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Tanz mit dem Engel

Tanz mit dem Engel

Titel: Tanz mit dem Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ake Edwardson
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Omelett mit Tomaten und zwei Kartoffeln und dachte kurz an die Mutter und den Vater unter jener Sonne, die über den Tomaten schien.
    Winter verspürte eine Unruhe im Körper, wie einen Juckreiz. Er ging zum CD-Player, blieb aber stehen. Er überlegte, ob er ein Bier aufmachen sollte, ließ es aber sein, weil er inzwischen beschlossen hatte, den Trainingsanzug anzuziehen und über die Sprängskullsgatan zu laufen, um eine Runde im Slottsskogen zu drehen. Er hatte gerade ein T-Shirt über den Kopf gezogen, als das Telefon läutete. Es war eine seiner Frauen. Das war eine noch bessere Idee.
    Angela kam, und er riß sie unmittelbar hinter der Tür an sich. Im Bett hob er sie in einer wogenden Bewegung unter sich, er wollte nicht warten. Es kam ihm dennoch wie lange Minuten vor, bis sein Körper explodierte. Er fühlte sich wunderbar leer im Kopf.
    »Du hattest es nötig«, sagte sie in die Stille des Zimmers, als beide flach auf dem Rücken lagen.
    »It takes two«, sagte Winter, und das Telefon auf ihrer Seite läutete. Sie drehte sich hin, und er betrachtete ihren schönen Po, die sagenhafte Breite und Rundung über den Hüften des Frauenkörpers.
    »Hallo?« sagte sie und lauschte. »Dann müssen Sie ihn wohl durchstellen.«
    Winter wunderte sich, daß sie es wagte. Vielleicht war sie gerade jetzt seine Frau.
    »Yes, he is here«, sagte sie und blickte über die Schulter.
    »Da ist ein Detective Inspector, der dich sucht, aus London. Mac-irgendwas.«

12
    Angela stand auf und ging duschen, und Winter schob sich übers Bett zum Hörer, der auf dem Tisch lag. Angela schloß die Schlafzimmertür.
    »Erik Winter hier.«
    »Guten Abend. Steve Macdonald, Kriminalkommissar in London. Ich hoffe, ich unterbreche nichts.«
    »Nicht mehr. Gut, daß Sie von sich hören lassen. Ich hatte schon angerufen.«
    »Ja.«
    »Es ist wohl an der Zeit... Verbindung aufzunehmen«, sagte Winter.
    »Stimmt. Ich mußte noch einen Versuch durch. Entschuldigung, spreche ich zu schnell?« »Es geht gut.«
    »Ihr Skandinavier sprecht ausgezeichnet Englisch. Was man von uns in Südlondon nicht gerade sagen kann.«
    Winter hörte die Dusche strömen. Bald würde sie dort fertig sein und gehen, als wäre alles nur ein rasender, wogender Traum gewesen. Er spürte den getrockneten Schweiß am Haaransatz.
    »Ihr Englisch ist leicht zu verstehen«, sagte er.
    »Sagen Sie, wenn ich zu schnell werde«, wiederholte Macdonald, »mit meiner Mischung aus Schottisch und Cockney.«
    Der Wasserfall im Bad verstummte. Winter setzte sich auf und zog das Laken über das Geschlecht, als empfände er so etwas wie Scham vor der fremden Stimme des Kollegen. Oder vielleicht friere ich bloß, dachte Winter.
    »Es ist an der Zeit für eine gründliche Diskussion«, sagte Macdonald, »um den Modus operandi und anderes. Mir scheint, das muß jetzt sein.«
    »Ja.«
    »Ich habe Ihre Berichte gelesen, und bei dem letzten habe ich mich gefragt, ob wir auf einer Bühne stehen oder etwas in der Richtung.«
    »Eine Bühne?«
    »Es gibt hier eine Absicht.«
    »Ist das nicht immer so?«
    »Das hier ist zu raffiniert. Wir haben es hier nicht mit dem gewöhnlichen alten lieben Psychopathen zu tun.«
    »Das hier ist ein Psychopath und noch etwas mehr.«
    Winters Schlafzimmertür wurde vorsichtig aufgemacht: Angela mit erhobener Hand und einem Kuß in die Luft. Er nickte. Sie ging, er hörte die Flurtür zuschlagen und das Klirren von Ketten, als sie in den Fahrstuhl stieg.
    »Wir haben ein erstes Mal mit den Eltern des. letzten Jungen gesprochen, vielmehr mit der Mutter. Jamie Robertson. Sie wohnen etwas außerhalb von London«, berichtete Macdonald.
    »Ich weiß«, sagte Winter.
    »Das habe ich gehört«, sagte Macdonald. »Ihr Mann spricht gut Englisch, sie verstanden ihn direkt.«
    Winter sah Möllerström vor sich, eine deutliche Aussprache mit Betonung auf allen Silben. Warum haben nicht alle Leute E-Mail, hatte Möllerström danach geseufzt. Ist englisch zu schreiben leichter, hatte Halders gefragt.
    »Es ist eine sonderbare Ermittlung«, sagte Macdonald nach einer Weile, »oder eigentlich sind es mehrere Ermittlungen.«
    Winter sagte nichts, er wartete.
    »Mein Chef hat mich und meine Gruppe ganztägig für diesen Fall abgestellt. Natürlich.«
    »Das gleiche hier«, sagte Winter.
    »Nichts Neues über die Briefe?«
    »Wir haben uns mit der Brieffreundin des. ersten Jungen hier unterhalten, wie Sie wissen, aber da gibt es nichts Neues. Dem Mädchen fiel an seinem letzten Brief an

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