Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)

Titel: Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
sitzt.«

17
    Dickie Berenski, weniger liebevoll der Sturschädel genannt, saß an einem langen weißen Arbeitstisch in seinem Labor und ging offenkundig irgendwelche Daten am Computer durch.

    Als Eve hinter ihn trat, erkannte sie, dass er ein Rollenspiel geladen hatte, bei dem ein Haufen spärlich bekleideter, dafür aber erstaunlich üppiger Frauen mit Schwertern um sich schlug.
    »Wie ich sehe, wissen Sie vor Arbeit kaum wohin.«
    Er fuchtelte mit einer Hand vor dem Monitor herum, worauf die schönen Kämpferinnen ihre Waffen niederlegten, bei einer tiefen Verbeugung einen noch tieferen Einblick in die Ausschnitte ihrer eng anliegenden Oberteile boten und erklärten: »Zu Befehl, Mylord.«
    »Mein Gott, Berenski, wie alt sind Sie? Zwölf?«
    »He, vielleicht ist das Programm ja ein Beweismittel von einem Tatort.«
    »An dem sich mehrere heranwachsende Jungen zu Tode masturbiert haben, genau. Auch wenn Sie gerade vielleicht nicht im Dienst sind, bin ich es auf jeden Fall.«
    »Zehn Minuten Pause sind ja wohl erlaubt. Immerhin habe ich den Schuh für Sie gefunden, oder etwa nicht?«
    Einzig deshalb blieb ihm jetzt ein Schlag gegen den Eierkopf erspart. »Annalisa Sommers. Das bei ihr gefundene Haar.«
    »Arbeit, Arbeit, Arbeit.« Er drehte sich mit seinem Stuhl zu ihr herum. »Ich habe die Haare Harvor überlassen, sie ist darauf spezialisiert. Sie ist wirklich ein Genie, auch wenn sie’s nicht raushängt.«
    »Dann kann ich Ihnen jetzt schon sagen, dass sie mir sympathisch ist. Wo ist sie?«
    Er wies mit einem seiner langen, dürren Finger irgendwo nach rechts. »Da entlang, dann links. Die rothaarige Braut. Hat mir den Bericht noch nicht geschickt, weshalb sie wahrscheinlich noch nicht fertig ist.«
    »Ich gehe trotzdem kurz mal hin.«
    Peabody ließ Eve vorangehen und fragte dann mit leiser
Stimme: »Gibt es das Programm auch mit männlichen Schwertkämpfern?«
    Der Sturschädel verzog den Mund zu einem Grinsen. »Sicher.«
    »Toll.«
    Eve ging in einen der verglasten Untersuchungsräume, wo sie besagten Rotschopf fand. »Harvor?«
    »Das bin ich.« Die Frau hob den Kopf von ihrer Arbeit und sah Eve aus Augen in der Farbe frischen Grases an.
    Harvor war die weißeste noch lebende Person, die Eve je gesehen hatte. Ihre Haut hob sich wie Milchpulver von ihren leuchtend grünen Augen und den im grellen Rotton ihrer Haare gefärbten Lippen ab.
    Sie hatte ihre Haare zu einem hohen Turm frisiert und steckte statt in einem weißen Kittel in einer schlabberigen schwarzen Tunika.
    »Dallas, richtig?« Ihre Nägel waren kurz und schwarzrot gestreift lackiert.
    »Richtig.«
    »Ich bin Detective Peabody.«
    Harvor nickte den beiden Frauen zu und winkte sie zu sich herein. »Und ich bin Ursa Harvor, die Königin der Haare.«
    »Und, Majestät, was haben Sie für mich?«
    Kichernd rollte Harvor mit ihrem Stuhl ein Stück nach links. »Am Opfer und in seiner Umgebung wurden haarähnliche Fasern sichergestellt.« Sie schob eine durchsichtige Diskette, in der ein paar Strähnen dieser Fasern lagen, in den Schlitz ihres Computers und rief eine Vergrößerung auf dem Bildschirm auf.
    »Haarähnlich, sagen Sie?«
    »Es handelt sich weder um menschliches noch um tierisches Haar. Der Sturschädel hat mir das Zeug gegeben,
weil er gleich auf den ersten Blick erkannt hat, dass es sich um Kunstfasern zu handeln scheint. Er ist einfach brillant. Nur bedauerlich, dass er zugleich ein solches Arschloch ist.«
    »Da haben Sie eindeutig Recht.«
    Wieder brach die Laborantin in vergnügtes Kichern aus. »Ich bin nämlich nicht nur die Königin der Haare, sondern auch die Prinzessin des künstlichen Haarersatzes. Und das, was wir hier haben …« Sie vergrößerte das Bild noch mehr und drehte es ein wenig, damit man die Fasern aus einem anderen Winkel sah. »… ist ohne jeden Zweifel ein künstlicher Haarersatz.«
    »Wie für eine Perücke?« Eve zupfte an ihrem eigenen Haar.
    »Es ist eher unwahrscheinlich, dass man dieses Zeug für Perücken oder so benutzt. Es ähnelt eher Fell als Haar. So etwas wird normalerweise für Spielsachen verwendet - Stofftiere, Haustierdroiden, etwas in der Art. Außerdem ist es beschichtet, das heißt, es erfüllt die Anforderungen zum Brandschutz und zur Kindersicherheit.«
    »Ein Spielzeug?«, fragte Eve.
    »Genau. Ich bin gerade dabei, die genaue Zusammensetzung, den verwendeten Farbstoff und so weiter zu analysieren.« Sie rief einen Text und eine Reihe Formeln auf dem Bildschirm auf. »Soll ich Ihnen

Weitere Kostenlose Bücher