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Tanz mit dem Engel

Tanz mit dem Engel

Titel: Tanz mit dem Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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mehr sich die Wanne füllte Sie drehte den Hahn zu und steckte einen Fuß ins Wasser. Es war heiß und angenehm.
    Sie lag lange im Wasser, die Haut wurde wie Sanddünen an den Fingern und unter den Füßen. Sie dachte wieder an Frankreich, ganz kurz, an die Strände. Sie trank den letzten Schluck Wein und schloß die Augen, Schweiß auf der Stirn.
    Am schlimmsten war der Besuch bei den Eltern des Jungen gewesen, bei der Mutter. Jaegerberg, vor dem Reihenhaus ein Briefkasten wie ein Vogelhaus. Der Mann war schon in London, ein spontaner Beschluß nach der Benachrichtigung.
    Der Junge war adoptiert. Bedeutete das etwas, war das anders? Eine Sekunde war es ihr so vorgekommen. Hinterher, im Auto, hatte sie Erik gefragt, aber er konnte nicht antworten oder hatte nicht die Kraft dazu. Er war auf der Fahrt zurück nach Süden still gewesen. Das einzige, was man hörte, war das Geräusch der Wischerblätter auf der Windschutzscheibe. Es fiel ein Niederschlag, der weder Regen noch Schnee war. Die Häuser in der Altstadt verloren ihre Farben unter dem nördlichen Himmel.
    »Das war der Anfang vom Ende«, hatte Erik plötzlich gesagt.
    »Was sagst du?«
    »Jetzt geht es los«, hatte er gesagt und eine Jazzkassette in den Recorder geschoben. »Sei bereit.«
    Im Dämmerlicht nahm Winter den Schärendampfer nach Asperö. Er stieg an Alberts Brygga aus und stieg die Anhöhe hinauf. Er nahm den Pfad nach rechts und setzte seinen Weg zur höchsten Stelle fort. Bölger saß vor der Hütte.
    »Ist das nicht verdammt schön?« sagte Bölger und hob die Arme hoch.
    Der Schärengürtel lag vor ihnen, weiter weg der Nadelwald.
    Durch den Lichtschein über Styrsö und Donsö konnten sie das wartende Kattegat sehen. Winter sah eine der Stenafähren auf dem Danafjord zwischen den Klippen.
    »Und das alles gehört mir«, sagte Bölger, »mein Reich komme.«
    »Ist es ein Jahr her?« fragte Winter.
    »Warst du nicht im Sommer hier?«
    »Nein.«
    »Ich wollte, daß du das siehst«, sagte Bölger. »Die Schönheit.«
    »Ja.«
    »War an der Zeit, dich einzuladen. Ende März ist es am schönsten.«
    »Warum?«
    »Kein grüner Scheiß, der alles zudeckt. Nur Wasser und Klippen und Himmel.«
    »Keine Segelboote?«
    »Die vor allem nicht.«
    »Ich habe gehört, daß du wieder Angst um Bergenhem hattest«, sagte Winter.
    »Du sollst die Aussicht genießen«, sagte Bölger.
    »Hat er sich an etwas Großem die Finger verbrannt, Johan?«
    »Nichts Größeres als das hier«, sagte Bölger und schlug mit dem einen Arm aus.
    Winter roch den Duft des Seewindes. Eine plötzliche Bö fuhr in die Büsche vor der Hütte.
    »Kommst du oft her?« erkundigte sich Winter.
    »Immer häufiger«, sagte Bölger.
    »Schläfst du hier?«
    »Manchmal. Wenn ich den Motor nicht in Gang bekomme.«
    Bölgers Boot hatte im Schatten von Alberts Brygga gelegen, offen und aus dem gleichen Holz wie die Hütte.
    »Der Junge hat sich mit einer Stripperin eingelassen«, sagte Bölger.
    Winter antwortete nicht.
    »Eine von den beliebten.«
    »Er wird seine Gründe haben, und du hast es schon gesagt Als ich in London war.«
    »So bin ich«, sagte Bölger.
    »Wer ist sie?«
    »Nur eine Stripperin.«
    »War das der Grund, warum ich herkommen sollte?«
    »Du hast selbst gesagt, daß du frische Luft im Schädel brauchst.«
    »Wer ist sie?« wiederholte Winter.
    »Die Braut hat gedealt, und die können auf Gott weiß was für Ideen kommen.«
    »Du kennst sie gut?«
    »Nein.«
    »Aber du hast Angst.«
    »Das ist nie ungefährlich, Erik.«
    »Was soll ich machen?«
    »Stell fest, was er vorhat.«
    »Ich weiß, was er tut.«
    »Du weißt alles«, sagte Bölger.
    »Was?«
    »Wo ist...«
    »Was sagst du?«
    »Mats ist.«
    »Was zum Kuckuck brummelst du da, Johan? Was ist mit Mats?«
    Bölger blickte auf, sah Winter an.
    »Nichts.«
    »Was meinst du?«
    »Nichts, zum Teufel, Erik«, sagte Bölger und erhob sich.
    »Komm rein, trinken wir einen Kaffee mit Schuß.«
    Winter sah den Abend über das Meer fallen und die Lichter von zwei Schiffen auf dem Fjord. Sie näherten sich einander und waren für einen Augenblick eins, wie eine starke Lampe.
    Bölger und Winter tranken Kaffee und Branntwein. Bölger hatte Feuer gemacht, es war das einzige Licht in der Hütte.
    »Wann geht die Fähre zurück?«
    »Um acht.«
    »Du kannst hier schlafen, wenn du willst.« »Keine Zeit.«
    »Das ist was anderes«, sagte Bölger.
    Winter trank Kaffee, spürte die Schärfe des heimischen Branntweins. Er biß auf ein

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