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Tanz der Sinne

Tanz der Sinne

Titel: Tanz der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Mörder. Mit steinerner Miene ließ er die Pistole fallen.
    Im selben Augenblick entdeckte er huschende Schatten auf der gegenüberliegenden Galerie. Er sah hin, ohne den Kopf zu bewegen, und erkannte Michael und Jason, die aus einem Seiteneingang kamen. Michael überblickte die Situation mit einem raschen Blick, hob seinen Karabiner und zielte auf Harford. Dann sah er zu Lucien hin und wartete auf sein Zeichen.
    Wenn Michael schoß, war Harford ein toter Mann.
    Aber Lucien würde seine Waffe wieder aufheben und sich selbst um Mace kümmern müssen, denn Jason war zu weit weg, um mit seiner Pistole genau zielen zu können. Es war riskant – aber nicht so riskant, wie Kit in den Händen dieser beiden Irren zu lassen.
    Sobald die Schießerei angefangen hatte, war alles möglich. Gott sei Dank hatte Kit die Intelligenz und den Mut, schnell zu reagieren. Mit wütender Konzentration bemühte Lucien sich, ihr eine stillschweigende Warnung zukommen zu lassen.
    Sie starrte ihn aschfahl an, aber er glaubte, in ihren stumpfen Augen so etwas wie Verstehen zu lesen.

    Mit einem Stoßgebet, daß Michaels Kugel ihr Ziel nicht verfehlte, sah Lucien auf und nickte leicht.
    Krachend ging der Karabiner los. Gleichzeitig bückte Lucien sich nach seiner Pistole. Roderick Harford schrie auf und drehte sich um sich selbst.
    Dann brach er zusammen. Einen
    Sekundenbruchteil, ehe er fiel, drehte Kit sich weg, bevor sein Messer ihr die Kehle durchschneiden konnte.
    Ohne aufzustehen, schoß Lucien auf Mace, aber der Moment, den er brauchte, um die Waffe zu ergreifen, gab dem anderen Mann Gelegenheit, sich in Sicherheit zu bringen. Mace duckte sich hinter den steinernen Altar, der ihn vor beiden Angreifern schützte.
    Bevor Lucien neu laden konnte, hörte er Kira schreien. »Kit!«
    In seiner Sorge um Kit hatte er ihre Schwester vergessen. Jetzt stürmte Kira in den Raum. Er sah auf und entdeckte, daß sie nur wenige Meter entfernt war und mit besessener Miene auf ihre Schwester zulief.
    Kit fuhr herum und starrte ihre Schwester an.
    »Kira!«
    Aufgrund seiner eigenen Erfahrung mit dem engen Band, das zwischen Zwillingen bestand, erriet Lucien, daß für die beiden der Drang zusammenzusein in diesem Moment wichtiger war als alles andere. Der Rest der Welt war für die beiden verschwunden.
    Aber trotzdem war er überrascht, als sie anfingen, auf einander zuzulaufen. Kira ließ ihre Peitsche und ihr Nerzcape fallen und warf sich mitten unter die waffenschwingenden Krieger. Sie wich dem Schwert aus, aber Lucien hielt den Atem an, als er sah, daß sie sich im Bereich der Streitaxt befand.
    Sie warf sich auf den Boden und glitt darunter hindurch. Einen Augenblick lang sah es so aus, als würde die Axt ihr das Rückgrat zertrümmern, aber sie war gerade schlank genug, um unversehrt zu bleiben.
    So weit, so gut, aber das Krummschwert würde sie sicher treffen. Er hob die Peitsche auf, die sie hatte fallen lassen, und holte mit aller Kraft aus.
    Der Riemen wand sich um den Arm des mechanischen Türken. Die dampfbetriebene Maschine riß Lucien beinah um, aber er stemmte sich mit aller Kraft dagegen. Mit metallischem Kreischen drehte der Arm sich in seiner Metallfassung und wurde gerade lange genug aufgehalten, um Kira durchzulassen.
    Während Kira ihren grausigen Spießrutenlauf absolvierte, wich Kit Nunfield aus, der versuchte, sie zu packen. Gleichzeitig kämpfte sie mit ihren Fesseln. Sie befreite sich gerade rechtzeitig, um ihrer Schwester in die Arme zu sinken. Sie umklammerten einander und standen eng umschlungen inmitten des sie umgebenden Chaos.
    Nunfield hob seine Pistole und zielte auf die beiden Frauen, das Gesicht verzerrt vor bösartiger Wut. Hastig begann Lucien, seine Waffe neu zu laden, mit einem Stoßgebet, daß Nunfields erster Schuß danebenging.
    Er wurde von einer Bewegung auf der Galerie abgelenkt. Er blickte auf und sah, wie Jason Travers das Seil packte, das von der Galerie zu dem riesigen Kronleuchter führte. Mit diesem Seil konnte der Kronleuchter von der Decke herabgelassen werden, aber Jason entdeckte einen neuen, tödlichen Nutzen dafür. Er sprang auf das Geländer und stieß wie ein Adler auf die Männer herab.
    Unter seinem Gewicht sauste der Kronleuchter nach oben und prallte gegen die Decke.
    Flackernde Kerzen regneten auf die schreienden Satansjünger hinunter. Der Kronleuchter stürzte abwärts, als Jason das Seil losließ, und verfehlte Mace um Haaresbreite. Ein Großteil der Kerzen erlosch, als der Kronleuchter zu

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