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Tanz mit dem Teufel

Tanz mit dem Teufel

Titel: Tanz mit dem Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Depp
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anfassen, wurde mir schlecht. Ich schwor mir, mich nie wieder mit ihm zu treffen. Wenn ich nicht selbst betrunken gewesen wäre, wäre ich niemals zu ihm ins Auto gestiegen.
    Ich weiß nicht, wo es dann passiert ist, irgendwo zwischen Pendleton und Laguna. Er sagte, in der Nähe gebe es ein Motel, schön gelegen, direkt am Wasser. Da wollte er mit mir hin. Ich hab gesagt, ich will nach Hause, bitte. Er fing an, sich überschwänglich für sein Benehmen zu entschuldigen. Und ich wieder nur: Ich will nach Hause. Und auf einmal hat er geweint. Vollkommen lautlos, aber ich konnte die Tränen im Licht der entgegenkommenden Scheinwerfer sehen. Irgendwie tat er mir leid. Er wollte doch nur reden, hat er gesagt.
    Er bog von der Straße ab, fuhr runter an den Strand. Ich konnte nichts dagegen machen. Nachdem er angehalten hatte, fing er an zu reden. Er hat geweint und geredet, geweint und geredet, nicht wie ein Betrunkener, sondern wie ein Besessener. Es brach alles aus ihm hervor. Dass er mich braucht und mit mir schlafen will. Und sogar, dass er mich liebt. Da wusste ich, dass es nicht der Alkohol war. Nein, er war nicht betrunken. Es war jemand anderer, der aus ihm sprach.
    Ich sage, bitte, bring mich heim, wir reden morgen. Er behauptet wieder, dass er mich liebt, und fängt an, mich zu begrapschen. Ich habe ihn weggestoßen, und dann ist es passiert. Sein Gesicht war eine Teufelsfratze, Mr. Spandau. Ich riss die Tür auf und wollte weglaufen, aber da war er schon bei mir und hat mich zu Boden gerissen, in den Sand, die Hand um meinen Hals …«
    Sie hielt inne, wischte sich die Tränen ab und stellte sich mit dem Rücken zu ihm wieder vor die Terrassentür.
    »Er weinte und stammelte, es täte ihm leid. Ich riss mich los, rappelte mich auf und rannte los. Er kam hinter mir her, rief meinen Namen, aber ich bin erst wieder stehen geblieben, als ich nichts mehr gehört habe. Als ich mich schließlich umdrehte, war von ihm nichts mehr zu sehen. Ich weiß nicht, wie weit ich gelaufen bin. Vielleicht hat er einfach aufgegeben, oder er ist wieder ins Auto gestiegen, um mich weiter vorne abzufangen, keine Ahnung.
    Ich bin dann wieder rauf zum Highway, war völlig am Ende, wusste nicht, wo ich war, was ich machen sollte. Ich bin dann am Straßenrand entlanggegangen und habe versuchte, nach L.A. zu trampen, aber keiner hat mich mitgenommen. Ich war verdreckt, die Haare voller Sand, das Kleid zerrissen, ich hielt es mir krampfhaft über der Brust zusammen. Wenn Gott es gewollt hätte, wäre ich von der Polizei aufgegriffen worden, aber er hat es nicht gewollt.
    Schließlich hielt ein Pick-up an. Am Steuer saß ein blonder Junge, fast noch ein Kind, richtig nett sah er aus, und ich war so froh, ihn zu sehen, so froh. Ich bin eingestiegen, und er hat mich nach L.A. zurückgebracht.«
    »Das mit der zweiten Vergewaltigung war also erfunden?«
    »Ich brauchte das Geld. Ehrlich gesagt, hatte ich Angst, dass es keinen interessieren würde, was Jerry mit mir gemacht hatte. Dass alle meinen würden, ich hätte es nicht besser verdient.«
    Sie ging ein paar Schritte und sah ihm in die Augen.
    »Die Menschen machen die seltsamsten Dinge, nicht wahr, Mr. Spandau? Bloß sind wir meist gar nicht schuld daran, es sei denn wir zeigen Schwäche. Es ist ein Kampf zwischen Gott und dem Teufel, die um unsere Seele ringen. Und der Teufel lauert nur auf die Gelegenheit, uns zum Tanz zu bitten.«
    »Danach haben Sie nichts mehr von Jerry gehört?«
    »O doch. Er rief an, wollte gleich am nächsten Tag vorbeikommen, stand vor meiner Wohnung rum, rief meine Freundinnen an. Ich habe ihn nicht reingelassen, wollte niemanden sehen. Ich bin keinen Schritt mehr vor die Tür gegangen, lag nur apathisch im Bett, aß nichts, wusch mich nicht. War es der Schock? Ich glaube nicht. Es war Wut. Und Hilflosigkeit. Ich habe nur noch darüber nachgedacht, wie ich ihn umbringen könnte, ihn vernichten, es ihm heimzahlen.«
    »Sie haben ihn nie wiedergesehen?«
    »Er hat mich so lange mit Anrufen belästigt, bis ich irgendwann rangegangen bin. Ich habe ihm gesagt, wenn er mich nicht in Ruhe lässt, gehe ich zur Polizei. Ich verkaufe die Story an die Presse, ans Fernsehen, an die ganze Welt. Ich mache ihm das Leben zur Hölle. Da hat er begriffen, dass ich es ernst meinte, und die Anrufe hörten auf.«
    »Haben Sie Geld von ihm bekommen, bevor Sie L. A. verließen?«
    »Nein. Das war eine Lüge von Jerry. Er musste sich irgendwie vor Lewis rechtfertigen, mit dem er ja

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