflammen und ihn durch ihre Reglosigkeit am Rande der Erfüllung zittern zu lassen. Sie entdeckte, daß sie sich wie eine Dirne aufführen konnte, und er genoß ihre Schamlosigkeit. Und sie erstickte beinahe vor Gelächter, als er keuchte: »Riecht es nicht verbrannt? Ich glaube, wir versengen die Laken.«
    Aber ihre Heiterkeit verging rasch wieder. In den nächsten vierundzwanzig Stunden würde alles anders werden. So Gott wollte, würde ihre Schwester frei sein, aber der Preis dafür war vielleicht, daß sie nie wieder so mit Lucien zusammen sein würde. Und dann war da noch die Gefahr, echte, greifbare Gefahr, sie fühlte, wie sie sich um Kira legte wie dichter Londoner Nebel.
    Mit plötzlicher Hast nutzte sie ihre neuentdeckten Fähigkeiten, um sie beide zum Höhepunkt zu bringen. Im Sturm der Erfüllung gab es weder Angst noch Bedauern.
    Die Kur hielt nicht an. Als sie hinterher keuchend in seinen Armen lag, war es fast unmöglich, die Melancholie, die in ihren Adern klopfte, zu verbergen. Nie wieder, nie wieder, nie wieder.
    Lucien starrte an die Decke. Er fühlte Kits Herzschlag ebenso deutlich wie sie. Sie lag dicht an ihn geschmiegt, sie hatten sich gerade mit sengender Intensität geliebt. Warum hatte er nur das Gefühl, daß sie sich wortlos von ihm verabschiedete?
    Je näher sie Kira kamen, desto mehr entfernte Kit sich von ihm; das war blendend klar geworden, als sie miteinander geschlafen hatten. Das logische Ergebnis war, daß er Kit, wenn sie Kira gefunden hatten, ganz verlieren würde.
    Anfangs war er zuversichtlich gewesen, daß ihre körperliche Intimität sie immer enger aneinanderbinden würde, aber das stimmte nicht mehr. Obwohl er nicht bezweifelte, daß er sie zu einer Hochzeit überreden konnte -Dankbarkeit war eine mächtige Waffe, und er war ein Meister der subtilen Manipulation –, war er nicht mehr davon überzeugt, daß eine Ehe mit ihr ihm geben würde, wonach er sich sehnte.
    Er war von gar nichts mehr überzeugt.
    Es war eine Erlösung, als Kit zu sprechen begann.
    »Ich habe das schreckliche Gefühl, daß es schwieriger sein wird, sie zu befreien, als du denkst. Michael hat gesagt, daß es Wächter gibt, erinnerst du dich? Es wird gefährlich, Lucien.«
    Dankbar, zu weltlicheren Themen zurückkehren zu können, sagte er: »Wieviele Wächter kann es schon geben? Wir haben schließlich nicht vor, eine Stadt zu belagern. Der Entführer ist nichts weiter als ein reicher, perverser Mann. Vermutlich gibt es einen einzigen Wachtposten, höchstens zwei oder drei.« Er zuckte die Achseln. »Selbst wenn es ein halbes Dutzend ist, und das glaube ich nicht, gewinnen wir, weil Michael bei uns ist.«
    »Ich staune immer wieder, daß er sein Leben aufs Spiel setzt, wo das Ergebnis überhaupt keine Rolle für ihn spielt. Jason und ich lieben Kira, und du tust es um meinetwillen« – Kit gab ihm einen flüchtigen Kuß – »und dafür bin ich dir unendlich dankbar, aber Michael handelt aus Freundschaft zu dir und aus der Güte seines Herzens. Das sind ziemlich abstrakte Beweggründe.«
    »Ich vermute, daß er froh ist, seine kriegerischen Fähigkeiten für eine so gute Sache einzusetzen.
    Er hätte einen großartigen Ritter abgegeben.«
    »Der Drachen erschlägt und Jungfrauen in Not rettet?«
    »Genau.« Lucien schlang einen Arm um ihre Taille, um sie etwas länger zu halten.
    Aber die Zeit drängte. Kit setzte sich auf. »Wenn wir uns beeilen, erwischen wir Lord Ives vielleicht noch bei Cleo.«
    »Leben sie zusammen?«
    »Beinahe.« Sie lächelte ein wenig. »Er möchte sie in einem größeren, komfortableren Haus unterbringen, aber sie weigert sich. Sie sagt, sie ist lieber ihr eigener Herr als nur die Mätresse eines Lords. Es ist komisch; sie meint es wirklich ernst, aber womöglich endet es damit, daß er um ihre Hand anhält, um sie nicht zu verlieren.«
    »Es wäre nicht das erstemal, daß ein Lord sich seine Lady aus dem Theater holt«, stellte Lucien fest. »Ich habe gehört, wie er von ihr spricht. Sie scheinen sehr gut zusammenzupassen.« Er verlor das Interesse an diesem Thema, ergriff Kits Hand und drückte einen Kuß in ihre Handfläche. »In vierundzwanzig Stunden werden wir Kiras

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