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Tanz der Sinne

Tanz der Sinne

Titel: Tanz der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Boden ging, und der Raum lag nur noch im flackernden Licht der Scheiterhaufen.
    Sobald Jason unten landete, zückte er seine Pistole und schoß aus nächster Nähe auf Nunfield.
    Noch bevor der andere Mann zu Boden ging, packte Jason den Hebel, der die Figuren in Gang gesetzt hatte. Er riß ihn herum, und die Krieger erstarrten wieder zu harmlosen Götzen.
    In dem unheimlichen Schweigen, das folgte, rief Jason heiser: »Kira?«
    Sie sah auf und keuchte vor Schock. Ihr Gesicht war kalkweiß. Langsam und ungläubig machte sie sich von Kit los und ging auf Jason zu. Sie flüsterte seinen Namen und hob zögernd eine Hand, um ihn zu berühren, so als könne sie nicht glauben, daß er wirklich war. Er hielt sie fest und zog sie voll sehnsüchtiger Inbrunst in seine Arme.
    Mit zuckenden Schultern vergrub sie ihr Gesicht an seiner Brust.
    Lucien sah ihre Wiedervereinigung, während er ins Zentrum des Zirkels rannte, aber seine Aufmerksamkeit galt Mace, der immer noch frei, bewaffnet und gefährlicher denn je war. Mit gezückter Pistole begann Lucien den Altar zu umkreisen. Dann stand er seinem Feind gegenüber.
    »Ich habe Sie gemocht, Strathmore«, sagte Mace mit resignierter Ruhe, als er seine Waffe auf Luciens Herz richtete. »Sie sind beinahe so intelligent wie ich selber. Ein Jammer, daß Sie ein so durchschnittlicher Puritaner sind.«
    Lucien, erfahrener als sein Gegner, verschwendete keine Zeit auf Reden. Er schoß und warf sich gleichzeitig zur Seite. Seine Pistole versagte. Maces Waffe versagte nicht, aber Luciens Ausweichmanöver rettete ihn. Die Kugel pfiff harmlos an seinem rechten Ohr vorbei.
    Mit einem wilden Fluch griff Mace nach seinem Messer. Lucien kämpfte darum, sein Gleichgewicht wiederzufinden, mußte aber feststellen, daß er sich wieder einmal seinen verdammten Knöchel verrenkt hatte. Er sank in die Knie, und der andere Mann drang mit blitzendem Dolch auf ihn ein.
    Aus dem Augenwinkel sah er, wie Kira sich von Jason losmachte. Sie hob die Pistole, die Lucien ihr gegeben hatte – wo zum Teufel hatte sie sie versteckt? – und zielte mit wilden Augen auf Mace. Aber als sie abdrückte, waren ihre Hände vollkommen ruhig, und sie zielte genau.
    Ihre Kugel traf Mace mitten in die Brust. Er keuchte überrascht auf und sank dann langsam zu Boden. Sein Blick haftete an Kira. In einem letzten, rauhen Flüstern sagte er: »Du warst die Beste. Ein Jammer…« Dann schloß er die Augen und starb. Die blutige Auseinandersetzung, bei der drei Männer ihr Leben gelassen hatten, hatte kaum zwei Minuten gedauert.
    Kira starrte Mace einen endlosen Augenblick lang an. Wut und Triumph lagen auf ihrem Gesicht, der Triumph einer Frau, die nach einer endlosen Hölle der Hilflosigkeit die Macht in ihre eigenen Hände genommen hatte.
    Allmählich verwandelte sich dieser Ausdruck in Entsetzen. Lucien, der ihre Gefühle erahnte, hinkte zu ihr hin und legte ihr brüderlich einen Arm um die Schultern. »Danke, Kira«, sagte er leise. »Sie sind genau, wie Kit Sie beschrieben hat.« Obwohl er sie erst vor einer halben Stunde kennengelernt hatte, war sie ihm wie eine alte Freundin.
    Er sah sich nach Kit um, als eine neue Gefahr auftauchte. Fast alle überlebenden Jünger starrten das Blutbad entsetzt und ungläubig an.
    Alle außer Lord Chiswick. In der erschreckten Ruhe nach Maces Tod hatte er sich hinter dem Altar versteckt und seine eigene Pistole gezogen.
    Er richtete sie auf Lucien und behielt dabei die Galerie, wo Michael immer noch stand, aufmerksam im Blick. »Sie sind verrückt geworden, Strathmore«, schrie er. »Glauben Sie, wir halten still und lassen uns einfach abschlachten?«
    Leise sagte Lucien: »Weg hier, Kira.« Während sie sich aus der Schußlinie zurückzog, ließ er seine nutzlose Waffe fallen und hob seine Hände, damit Chiswick sehen konnte, daß er unbewaffnet war.
    Hoch über ihnen rannte Michael die Galerie entlang, um eine Stelle zu finden, wo der Altar ihm nicht im Weg war. Aber etwas in Chiswicks Stimme zeigte Lucien, daß der Kampf vorüber war. Er sagte: »Sie halten das hier für ein sinnloses Blutvergießen?«
    Die Pistole in der zitternden Hand, sagte Chiswick mit wenig überzeugender Lässigkeit: »Meine Güte, wir veranstalten hier eine friedliche kleine Orgie, und dann kommen Sie und Ihre Freunde angerannt und fangen an, jeden in Reichweite zu erschießen.«
    Michael erreichte eine Stelle, wo Chiswick in seiner Reichweite war, aber Lucien hob abwehrend die Hand.
    Schroff sagte er zu

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