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Tanz im Dunkel

Tanz im Dunkel

Titel: Tanz im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlaine Harris
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Kleines. Es ist Tag, also musste er sich in die Falle hauen. Allerdings wollte er dich nicht allein lassen und hat uns auf einen ganzen Stoß Bibeln schwören lassen, dass wir hierbleiben und uns um dich kümmern. Und bevor du uns jetzt für wahre Engel hältst, muss ich dir sagen, dass er uns versprochen hat, ein Ausfallhonorar für die Auftritte zu zahlen, die wir verpassen. Ich meine, ich helfe dir gern und hätte es sowieso getan … Aber ich möchte, dass du Bescheid weißt. Okay?”
    Rue brachte eine Art Nicken zustande, und Megan schien zu verstehen. “Ein Schluck Wasser wäre toll”, krächzte Rue.
    Sofort legte Megan einen Arm auf Rues Rücken, half ihr, sich aufzusetzen und hielt ihr ein Glas mit kaltem Wasser an die Lippen. Rue trank dankbar.
    “Musst du auf die Toilette?”
    “Ja, bitte.”
    Megan half Rue aufzustehen. Erleichtert stellte sie fest, dass sie noch das T-Shirt und die Shorts von gestern Abend anhatte. Sie schlurfte erst auf die Toilette und dann ins Bad, wo sie sich das Gesicht wusch und sich mit einer Zahnbürste, die sie in Zellophan verpackt auf dem Waschbecken fand, die Zähne putzte. Danach fühlte sie sich um einiges wohler und ging schon etwas sichereren Schritts zurück ins Bett.
    “Megan, mir geht es schon besser. Falls du also arbeiten gehen musst …”
    “Bist du dir sicher, Kleines? Ich kann auch bleiben. Ich möchte nicht, dass Sean böse auf mich ist.”
    “Es geht mir gut, wirklich.”
    “Na gut. Es ist jetzt vier Uhr. Sean müsste in zwei Stunden wieder aufwachen. Vielleicht kannst du auch noch ein bisschen schlafen.”
    “Ich werde es versuchen. Vielen Dank, Megan.”
    “Gern geschehen. Bis später.”
    Rue hatte im Badezimmer das Licht angelassen, und nachdem Megan durch den schweren Vorhang das Zimmer verlassen hatte, betrachtete Rue ihren Bettgenossen. Sean lag auf dem Rücken. Sein Haar lag offen auf dem Kopfkissen. Seine Lippen waren leicht geöffnet, die Augen geschlossen, sein Brustkorb reglos. Das Fehlen des winzigen Lebenszeichens – das Heben und Senken des Brustkorbs – war ein wenig beängstigend. Wusste er, dass sie da war? Träumte er? Schlief er tatsächlich, oder lag er in völliger Reglosigkeit einfach nur da wie ein Gelähmter? Rue wusste eigentlich gar nicht mehr, worüber sie sich gestern gestritten hatten. Sie strich ihm übers Haar und küsste seine kühlen Lippen. Dann fiel ihr ein, was sie beide getan hatten, und ihr stieg die Röte ins Gesicht.
    Was Carver vor Jahren mit ihr gemacht hatte, als er sie vergewaltigt hatte, war nicht als Sex zu bezeichnen. Es war Körperverletzung gewesen – eine Körperverletzung, bei der die Geschlechtsorgane als Waffen eingesetzt wurden. Was sie mit Sean erlebt hatte, war richtiger Sex gewesen. Liebes-Sex. Es war intim, ursprünglich und wundervoll gewesen. Nachdem Carver aus ihr über Nacht einen Menschen gemacht hatte, der nur mehr als eine Art Hülle existierte, hatte Sean ihr geholfen, wieder ein ganzer, ein richtiger Mensch zu werden.
    Sie würde jetzt nicht kneifen, bloß weil er zeitweise tot war.
    Und deswegen legte sie bei Anbruch der Dämmerung ihren Arm auf seine Brust, ein Bein um ihn und kuschelte sich an ihn. Plötzlich wusste sie, dass er wach war, denn sein Körper reagierte mit einem höchst eindeutigen Signal auf sie.
    “Auch dir einen schönen guten Abend …” Sie fand es ziemlich faszinierend, wie schnell er sexuell auf sie ansprach.
    “Wo ist Megan?”, fragte er. Seine Stimme klang noch ein bisschen verschlafen.
    “Ich habe ihr gesagt, dass sie gehen kann. Ich fühle mich schon viel besser.”
    Nun schienen ihm die Ereignisse des gestrigen Abends wieder einzufallen. “Wirklich? Beweise es mir.”
    “Du jedenfalls scheinst zu allem bereit zu sein.” Rues Hand wanderte ein wenig zögernd zu seinem Bauch und noch weiter hinunter.
    “Zuerst muss ich mir deine Verletzungen ansehen”, sagte er. “Ich sollte nicht … aber es ist dein Geruch.”
    “Ach ja? Mein Geruch?” Sie versuchte, so zu tun, als nähme sie ihm seine Bemerkung übel. Es gelang ihr nicht.
    “Ja, allein wie du nach
dir
riechst, erregt mich schon.”
    Diese Art von Kompliment hatte ihr zwar noch nie jemand gemacht, aber der Beweis der Ehrlichkeit seiner Worte war nicht zu übersehen.
    “Okay, dann untersuche mich”, sagte sie zärtlich und legte sich hin. Sean stützte sich auf einen Ellbogen und drehte mit der anderen Hand ihren Kopf vorsichtig hin und her.
    “Es ist meine Schuld”, sagte er. “Ich

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