Tanz mit dem Teufel
Willst wohl mal ein bisschen was von der Ware probieren.«
Savan tätschelte ihr das Knie. Sie schob seine Hand weg.
»Mann, würd ich dich gern mal wieder ficken«, sagte er.
»Du hattest ’ne gute Sache am Laufen, und du hast es verbockt.«
»Ich hab mich gebessert. Ich bin ein anderer geworden.«
»Klar doch.«
»Weiß Araz immer noch nichts?«
»Keiner weiß etwas«, sagte sie. »Es ist ja nicht so, als ob ich stolz drauf wäre. Von dir gebumst zu werden, ist keine besondere Ehre. Du nagelst doch alles, was nicht bei drei auf den Bäumen ist.«
Er legte ihr wieder die Hand aufs Knie. Diesmal schob Anush sie nicht weg.
»Wie kannst du es bloß ertragen, dass der Kerl dich anfasst.«
»Araz ist okay. Er behandelt mich wie eine Dame.«
»Gefickt hast du aber weniger damenhaft.«
»Es geht nicht immer nur um Sex.«
Savan lehnte sich zurück und starrte sie an.
»Er fickt dich gar nicht!«, lachte er.
»Ich glaub, er ist schüchtern.«
»Der und schüchtern? Red keinen Stuss.« Er kniff lauernd die Augen zusammen. »Da läuft wirklich nichts zwischen euch?«
»Ich hab ihm mal einen geblasen«, sagte sie. »Und er hat mich ein bisschen befummelt. Aber ich krieg ihn einfach nicht dazu, mich mal richtig zu vögeln.«
»Ich wusste, dass mit dem Sack was nicht stimmt!«
»Sein Schwanz ist größer als deiner.«
»Und was hast du davon, wenn er ihn dir nicht reinschiebt? Oder treibst du’s noch mit wem anderen?«
»Araz ist ein guter Fang, und ich will nicht, dass er mir wieder vom Haken geht. Außerdem wird er eines Tages dein Boss.«
»Das werden wir ja sehen«, meinte Savan.
Anush beugte sich vor und sniffte noch zwei Lines, lehnte sich zurück und rieb sich die Nase. »Wow, ey. Das geht ab.«
»Du bist doch sicher schon notgeil.«
Sie lächelte. »Ein bisschen.«
Savan schob ihr die Hand unter den Rock.
»Das zählt nicht«, murmelte sie und spreizte die Beine. »Ich bin high, und du nutzt das schamlos aus.«
»Na, wenn schon.« Er zog ihr den Slip runter.
42
Er hatte Tina angerufen und sie zu einem Meeting mit Pookie und Leo ins Büro bestellt. Pookie fiel ihm gleich weinend um den Hals, als er hereinkam.
»Der Mistkerl«, schluchzte sie.
»So, wie er drauf war, brauchen wir uns eigentlich nicht zu wundern«, meinte Spandau. »Vorerst machen wir hier weiter wie bisher, business as usual . Ich weiß, es wird nicht leicht sein, aber Walter hat seinen Abgang ganz genau geplant und sicher alle notwendigen Vorkehrungen getroffen. Ich gehe morgen zu seinem Anwalt, danach sehen wir klarer. Bis wir wissen, woran wir sind, kümmern wir uns in gewohnt professioneller Weise um unsere Klienten, die auf uns zählen.«
»Wird der Laden denn nun dichtgemacht?«, wollte Leo wissen. Pookie warf ihm einen finsteren Blick zu. »Hör mal, das müssen wir doch wissen. Die Leute fragen schon.«
»Bis irgendwer die Reißleine zieht, bleiben wir am Ball«, antwortete Spandau. »Es wird schon gut gehen. Hauptsache, wir vermitteln den Eindruck, alles unter Kontrolle zu haben. Wenn jemand fragt, lautet die Parole: Der Laden läuft. Okay? Wir haben alle genug zu tun, also legen wir los. Bis auf Weiteres arbeiten wir alle noch für Walter, und ihr wisst, was er sagen würde.«
»Haut weg, den Scheiß«, sagte Leo.
»Eben«, nickte Spandau. »Pookie, Leo, ihr kümmert euch weiter um die Sache mit Charlie und erstattet mir jeden Abend Bericht, kurz und bündig, ich will keine endlosen Fortsetzungsromane lesen. Tina, du übernimmst das Telefon und arbeitest die Liste mit den Beileidsbekundungen ab, für die wir uns zu bedanken haben.«
»Und was ist mit der Presse?«, wollte Tina wissen. »Die rufen schon den ganzen Tag an.«
»Die offizielle Version ist, dass wir über Mr. Corens geistige Verfassung oder den Grund seines Ablebens keinerlei Kenntnisse haben. In Bezug auf die Detektei bleibt alles, wie es ist.«
»Falls sich keine neuen Entwicklungen ergeben?«, fragte sie.
»Nein, bei dieser Auskunft belassen wir es fürs Erste. Wir haben immer noch laufende Ermittlungen und unsere Klientenkartei. Was wir auf jeden Fall vermeiden müssen, ist, dass unsere früheren Klienten hier aufkreuzen und uns die Schränke leer räumen. Wir wissen ja gar nicht, was Walter für Pläne hatte, aber davon lassen wir natürlich nichts verlauten.«
Spandau zog sich ins Büro zurück und rief Anna an. Als er am späten Vormittag aus Cheney zurückgekommen war, hatte er nur ein paar Sätze mit ihr wechseln können, weil sie
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