Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tanz im Mondlicht

Tanz im Mondlicht

Titel: Tanz im Mondlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luanne Rice
Vom Netzwerk:
und wurde von einer Woge der Liebe erfasst, die nicht den geringsten Sinn und gleichzeitig allen Sinn der Welt machte.
    »Oh!«, rief Chloe aufgeregt und hielt das Stäbchen näher vor die Augen.
    »Was ist?« Jane ließ das Medaillon los.
    »Es hat nicht einmal drei Minuten gedauert.« Die Aufregung in Chloes Stimme schwand, und sie klang völlig erledigt.
    »Was zeigt es an?« Jane packte Chloes Handgelenk und drehte es, damit sie das Testergebnis sehen konnte: der weiße Ring.

Kapitel 20
    D ie Schule war aus, der Sommer hatte offiziell Einzug gehalten und der Stand war geöffnet, hatte seine Geschäftstätigkeit aufgenommen – ohne das Delfin-Transparent. Chloe und Mona saßen auf Hockern, mit Sonnenhut und dunkler Sonnenbrille bewaffnet. Sie taten, als wären sie Filmstars, die Werbung für die Apfelbranche machten. Mona hatte eine Auswahl an Nagellacken aus Betty Lous Bestand mitgebracht, so dass sie die Zehennägel in verschiedenen Farben lackieren konnten.
    »Die bringt dich um!«, sagte Chloe und fächelte sich den rechten Fuß, damit ihre Zehennägel in Braunrot, Blaurot, Scharlachrot, Weißer Tiger, Hyazinthe und Feuerrot trocknen konnten.
    »Quatsch, die Farben sind veraltet. Sie ist immer auf den neuesten Schrei bedacht. Seit sie Dad auf Geschäftsreise nach Los Angeles begleiten durfte, benutzt sie nur Jessica Colours … so französisch, mit ›ou‹ geschrieben. Die hier hat sie ausgemustert.«
    »Jessica Colours?«
    »Oh, die Lacke stammen aus einem affenstarken Nagelstudio, das alle Stars aufsuchen. Sie natürlich auch, und dort hat sie Nancy Reagan gesehen. Man hätte meinen können, die beiden wären Busenfreundinnen. Aber genug davon, seit WOCHEN versuche ich, etwas aus dir herauszubringen, also spann mich nicht länger auf die FOLTER  – warst du das, die sie im Krankenhaus gesehen hat?«
    Chloe kniff die Augen zusammen, betrachtete ihre vielfarbigen Zehen im mit Schatten gesprenkelten Sonnenlicht.
    »Jetzt mach endlich den Mund auf! Sonst verliere ich noch den Verstand.« Mona kippte ein geöffnetes Fläschchen Magic Mauve um, als sie sich vorbeugte, um Chloe zu umarmen. »Leidest du an einer tödlichen Krankheit? Meine Mutter hat mir nie erzählt, dass sie krank war, und solltest du mir das Gleiche antun, werde ich dir das niemals verzeihen.«
    »Ach, Mona – es tut mir leid«, sagte Chloe und erwiderte die Umarmung. Plötzlich hatte sie ein schlechtes Gewissen, weil sie Mona Kummer gemacht hatte. »Ich bin nicht krank. Es geht mir prima.«
    »Aber du
warst
krank, oder?« Mona nahm ihre überdimensionale Sonnenbrille ab, unter der ihre normale Brille zum Vorschein kam. Ihr Haar, inzwischen noch kürzer geschnitten, hatte Millionen Stufen der unterschiedlichsten Länge. »Was hast du dort gemacht?«
    »Ich möchte es dir ja sagen.« Chloe verspürte immer noch einen Anflug von Scham. »Aber irgendwie …«
    »Was immer es auch sein mag, ich tratsche es nicht weiter.«
    »Das weiß ich. Ich vertraue dir, Mona. Aber ich möchte nicht, dass du schlecht von mir denkst. Es geht um Zeke …«
    »Er ist in Ungnade gefallen, stimmt’s?«
    »Stimmt. Er … und ich … ich dachte, ich wäre schwanger.«
    »O Chloe!«
    Sie sah die Bestürzung in Monas Augen, gefolgt von Sorge. »Ich bin’s nicht – keine Angst. Ich hätte es dir gesagt, aber irgendwie konnte ich nicht. Ich bin bis Twin Rivers gefahren, um niemandem zu begegnen, den ich kenne.«
    »Mit wem warst du beisammen, als Betty Lou dich gesehen hat?«
    »Mit Jane.«
    »Der Kuchenlady?«
    Chloe nickte. Es klang seltsam, wenn Mona sie so nannte. Obwohl Jane anfangs für beide nur die Kuchenlady gewesen war – oder? Chloe hatte sie auf Anhieb gemocht, und nun würde sie nie mehr vergessen, wie sie in Janes Auto gesessen und mit klopfendem Herzen auf den weißen Ring gewartet hatte.
    »Wieso mit ihr?«
    »Sie hat jemanden in dem Krankenhaus besucht, in dem ich den Test gekauft habe. Und sie hat mich gesehen.«
    »Twin Rivers ist nicht besonders weit entfernt«, schalt Mona sie. »Du musstest damit rechnen, Bekannten über den Weg zu laufen. Du hättest mir Bescheid sagen sollen – dann wären wir zusammen per Anhalter nach Providence gefahren.«
    »Es hat ja auch so geklappt. Jane hat mich mit dem Auto mitgenommen. Sie ist wirklich nett …«
    »Ich weiß, aber hattest du keine Angst, dass sie dich bei deinem Onkel verpetzt?«
    Chloe schüttelte den Kopf. Sie hätte nicht sagen können, warum, aber sie war fest davon überzeugt,

Weitere Kostenlose Bücher