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Tanz der Sinne

Tanz der Sinne

Titel: Tanz der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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mehr für sie empfand.
    Er entschied, daß er seine Begleiterin für heute genug strapaziert hatte, und begann auf dem Rückweg ein Gespräch über Literatur. Wenn Kathryn entspannt war und ein abstraktes Thema diskutierte, war ihr trockener Humor sehr amüsant.
    Er war in Gedanken versunken, als er sie verließ.
    Auf ihre Art war Kathryn ebenso rätselhaft wie ihre Schwester. Und, wie er wider Willen zugeben mußte, fast ebenso anziehend. Er wollte diesen verborgenen Funken von Leidenschaft zu heller Flamme anfachen. Er wollte ihr Mißtrauen mit Küssen vertreiben und sie hemmungslos zum Lachen bringen. Er wollte…

    Zum Teufel! Er wußte nicht, was er wollte. Nein, das stimmte nicht. Er wollte Kit, und in seiner Enttäuschung übertrug er seine Begierde auf Kits Zwillingsschwester. Natürlich waren die Ähnlichkeiten zwischen den beiden verlockend, aber die Unterschiede waren viel offensichtlicher.
    Beide waren einzigartig, jede mit ihren eigenen Träumen und Ängsten. Sie miteinander zu verschmelzen hieße, ihre eigentliche Natur zu verleugnen.
    Außerdem war Kathryn viel zu prüde für Luciens Geschmack. Das sagte er sich – mehrfach.
    Als er zu Hause ankam, war seine sonst so ausgeglichene Laune miserabel. Er mußte Kristine finden, bevor er völlig die Kontrolle verlor. Leider hatte sein scheinbarer Fortschritt sich als Illusion erwiesen. Er war nicht näher daran, seine Lady Nemesis zu finden, als vor seiner Begegnung mit Kathryn.

    Zwischenspiel

    Die wartete an der Tür auf ihn. Sobald er den Vorraum betrat, versetzte sie ihm einen Peitschenhieb über die Schultern. Er fuhr herum, überrascht und erregt. Heute trug sie jungfräuliches Weiß wie das unschuldige Mädchen, das sie nicht war, und einen weißen Schleier über weichen, künstlichen blonden Locken. Aber ihr Satingewand reichte ihr kaum bis zu den Hüften, und ihre langen Beine steckten in Leder und schwarzer Spitze. »Ihr seid wunderschön heute abend, Gebieterin«, hauchte er.
    »Schweig!« Sie dehnte sich verführerisch, so daß der weiße Satin sich über ihrer Brust spannte.
    »Natürlich bin ich schön, aber ich bin nicht für dich und deinesgleichen, Sklave. Wag nicht, mich zu berühren. Wag nicht, mich anzusehen. Wag nicht, auch nur an mich zu denken.«
    »Ihr seid grausam, Gebieterin«, wimmerte er.
    »Ich kann nicht anders, ich muß an Euch denken, und an die Erfüllung, die es mir bringt, Euch zu dienen.«
    Sie schluckte die Galle, die bei seinen Worten in ihr aufstieg. Als sie ihre Stimme wieder in der Gewalt hatte, fauchte sie: »Unverschämtes Schwein! Du verdienst Strafe für deine Frechheit.
    Komm in mein Verlies.«
    Obwohl er begierig gehorchte, blieb er einen Augenblick bei dem widerlichen mechanischen Spielzeug stehen. Sie hieb ihm mit der Peitsche auf die Finger, um in wieder aufzurütteln.

    In der Mitte des steinernen Gemaches stand ein großer Holzrahmen. Ohne ihn mehr zu berühren als unbedingt nötig, fesselte sie ihn an Hand- und Fußgelenken, so daß er ausgespreizt in dem Rahmen stand.
    Dann hob sie die härteste Peitsche, die sie hatte, und benutzte sie, um ihm die Kleider vom Leib zu reißen. Endloses Üben hatte sie zur Expertin gemacht, und sie beherrschte ihr Werkzeug meisterhaft. Sie wußte genau wieviel Kraft sie brauchte, um Stoff zu zerfetzen, und wieviel mehr, um das Fleisch darunter zu zeichnen – mit einer Schwellung oder mit Blut. Bald blinkte schweißnasse Haut durch die Risse in seiner Kleidung, und Scharlachfarbene Flecken besudelten die Fetzen seines Hemdes.
    Sie beurteilte ihr Vorgehen anhand der Schwellung, die sich unter seinen Hosen abzeichnete. Je mehr sie ihn entblößte, um so heftiger wand er sich in seinen Fesseln, und sein Stöhnen wurde lauter und lauter.
    Erst, als er vollkommen nackt war, versetzte sie ihm den letzten, brutalen Hieb auf den Hintern, der ihn zum Höhepunkt bringen sollte. Er stieß einen langen, tierischen Schrei aus, und seine Hüften pumpten wie rasend, während sein Samen in silbrigem Bogen aus ihm hervorschoß. Dann sank er in sich zusammen und hing schlaff in seinen Fesseln. Nur sein heftiges Atmen verriet, daß er noch am Leben war.
    Sie zog die Peitsche durch ihre zitternden Finger und fragte sich, wie lange es dauern würde, bis er tot war, wenn sie ihm den Lederriemen um die Kehle knotete. Der Impuls war so stark, daß ihr Mund trocken wurde. Sein Gesicht würde rot anlaufen, und er würde verzweifelt um sich schlagen, wenn er merkte, daß es dieses Mal kein

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