Tanz mit dem Tod (19) - Robb, J: Tanz mit dem Tod (19) - Visions in Death (19)
leicht verrückt.
Sein Hemd hatte die Farbe von künstlichem Eigelb, doch zu ihrer Erleichterung war es etwas zerknittert und wies zwischen dem dritten und dem vierten Knopfloch einen kleinen Kaffeeflecken auf.
Als sie in sein Gesichtsfeld trat, sah sie, dass er wie vorher schon McNab zusammenfuhr. »Verdammt«, entfuhr es ihr.
»Programmpause.« Er nahm ebenfalls sein Headset ab. »Wir gehen gerade noch mal alle Daten durch, aber das, was ich dir zu erzählen habe, wird dich sicher nicht erfreuen.«
»Es ist vollkommen unmöglich, dass es keine Übereinstimmungen gibt.« Wütend riss sie den Deckel ihrer Pepsi-Dose auf.
»Wir haben ein paar allein lebende Männer, die in einem oder mehreren der Handarbeitsgeschäfte und in einem oder mehreren der Fitness-Studios waren. Aber keiner dieser Männer hat die Schuhe gekauft. Keiner dieser Männer steht auf einer von den Listen, die du aus den Schuhgeschäften hast.«
Sie ließ sich in den Besuchersessel fallen, trommelte mit den Fingern auf die Lehne und sah ihn fragend an. »Was für Namen hast du?«
»Die von ein paar allein lebenden Männern in der von dir genannten Altersgruppe, die im Verlauf des letzten Jahres in einem oder mehreren Handarbeitsgeschäften in dem Sektor waren. Das rote Band kann keinem von ihnen zugeordnet werden, aber auf jeden Fall haben sie in den Läden irgendwas gekauft. Und ein paar allein lebende Männer gehen auch in eins der von dir genannten Fitness-Studios. Aber keiner von den Namen taucht in beiden Fällen oder auf einer von den Listen aus den Schuhgeschäften auf.«
»Trotzdem hat er die Schuhe und das Band gekauft und geht auch ins Fitness-Studio. Das weiß ich genau.«
»Vielleicht hat er ja die Mordwaffe und die Schuhe nicht bezahlt. Ein Kerl, der Frauen vergewaltigt, erwürgt und ihnen die Augen aus den Höhlen schneidet, hat sicher kein Problem, wenn es um eine solche Kleinigkeit wie Ladendiebstahl geht.«
»Das wäre natürlich eine Möglichkeit, zumindest bei dem Band. Bei den Schuhen dürfte es ein bisschen schwieriger sein. Schließlich ist es nicht gerade einfach, Schuhe, die so groß wie Skateboards sind, unbemerkt aus einem Laden rauszuschmuggeln. Verdammt, vielleicht hat er sie ja aus einem Lieferwagen geklaut. Wäre durchaus möglich, dass er sogar selber einen Lieferwagen fährt. Für Kates und Merriweather hat er schließlich ein Transportmittel
gebraucht. Vielleicht hat er sich ja auch die Kordel auf diesem Weg besorgt.«
»Wir könnten die Lieferfahrzeuge und ihre Fahrer überprüfen.«
»Himmel, ja. Das übernehme ich. Hast du immer noch Interesse an ein bisschen Laufarbeit?«
»Etwas, was mich von meinem Schreibtisch wegbringt? Jederzeit.«
Nachdenklich trank sie einen Schluck aus ihrer Dose. »Am besten teilen wir die Namen auf, die ihr gefunden habt. Dann sind wir mit der Überprüfung schneller durch.«
»In ein, zwei Stunden kann ich dir dabei helfen. Vorher muss ich noch schnell was fertig machen.«
»Gut. Peabody verfolgt gerade eine andere Spur. Ich hätte gern, dass jemand mit Erfahrung bei ihr ist, falls sie auf unseren Typen trifft. Ich weiß, dass sie sich wehren kann, aber trotzdem fände ich es besser, wenn jemand bei ihr ist, der in solchen Dingen möglichst erfahren ist. Wärst du dazu bereit?«
»Sicher. Aber was ist mit dir?«
»Ich werde kurz mit meinem persönlichen zivilen Berater sprechen und dann muss ich zu einer Sitzung mit Mira und der Seherin. Vielleicht kommt bei dieser Sitzung ja wirklich was heraus.«
Damit stand sie wieder auf. »Feeney«, fragte sie, bevor sie sein Büro verließ. »Weshalb kauft jemand einen Katzendroiden?«
»Weil der weniger Dreck als eine echte Katze macht?«
»Huh. Das wäre natürlich eine Möglichkeit.«
»Ich bin etwas nervös.«
Celina lag auf einer Liege, das Licht im Zimmer war gedämpft
und im Hintergrund erklang das leise Rauschen eines Wasserfalls.
Sie trug ihre Haare offen und gelockt. Um ihren Hals lag eine Kette mit mehreren Kristallen in der Form von kleinen Zauberstäben, sie trug ein langes, gerade geschnittenes, schwarzes Kleid, das ihr bis auf die Knöchel fiel.
Sie umklammerte die Lehnen ihrer Liege derart fest, dass ihre Knöchel weiß wurden.
»Versuchen Sie sich zu entspannen.« Mira ging um die Liege herum und prüfte, wie Eve annahm, Celinas Herz-, Lungen- und Hirnfunktion.
»Ich bin bereits entspannt. Wirklich.«
»Wir nehmen diese Unterhaltung auf, verstehen Sie?«
»Ja.«
»Sie haben sich freiwillig bereit
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